Turmkugel des Rathaus Cotta offenbarte ihren beeindruckenden Inhalt

Im Rahmen der Dach- und Turmsanierungsarbeiten am Rathaus Cotta öffneten Mitarbeiter der Chemnitzer Dachdeckerfirma Zimmereihandwerk „Aufbau" GmbH gestern (11. Juni), 11:15 Uhr die Turmkugel. Darin befanden sich Zeitdokumente aus dem Jahr 1947. Diese deponierte die damals mit der Sanierung des kriegsbeschädigten Rathauses beauftragte Werkstatt nach der Fertigstellung der Bauarbeiten. Drei in der Kugel entdeckte Kupferplaketten erinnern an die Namen der zwei Lehrlinge Günther Reimann (geboren 1931) und Heinz Uhlmann (geboren 1932) sowie an den Gesellen Eberhard Gärtner (geboren 1923). Ihnen ist nicht nur die zügige Wiederinstandsetzung des Rathauses Cotta, sondern vermutlich auch der Inhalt der heute geöffneten Kugel zu verdanken. Neben den drei Plaketten hütete die Turmkugel über 60 Jahre lang auch einen verlöteten Kupferzylinder mit drei Schriftstücken. Darunter befanden sich eine Namensliste aller am Bau beteiligten Personen inklusive derer Adressen sowie ein kurzes Gedicht eines der Lehrlinge, das an das Leid und Elend der Dresdnerinnen und Dresdner nach dem Krieg erinnert. Als drittes Schriftstück fanden die Bauleute gestern einen Brief des damaligen Werkstattleiters und Klempnermeisters Karl Schmerbitz. Dieser formulierte in seinem Brief unter anderem die Bitte, die Dokumente bei Öffnung der Kugel an seine Nachfahren zu übergeben. Aus diesem Grund suchen alle Beteiligten nun Familienangehörige des Klempnermeisters, um ihnen diese persönlichen Dokumente auszuhändigen.

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