Rathaus-Ausstellung zu Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland

Unter dem Titel „Volk auf dem Weg“ lädt vom 6. bis 21. August 2009 eine Ausstellung zu Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland, ergänzt um die Geschichte der Deutschen in St. Petersburg, in den Lichthof ein. Eröffnet wird sie am 5. August, 18 Uhr von Oberbürgermeisterin Helma Orosz und dem Generalkonsul der Russischen Förderation Gennadij Pawlowitsch Golub. Die Ausstellung des Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. stellt Schicksale von Russlanddeutschen und ihre Integration in die bundesdeutsche Gesellschaft vor. Themen der Exposition sind die Auswanderung der Deutschen nach Russland in den Jahren 1763 bis 1862, das Leben in den deutschen Siedlungen an der Wolga, in der Ukraine, im Kaukasus, den Leidensweg dieser Volksgruppe und den Zustrom der deutschen Spätaussiedler besonders in den vergangenen 15 Jahren. Informiert wird auch über die damit verbundenen Integrationsprobleme und über die Hilfen seitens der Bundesrepublik für diejenigen, die in der ehemaligen UdSSR bleiben wollen und vieles mehr. Auch mehr als 200 Jahre nach der Einwanderung ihrer deutschen Vorfahren in Russland sind die Russlanddeutschen Deutsche geblieben – trotz Deportation, Verschleppung, Demütigung, Entzug der sprachlichen und kulturellen Grundlagen sowie Diffamierung und Benachteiligung bis in die jüngste Zeit. Sprachprobleme bestehen deshalb, weil es seit 1938 in den deutschen Siedlungsgebieten der ehemaligen Sowjetunion keine deutschen Schulen mehr gibt. Selbst die Verwendung der deutschen Sprache war in der sowjetischen Öffentlichkeit jahrzehntelang verboten. Die geschichtliche Dokumentation wirbt auf 25 Tafeln um Verständnis für die Belange der Russlanddeutschen, die Botschaft der Ausstellung lautet: Lasst uns mit offenen Augen und Ohren aufeinander zugehen! Die Wanderausstellung wird vom Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. bundesweit präsentiert und vom Bundesministerium des Innern sowie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert. Ein zweites Ausstellungs-Segment mit dem Titel „Geschichte der Deutschen in St. Petersburg“ stellt auf 27 Bild-Text-Tafeln den Beitrag der St. Petersburger Deutschen zur politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Stadt vor. Die Schau des Deutsch-Russischen Kulturinstitut e. V. ist eine Kopie der gleichnamigen Ausstellung in der Petrikirche in St. Petersburg und wird vom Auswärtigen Amt unterstützt. Eingeladen wird auch zu einem Abend der Begegnung am 18. August 2009, 18 Uhr in den Lichthof des Rathauses. Festredner ist Dr. Christoph Bergner, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten in Deutschland. Angeboten wird eine Einführung in die Ausstellung, Auszüge aus Filmen, Buchvorstellungen und ein Kulturprogramm mit Musik-, Gesang- und Tanzgruppen aus Dresden und Weißwasser. Geöffnet ist der Lichthof montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.