Lesung: Ulrich Schacht: "Die Insel der toten Vögel"

20 Jahre Wende

Im Rahmen des Bücherfrühlings 2009 liest Ulrich Schacht am 22.4., um 19.30 Uhr in der Bibliothek Langebrück (Weißiger Straße 5, Tel. 035201/70263) aus seiner Novelle.

Ein Fotograf aus Deutschland unternimmt eine Reise auf die Island vorgelagerte Insel Grimsey, wo er auf viele, offensichtlich gewaltsam zu Tode gekommene Vögel stößt. Die Ursache ihres Sterbens bleibt im dunklen, dagegen vermag der Protagonist dem Geheimnis seines eigenen Lebens auf die Spur zu kommen, das ein Leben im geteilten Deutschland und unter den Bedingungen der Diktatur gewesen ist. In die Geschichte fließen Momente deutscher Vergangenheit ein, Bilder des Alltagslebens in beiden deutschen Staaten ebenso wie Spuren von Gefängniserfahrungen.

Die Novelle, deren Sprache wie bei Schacht gewohnt ebenso bildhaft wie kraftvoll ist, zeigt einen Menschen in seiner existentiellen Größe.

Ulrich Schacht, 1951 im Frauengefängnis Hoheneck geboren, hat evangelische Theologie studiert, er verbüßt vier Jahre politische Haft, reist 1976 nach Hamburg aus, wo er als Feuilletonredakteur und Chefreporter Kultur arbeitet. Seit 1998 lebt er als freier Autor und Publizist in Schweden.

Schacht, der 2007 Dresdner Stadtschreiber war, hat zahlreiche Erzählbände, Essay- und Lyrikbände veröffentlicht, zuletzt erschienen die Bücher „Weißer Juli", „Schweden Gedichte" und der Erzählband „Verrat. Die Welt hat sich gedreht".

 

Die Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.

Der Eintritt frei.

 

Michael G. Fritz
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