Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2010/01/pm_023.php 29.05.2015 02:03:06 Uhr 30.11.2024 01:54:12 Uhr |
Ab 14. Januar neue Künstlerbund-Ausstellung "DRESDEN" in der „Galerie 2. Stock“
Am 14. Januar eröffnet Oberbürgermeisterin Helma Orosz um 16.30 Uhr eine neue Ausstellung in der „Galerie 2. Stock“ im Rathaus: „DRESDEN – Eine Ausstellung des Künstlerbund Dresden e. V.“. Danach führt die Kunstwissenschaftlerin Uta Neidthardt in die Ausstellung ein.
Nach den drei vorangegangenen Präsentationen LEBEN, WOHNEN und ARBEITEN zeigt der Künstlerbund Dresden e. V. ab 15. Januar nun DRESDEN. Damit wird der Zyklus von vier durch den Künstlerbund kuratierten und organisierten Ausstellungen in der Galerie 2. Stock des Rathauses Dresden abgeschlossen.
DRESDEN zeigt eine breite Palette künstlerischer Äußerungen von 21 in Dresden lebenden Künstlerinnen und Künstlern, die sich bildnerisch mit „ihrer Stadt“ befassen.
Den größten Block von Arbeiten macht hierbei, wie kaum anders zu erwarten, der künstlerische Dialog mit dem Stadtbild, seiner historischen Bausubstanz und seinen landschaftlichen Elementen aus. Für Marianne Dextor wie für Jörn Diederichs liegt der Interessenschwerpunkt dabei auf Momenten, die der Betrachter leicht übersehen könnte – verbirgt sich die Poesie des Ortes (seien es Brandmauern an der Rähnitzgasse oder die Skulpturen am Rathenauplatz) doch unter der Oberfläche des vermeintlich Bekannten. Auf eben diesem Hintergrund beleuchtet auch Katrin Feist mit ihrer Ansicht des Postplatzes Alltäglichkeit, die sich wandelt.
Karola und Wolfgang Smy ihrerseits entdecken mit ihren Abreibungen von Ritzzeichnungen, sogenannten Frottagen, am Treidlerpfad an der Elbe Aspekte der Dresdner Geschichte, die sich vorher ansonsten nur dem geübten Auge erschließen konnten. Andrea Türkes Interesse widmet sich den Dokumenten des Alltagslebens, das die einfachen Leute in Dresden geführt haben und führen, weitab von der Repräsentation des historischen Elbflorenz. Eine ähnliche Untersuchung nimmt Matthias Kistmacher mit einem großformatigen Schrebergarten-Bild vor. Gerd Küchler präsentiert mit zwei Leinwänden den unverstellten Blick auf Dresdner Kultur- und Naturlandschaft, die für ihn die Liebe zu seiner Heimatstadt dokumentieren.
Auf ganz anderer, gestisch-malerischer Ebene formuliert Elke Heber ihren emotionalen Bezug zu Dresden mit zwei Gemälden, „Hechtwagen“ und „Kleines Rasenstück“. Im Kontrast hierzu zeigt Michael Melerski eine Serie von digitalen Stadtansichten, die den Beweis für die (als Argument für den Wiederaufbau der Frauenkirche angeführte) Sichtbarkeit der Frauenkirche in allen Stadtteilen antreten.
Auch Angela Hampel und Frank K. Richter sind mit Fotoarbeiten in der Ausstellung vertreten. Während Angela Hampel in einem gleichzeitig dokumentarischen und bildnerischen Blick Etabliertes und Vergängliches gegenüberstellt, thematisiert Frank K. Richter den Blick des Reisenden in die Ferne und aus der Distanz zurück. Zwei weitere Arbeiten setzen sich mit der Flut 2002 auseinander: In Armin Bocks „Flut 2002“ spiegelt sich die Semperoper im Elbewasser, während bei Constanze Hohaus „Weißeritzbrücke / nach der Flut“ das Ausmaß und die Zerstörung der Flut sichtbar wird. Dresden als Ort mit unterschiedlichsten Naturlandschaften wird von drei weiteren Künstlern thematisiert: Jörg Mai überhöht mit der Farbigkeit seiner Malerei das Elbtal ins Symbolisch-Bedrohliche, Gunter Herrmann lässt in Druckgrafiken aus abstrakten Strukturen Landschaftliches entstehen und Markus Tepe löst in seinen farbigen Zeichnungen aus dem Plauenschen Grund die Natur in poetische Struktur auf. Ein Gemälde verweist auch auf Dresdner als Repräsentanten ihrer Stadt: Mandy Friedrich porträtiert mit Siegfried Klotz einen Künstler, der mit seiner gestalterischen Arbeitsweise für einen wesentlichen Aspekt künstlerischer Dresdner Tradition stand.
Schließlich ist ein weiterer Punkt zu nennen, der sich in den Arbeiten mehrerer ausgestellter Künstlerinnen und Künstler findet: eine teilweise ironische, teilweise kritische Auseinandersetzung mit der Stadt und ihren kulturellen und sozialen Facetten. So präsentiert Richaâârd mit seinem Triptychon „Dresdner Spiritualität“ eine heiter-sarkastische Paraphrase auf das „Kulturgut Pflaumentoffel“, Manuela Egdmann zerlegt in ihren gestischen Grafiken Dresden in einzelne Momentaufnahmen. Claudia Scheffler präsentiert Fotos einer Aktion im Dresdner Stadtraum, die sich in Bezug auf die Diskussion um die Waldschlösschenbrücke kritisch mit Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinandersetzte.
Mit Jürgen Schieferdecker kann der Künstlerbund Dresden e. V. zuletzt eine Künstlerposition präsentieren, die sich als kritische Stimme zu sozialen, politischen und kulturellen Missständen seit Jahrzehnten nicht nur in Dresden einen Namen gemacht hat. Mit der Vielfalt dieser künstlerischen Äußerungen möchte sich der Künstlerbund Dresden e. V. aus der Galerie 2. Stock verabschieden und hofft, durch die vier Ausstellungen den Blick ein wenig mehr auf das Potenzial und die Vielfalt des Dresdner Kunstschaffens gelenkt zu haben.
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