Dresden bewirbt sich um Präsidentschaft im Verkehrsnetzwerk POLIS

Stadtrat beschloss Bewerbung auf seiner gestrigen Sitzung

Der Dresdner Stadtrat hat gestern (1.) beschlossen, dass sich Dresden um die Präsidentschaft im europäischen Netzwerk POLIS ab dem Jahr 2010 bewirbt. POLIS vertritt rund 70 Kommunen, regionale Behörden, ÖPNV-Unternehmen, Verkehrs- und Mobilitätsbehörden und Forschungsinstitute aus Europa bei Verkehrs- und Mobilitätsthemen. Die Landeshauptstadt ist seit 2004 ein engagiertes Mitglied in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen. Seit drei Jahren hat Dresden bereits die Funktion des Vizepäsidenten der Politischen Gruppe, dem politischen Steuerungsgremium von POLIS, inne. Jetzt soll die Präsidentschaft des gesamten Netzwerkes übernommen werden. Auf der Jahresversammlung Anfang Dezember in Brüssel will sich Dresden zur Wahl stellen. Diese erfolgt für ein Jahr, eine einmalige Wiederwahl ist möglich. Wird Dresden gewählt, übernimmt es den Staffelstab von Barcelona nach dessen zweijähriger Amtszeit.

„Dresden erhält mit der Übernahme der Präsidentschaft die einmalige Chance, auf die Schwerpunkte und Strategien des Netzwerkes unmittelbar Einfluss auszuüben," so Oberbürgermeisterin Helma Orosz. „Darüber hinaus können wir die Präsidentschaft hervorragend als Forum zur Präsentation der zukunftsweisenden Projekte in den Bereichen Verkehr und Mobilität nutzen. In Fachkreisen und auf der europäischen Ebene wird sich Dresden besser profilieren können und in Brüssel und den Mitgliedsstädten stärker als innovative und zukunftsorientierte Stadt wahrgenommen. Auch für die Fortentwicklung des Netzwerkes wollen wir mit der Werbung neuer Mitglieder in Osteuropa etwas tun," so Orosz weiter.

Dies soll u. a. über die Integration in zukünftige europäische Projekte, aber auch die Verbreitung eigener Projekte und Erfahrungen auf europäischer Ebene erreicht werden: Die national und international vielbeachtete Dresdner Mobilitätsstrategie soll zum Ausgangspunkt für den Verkehrsentwicklungsplan werden. Beispielgebend für andere europäische Städte soll dieser Plan im modernen Rahmen europäischer Verkehrsentwicklungslinien, dem Grünbuch Mobilität und den dort enthaltenen Empfehlungen aufgestellt werden. Mit dem innovativen Ansatz, die anerkannt führenden Erkenntnisse auf dem Gebiet des Mobilitätsmanagements als Bestandteil des Verkehrsentwicklungsplanes einzubringen und es im Kontext mit Klima- und Lärmschutz sowie Verkehrssicherheit zu stellen, soll sich Dresden in Europa weiter profilieren.

Möglich ist auch die Beteiligung am Programm ICT-2009.6.2 ICT (information, communication, technology for Mobility of the Future). Hierbei soll eine moderne vernetzte Verkehrssteuerung der Träger des öffentlichen Personennahverkehrs mit der des Straßenverkehrs aufgebaut und im Praxiseinsatz erprobt und fortentwickelt werden. Ziel ist es, die oft als konkurrierend erscheinende Steuerung und Leitung von ÖPNV und motorisiertem Individualverkehr so zusammenzuführen, dass sie zu einer optimalen organisatorischen Abwicklung des Gesamtverkehrs führen.

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