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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2009/10/pm_080.php 29.05.2015 01:59:29 Uhr 18.09.2024 10:20:56 Uhr

Dresden bereitet Entscheidungen zum Kulturpalast und Messe vor

Stadtrat berät im November über das Maßnahmenpaket

Im November wird sich der Dresdner Stadtrat mit mehreren Beschlussvorlagen zum Kulturpalast und der Messe auseinandersetzen. Ziel der Vorlagen ist es, die im Juli 2008 mit großer Mehrheit getroffene Grundsatzentscheidung zum Umbau des Kulturpalastes planerisch zu konkretisieren und die sich daraus ergebenden strukturellen Veränderungen im Dresdner Veranstaltungssektor einzuleiten.

Das Maßnahmenpaket besteht aus folgenden vier Einzelbeschlüssen:

  • Entscheidung über Form und Kapazität des zukünftigen Konzertsaales im Kulturpalast und Beauftragung des Berliner Architektenbüros „gmp von Gerkan, Marg und Partner" mit den Planungsleistungen
  • Vergabe von Planungsleistungen für die Raumakustik an ein international renommiertes Akustikbüro
  • Investitionen in die Halle 1 der Messe Dresden zur Schaffung optimaler Bedingungen für Unterhaltungsveranstaltungen
  • Bau einer Straßenbahnanbindung zwischen Innenstadt und Ostragehege (Messe Dresden)

„Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen stellt die Landeshauptstadt Dresden den geplanten Umbau des Kulturpalastes in einen gesamtstädtischen Zusammenhang. Das Angebot an Spielstätten wird sich mit dem neuen Konzertsaal und einer deutlich leistungsfähigeren Messe definitiv verbessern. Dresden leitet damit eine Ausdifferenzierung des Veranstaltungssektors ein, wie sie in Städten wie Leipzig, Dortmund oder Essen bereits erfolgreich vollzogen wurde. Wichtig ist das effektive Zusammenspiel von baulicher und verkehrstechnischer Infrastruktur, das wir mit den vorgelegten Plänen erreichen werden", erklärt Kulturbürgermeister Ralf Lunau.

Die Investitionen in die Messe und der Bau der Straßenbahnanbindung sollen bis zum Jahr 2011 abgeschlossen sein. Die Kosten für die Straßenbahnanbindung belaufen sich auf 15 Millionen Euro. Der Beginn der Baumaßnahmen im Kulturpalast ist für das Jahr 2012 vorgesehen. Die Messe steht dann bereits als Spielstätte für Unterhaltungsveranstaltungen zur Verfügung.

Auf Einladung der Oberbürgermeisterin Helma Orosz findet am 5. November, 18 Uhr im Festsaal des Kulturpalastes eine öffentliche Veranstaltung statt, bei welcher Zweck, Notwendigkeit und Inhalt der Umbaupläne umfassend erläutert werden sollen. Dazu sind als Podiumsgäste geladen:

- Prof. Kurt Masur (Ehrendirigent der Dresdner Philharmonie)

- Prof. Dr. Meinhard von Gerkan (Architekt; 1. Preis beim Wettbewerb Umbau des Kulturpalastes)

- Prof. Jörg Friedrich (Architekt; Vorsitzender der Wettbewerbsjury zum Umbau des Kulturpalastes)

Alle Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt Dresden sind herzlich eingeladen, sich während dieser Veranstaltung mit den konkreten Umbau-Plänen vertraut zu machen.

Erläuterungen zu den Vorlagen V0139/09 „Saalgeometrie / Saalkapazität und Vergabeantrag zur Vergabe von Planungsleistungen für die Objektplanung (Architektur)" und A0004/09 „Vergabe von Planungsleistungen für die Raum- und Bauakustik beim Bauvorhaben Umbau Kulturpalast"

Inhalt der Vorlage V0139/09 ist die Bestätigung des einstimmigen Votums der „Projektgruppe Konzertsaal" (*) und der ebenfalls einstimmigen Empfehlung des Preisgerichts(**) durch den Stadtrat. Darin wird die Wettbewerbsarbeit des 1. Preisträgers als Grundlage für die weitere Bearbeitung empfohlen. Die Vorlage beinhaltet ebenfalls den öffentlich rechtlichen Vergabeantrag zur Vergabe von Planungsleistungen an das obsiegende Architekturbüro, gmp Generalplanungsgesellschaft mbH - Berlin.

Die beantragte Beschlussfassung stellt eine Konkretisierung der bereits getroffenen Grundsatzentscheidung V2349-SR70-08 vom 03.07.2008 / Beschlusspunkt 2 dar. Sie markiert den Abschluss der Projektvorbereitungsphase und ist Voraussetzung für den eigentlichen Planungsbeginn. Ziel der ersten Planungsphase ist es, mit einem fachübergreifenden Projektteam in der vertiefenden Bearbeitung der zweckmäßigsten Lösung eine klare Gesamtbaukonzeption zu entwickeln, auf deren Basis der Stadtrat konkretisierte Entscheidungen zur Finanzierung und zum Umfang der Baumaßnahme treffen und eine budgetbasierte Kostenvorgabe festlegen kann.

* Mit Beschluss V2349-SR70-08 wurde die „Projektgruppe Konzertsaal" bestehend aus 4 Stadträten, 5 Orchestermitgliedern und 2 Vertretern der Stadtverwaltung gebildet, um das Wettbewerbsverfahren transparent von der Vorbereitung bis zur letzten Entscheidung zu begleiten. Die 11 Mitglieder der Projektgruppe entsprachen den Vorgaben des Stadtrates und wurden in alle Abstimmungen und Entscheidungen als Preisrichter, Stellvertreter oder Sachverständige einbezogen.

** Die insgesamt 40 Mitglieder des Preisgerichts setzten sich mehrheitlich aus Preisrichtern zusammen, die aufgrund ihrer fachlichen Qualifikation die fachlichen Anforderungen in hervorragender Weise erfüllten. Zur zusätzlichen Beratung und Unterstützung der Entscheidungsträger wurden Experten und Sachverständige für die Fachbereiche Raumakustik, Betriebslogistik, Bibliothekswesen, Denkmalpflege und Stadtplanung berufen. Die Oberbürgermeisterin, die Bürgermeister für Finanzen und Liegenschaften, Kultur, Stadtentwicklung und Bau sowie Vertreter des Stadtrates waren in diesem Gremium vertreten.

Inhalt des Vergabeantrages A0004/09 ist die Auswahlentscheidung eines international renommierten Planungsbüros für den Fachbereich Raum- und Bauakustik. Der Vergabevorschlag ist das Ergebnis eines öffentlich rechtlichen VOF-Verfahrens. Das Auswahlgremium bestand aus Vertretern der Geschäftsbereiche Finanzen und Liegenschaften sowie Kultur, der Dresdner Philharmonie, der Bibliothek, Stadträten sowie Sachverständigen für Raumakustik und Projektsteuerung.

Nähere Informationen zu Inhalten des Vergabevorschlags und erläuternden Sachverhalten verbieten sich an dieser Stelle, da bis zur Beschlussfassung über die Vergabe im betreffenden Gremium zum Schutz der Bieter die Nichtöffentlichkeit gemäß §37 (1) SächsGemO gewahrt bleiben muss.

Erläuterungen zur Vorlage „Verbesserung der Voraussetzungen in der Halle 1 der MESSE DRESDEN für Veranstaltungen der Unterhaltungsmusik"

Im Zusammenhang mit dem Umbau des Kulturpalastes zum Konzertsaal wird die Halle 1 der MESSE DRESDEN zukünftig einen Teil der Veranstaltungen der Unterhaltungsmusik aufnehmen. Um den Bürgerinnen und Bürgern der Landeshauptstadt Dresden auch weiterhin ein adäquates Angebot unterbreiten zu können, sind bauliche Maßnahmen in der Halle 1 unumgänglich. Die derzeitige technische Ausstattung und die Akustik der Halle sowie der Komfort für die Besucher müssen wesentlich verbessert werden. Ziel ist es, eine multifunktional nutzbare Halle zu entwickeln, die neben der ursprünglichen Nutzung als Messehalle auch eine attraktive Spielstätte für die gesamte Bandbreite der Unterhaltungsmusik darstellt. Hoher Komfort und kurze Umrüstzeiten sind die maßgebenden Kriterien für die vorgeschlagenen Maßnahmen.

Die MESSE DRESDEN hat dazu in den letzten Monaten sowohl innerhalb der Landeshauptstadt Dresden mit dem Geschäftsbereich Kultur als auch mit externen Partner aus der Veranstaltungsbranche einen Maßnahmenkatalog entwickelt und die einzelnen Maßnahmen entsprechend ihrer Dringlichkeit eingeordnet. Im Einzelnen sind vorgesehen:

- Anschaffung von mobilen Tribünen und geeigneter Bestuhlung mit einer Gesamtkapazität von 3.000 Plätzen

- bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik auf der Grundlage eines Expertengutachtens

- bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Garderoben- und Aufenthaltssituation im Foyer

- weitere Investitionen in die Bühnen- und Saalausstattung und die Infrastruktur des Backstage-Bereiches

Für diese Maßnahmen wird ein Gesamtbudget von 3,1 Millionen Euro veranschlagt. Die Investitionen sollen im Jahr 2011 abgeschlossen sein. Die Landeshauptstadt Dresden geht davon aus, dass sich die Messe Dresden mit diesen Vorhaben als qualitativ hochwertiger Standort für Unterhaltungsveranstaltungen weiter profilieren wird.

Erläuterungen zur Vorlage V 0200/09 „Straßenbahnanbindung Messe/Ostragehege aus Richtung Friedrichstadt"

Die Erschließung des Ostrageheges mit seinen Entwicklungsschwerpunkten Messe, Sportschulzentrum und weiteren in Planung befindlichen Einrichtungen durch eine vom übrigen Verkehr unabhängige Straßenbahnanbindung bietet sehr gute Möglichkeiten, den Verkehrsfluss vor allem auch bei starken Nachfragen, wie z. B. Großveranstaltungen, positiv zu gestalten.

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) AG hat in Abstimmung mit den zuständigen Ämtern der Landeshauptstadt Dresden hierzu eine Vorplanung erstellt. Im Vorfeld wurde eine Vielzahl von Varianten untersucht und bewertet. Letztendlich soll in Verlängerung des bisherigen Endpunktes der Straßenbahnlinie 10 in Friedrichstadt die neue Trasse parallel zur vorhandenen Schlachthofbrücke über eine separate Straßenbahnbrücke zur Messe geführt werden. Dabei sind die Belange des Hochwasser- und Umweltschutzes hinreichend beachtet.

Zur Finanzierung des Vorhabens beabsichtigt die DVB AG, einen Antrag auf Förderung im Rahmen des GVFG-Bundesförderprogramms Pilotlinie 2 nachzureichen. Die Nutzen-Kosten-Untersuchung ergibt unter diesen Voraussetzungen positive Werte. Die Genehmigung vorausgesetzt, wird mit einer Fertigstellung der neuen Straßenbahntrasse bereits vor dem Kirchentag im Jahre 2011 gerechnet. Damit wäre es möglich, die im Bereich der Flutrinne und im Ostragehege stattfindenden Großveranstaltungen optimal durch eine Straßenbahn zu erschließen.

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