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Ausstellung "OHNE UNS!" im Rathaus-Lichthof

Unter dem Titel „OHNE UNS!“ lädt vom 8. Oktober bis 4. Dezember 2009 eine Ausstellung über Kunst und alternative Kultur in Dresden vor und nach ’89 in den Lichthof ein. Eröffnet wird sie am 7. Oktober, 18 Uhr von Bürgermeister Hartmut Vorjohann und Dr. Paul Kaiser, dem Kurator der Ausstellung. Die Lichthof-Ausstellung ist Bestandteil einer an drei weiteren Orten gezeigten Schau mit Arbeiten nonkonformer Künstler, die sich den Karrierewegen im Sozialismus verweigerten und Dresden zu einem Zentrum der staatsfernen Künste entwickelten. Damit wird erstmals umfassend eine facettenreiche Untergrund-Kultur vorgestellt, die von den 1950er Jahren bis zum Ende der 1980er Jahre in Dresden bedeutsam war und die eine große Bedeutung für die nicht etablierte Kunstszene in der DDR insgesamt hatte. Vor allem im Lichthof werden die perfiden Repressionsmethoden dokumentiert, mit denen SED und Staatssicherheit gegen die „andere Kultur“ in Dresden vorgingen. Gezeigt wird eine Informations-Installation, die über die Rahmenbedingungen der künstlerischen Alternativkultur in Dresden Auskunft gibt. Dieser Ausstellungsteil komplettiert die künstlerischen Positionen mit Fotos, Archivalien und bislang noch nie gezeigten Dokumenten aus Dresdner Privatarchiven. Darüber hinaus integriert die Vier-Orte-Ausstellung „OHNE UNS!“ in pointierter Weise Positionen jüngerer Künstler, die nach Kontinuitäten und Brüchen bei der gesellschaftlichen Rollenbestimmung von Kunst fragen.

An den drei anderen Ausstellungsorten wird jeweils bis zum 17. Januar 2010 folgendes gezeigt:
Gedenkstätte Bautzner Straße
(Bautzner Straße 112a)
An einem elementaren Ort staatlicher Repression – der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung des MfS – reflektieren Künstler das Thema „Kunst und Macht“.
Prager Spitze (Prager Straße 2a, 3. Etage)
An diesem Ort zeigen nonkonforme Künstlerinnen und Künstler Werke, die von Anfang der 1950er bis Ende der 1980er Jahre entstanden. Wesentliche Arbeiten und Werkgruppen sind dabei erstmals in Dresden sehen – wie die zwölfteilige Figurengruppe „Society apokalyptisch“ des Bildhauers Hartmut Bonk. Die ausgewählten Positionen umfassen alle Genres und werden durch zeitgenössische Arbeiten kontextualisiert.
Motorenhalle (Wachsbleichstraße 4 a)
Dieser Ausstellungsteil konzentriert sich auf Arbeiten der Generation der zwischen 1951 und 1956 geborenen Künstler. In ihren figurativen Gemälden und Plastiken sind die Themen dieser Zeit, die von Ausreiseerlebnissen bzw. der Erfahrung der Inneren Emigration geprägt sind, bildhaft geworden.

Weitere Informationen unter
www.ohne-uns-dresden.de.

Geöffnet ist der Lichthof montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Im Rahmen der Ausstellung "OHNE UNS!“ lädt am 7. Oktober auch die Video-Lichtgrafik-Klang-Installation „wendebahnhof“ von 19.30 Uhr bis 22 Uhr an den Dresdner Hauptbahnhof ein. Die Installation von Detlef Schweiger mit Andrea Hilger und ARTISAR an der Außenwand des Bahnhofs gegenüber der „Prager Spitze“ ist eine Projektion unter Verwendung von Film- und Tondokumenten aus dem Bestand der Stasi von den Unruhen am Hauptbahnhof im Oktober 1989, die die Friedliche Revolution in Dresden einleiteten.