Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2009/05/pm_057.php 29.05.2015 01:50:46 Uhr 04.01.2025 19:09:43 Uhr

Deutlicher Rückgang beim Altpapier in den Sammelcontainern

Der seit 2006 herrschende Trend bei der Mengenentwicklung des von der Stadt erfassten Altpapiers setzte sich auch 2008 fort. Insgesamt 20 785 Tonnen Altpapier, Pappen und Kartonagen wurden in den Wertstoffcontainern der Stadt gesammelt, das sind 7 471 Tonnen weniger als 2007. Seit 2005 ging die Erfassungsmenge um 41 Prozent zurück. Die Entwicklung beim Altpapier hatte maßgeblichen Einfluss auf die Abfallmenge insgesamt. 181 439 Tonnen Abfälle fielen im vergangenen Jahr in der Landeshauptstadt an, das sind 8 777 Tonnen bzw. 4,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

(siehe dazu Abb.1: Entwicklung der Mengen Altpapier/Pappen/Kartonagen im Anhang)

Weniger Abfälle aus privaten Haushalten

Neben dem Altpapier war auch bei den Restabfällen ein größerer Mengenrückgang eingetreten. Gegenüber dem Vorjahr erzeugten die Dresdnerinnen und Dresdner 1674 Tonnen Restabfälle weniger, die in die kommunalen Abfallbehälter gelangten. Erklärungen sind dafür schwer zu finden, zumal die Einwohnerzahl um 2835 Bürger zugenommen hat und der Bestand an Abfallbehältern sich um 404 Behälter erhöhte. Ein besseres Abfalltrennverhalten hätte sich in gestiegenen Wertstoffmengen niederschlagen müssen, was aber nicht der Fall war, eher im Gegenteil. Somit verringerte sich der durchschnittliche Pro-Kopf-Wert auf 143 Kilogramm Restabfall. Für den Zeitraum seit dem Jahr 1995 entspricht das einer Halbierung der Menge.

(siehe dazu Abb. 2: Entwicklung Restabfallmengen je Einwohner von 1995-2008 im Anhang)

Weiterer Rückgang der Wertstoffmengen durch Blaue Tonne

Aufgrund des über einen längeren Zeitraum stetig gestiegenen und stabilen Marktpreises von Altpapier wurde diese Handelsware sehr gewinnträchtig. Bereits 2006 entstanden zahlreiche Altpapieraufkaufstellen, die den Bürgern insbesondere Druckschriften für ein geringes Entgelt abkauften. Eine negative Folge davon war es auch, dass es zu Papierdiebstählen aus den Wertstoffcontainern kam. Gestützt auf Gerichtsurteile in anderen Städten und Landkreisen sahen private Entsorgungsunternehmen die Chance, in Konkurrenz zum öffentlich-rechtlichen Entsorgungssystem der Stadt, sich diesen Markt zu erobern.

Mittlerweile sind an etwa 36 Prozent der Grundstücke, vor allem in Gebieten der offenen Wohnbebauung, Blaue Tonnen aufgestellt. Geringer fiel der Mengenrückgang beim Altglas mit 395 Tonnen und bei den Leichtverpackungen mit 182 Tonnen aus.

In die Biotonnen gelangten 758 Tonnen Abfälle weniger als 2007. Zuwächse gab es dagegen bei den auf den Wertstoffhöfen und Annahmestellen abgegebenen Grün- und Gehölzabfällen mit 305 Tonnen und beim Sperrmüll mit 421 Tonnen.

Mit Musik und Spaß zum neuen Wertstoffhof

Nachdem im November 2006 der jüngste, im Auftrag der Stadt betriebene Wertstoffhof in Plauen auf der Pforzheimer Straße in Betrieb gegangen war, gestaltete sich der Zuspruch in der Bevölkerung zunächst nicht wie erhofft. Mit einer ungewöhnlichen Kampagne vor Einkaufsmärkten im Frühjahr 2008 versuchte das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, die Bürger auf diese Einrichtung aufmerksam zu machen. Olle Rumpel mit seinem Orchester TEN SING sorgte mit der Aufführung eines eigens dafür geschaffenen Musikstückes für Sologesang, fünf Flaschen, Waschmaschine, PC-Gehäuse, Plastikfass und Regenrohre für Spaß und gute Unterhaltung. Daraufhin verdoppelte sich die Besucherzahl im Wertstoffhof in der Folgezeit.

Homepage zur Abfallwirtschaft stark besucht

Das Interesse zur Informationsbeschaffung über das Internet ist nach wie vor ungebrochen. Insgesamt mehr als 254 000 Mal wurden die Seiten unter www.dresden.de/abfall 2008 angeklickt. Ob zur Information, der Bestellung von Hausabholungen von Sperrmüll oder Haushaltsgroßgeräten mittels Online-Formular oder um sich eines der zahlreichen Infoblätter auszudrucken, die Angebote sind sehr reichhaltig. Zunehmend werden in- und ausländische Internetnutzer auf die Seiten der Stadt aufmerksam und stellen anschließend den Kontakt für Informationsaustausche und Besichtigungen von Anlagen her. Hinzu kamen noch 26 000 Abfragen zum Themenstadtplan, wie den Standorten der Wertstoffcontainer, des Schadstoffmobils, der Weihnachtsbaumcontainer oder den Entleerungsdaten der Abfallbehälter am Haus. Der seit 2006 existierende virtuelle Tausch- und Verschenkmarkt ist zum Geheimtipp für den bequemen Erwerb gebrauchter Gegenstände des Alltags geworden. 211 000 Mal durchstöberten Interessierte oder inserierten auf den Seiten von www.dresden.abfallspiegel.de. Von den Nutzern wird der Markt sicherlich in erster Linie als eine Möglichkeit des kostenlosen Erwerbs von Gebrauchtwaren angesehen. Dahinter verbirgt sich aber auch eine Maßnahme der Abfallberatung des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, Abfälle zu vermeiden, denn manche dieser Gegenstände wären sonst im Müll gelandet.

Zusatzkosten durch illegale Ablagerungen

Ablagerungen von Abfällen im öffentlichen Raum verschandeln und gefährden nicht nur die Umwelt, sie verursachen erhebliche Zusatzkosten. Es kann insgesamt eingeschätzt werden, dass gegenüber 2007 keine Veränderung eingetreten ist, die Mengen und Kosten nahezu gleich geblieben sind.

Für die Beräumung und Entsorgung der illegalen Ablagerungen im Jahr 2008 fielen Kosten von insgesamt 199 782 Euro an. Im Vergleich zu 2007 erscheint dies als eine Steigerung, Ursache ist jedoch eine differenziertere Zuordnung der Kosten. Mit 750 Tonnen fällt die Menge scheinbar geringer aus als 2007 (999 Tonnen). Nicht enthalten sind darin die Mengen von Sperrmüll aus illegalen Ablagerungen, die aus logistischen und Kostengründen von der Stadtreinigung zum jeweils nächstgelegenen Wertstoffhof gebracht werden und in deren Gesamtbilanz eingehen.

Um Verursacher für Verunreinigungen auf den Wertstoffcontainerstandplätzen zur Verantwortung zu ziehen, wurden im Zeitraum von April bis August im Rahmen eines Pilotprojektes zwei Standplätze mit Videokameras überwacht. Insgesamt 507 Fehlnutzungen bzw. Verstöße gegen das Ordnungsrecht konnten festgehalten werden.

Landeshauptstadt Dresden

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon +49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail E-Mail


Postanschrift

PF 12 00 20
01001 Dresden