Rathaus-Ausstellung "Überwindung der Diktaturen" zeigt künstlerische Perspektiven des Wandels

Unter dem Titel „Überwindung der Diktaturen – Dichter, Künstler und Schriftsteller in der Begegnung“ lädt bis 29. April 2009 eine Ausstellung des Lehrstuhls für Europastudien der TU Dresden in den Lichthof des Rathauses ein. Im Europa des 20. Jahrhunderts etablierten sich immer wieder autoritäre und totalitäre Diktaturen, die schließlich überwunden wurden. Welche Erinnerungen an die damalige Zeit haben Menschen behalten, die unter unfreien Bedingungen künstlerisch arbeiten wollten? Inwieweit mussten sich diejenigen, die nicht emigriert waren, an das System anpassen, um sich Freiräume zu schaffen oder zu erhalten? Mit solchen Fragen beschäftigten sich Künstler und Literaten aus Polen, Tschechien, Ru-mänien, Ungarn, Italien und Deutschland während eines zweijährigen EU-Projekts des Lehrstuhls für Europastudien an der Technischen Universität Dresden unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Gerhard Besier. Wichtig waren der Austausch von Erfahrungen während des Wandels von der Diktatur zur Demokratie. Dabei stand die Zeit der gesellschaftlichen Öffnung der früheren kommunistischen Länder nach 1989 im Vordergrund. Die Ausstellung dokumentiert diesen Prozess mit 17 Arbeiten (Malerei, Fotografie, Skulptur) von zehn Künstlern, zu denen auch der frühere Dresdner Kulturdezernent Ulf Göpfert gehört. Sie setzen sich kritisch mit alten kollektiven Identitäten auseinander, hinterfragen aber auch westliche Vereinheitlichungstendenzen (auch innerhalb der EU) und die „neuen Diktaturen“ Konsumgesellschaft, Globalisierung und Massenmedien. Mehr Informationen bieten die Seiten http://overcomings.blogspot.com und http://lehrstuhl-europastudien.eu. Geöffnet ist der Lichthof montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.