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Umsetzung des Luftreinhalteplanes für die Landeshauptstadt Dresden

Sowohl das LKW-Führungskonzept als auch das Etablieren des CarSharing-Systems sind Bestandteile des Maßnahmekataloges zur Umsetzung des Luftreinhalteplanes der Landeshauptstadt Dresden.

LKW-Führungskonzept

Das Konzept ist speziell auf die Quelle-/Zielverkehre ausgerichtet, also auf alle Güterverkehre, die von und nach Dresden eine oder mehrere Gewerbestandorte in Dresden aufsuchen, um Güter anzuliefern oder abzuholen. Es umfasst vier Bestandteile:

  • LKW-Stadtplan für Dresden mit Begleitheft, Zielcodierung und Notrufnummern,
  • Interaktiver LKW-Stadtplan im Internet,
  • statisches Leitsystem für die LKW-Routen zu den Gewerbestandorten,
  • spezielle Navigationstechnik/-systeme für den LKW.

Der LKW-Stadtplan für die Landeshauptstadt Dresden ist als erstes Produkt dieser Bestandteile fertig gestellt und wird gegenwärtig an das Speditionsgewerbe sowie an die verladende Wirtschaft abgegeben. Er liegt in einer Auflagenhöhe von 10 000 Stück vor, ist in fünf Sprachen (deutsch, englisch, russisch, tschechisch und polnisch) erhältlich und beinhaltet alle wichtigen Informationen für den LKW-Fahrer.

Der interaktive Stadtplan für die LKW-Führung in Dresden ist ebenfalls einsatzklar und ist unter www.dresden.de/LKW-Stadtplan ins Internet gestellt.

An der Detailkonzeption zum statischen Führungssystem (Ausarbeitung der Beschilderungspläne) gemäß dem vorliegenden Routenplan wird unter Federführung der Straßenverkehrsbehörde gearbeitet.

Es laufen Untersuchungen zur Entwicklung und Vervollkommnung von LKW-Navigationssystemen. Diese werden im Rahmen eines europäischen Projekts unter dem Gesamttitel „ViaRegiaPlus" gemeinsam mit polnischen Partnern durchgeführt.

Der LKW-Verkehr hat einen sehr hohen Anteil an der NOx-Emission (Stickoxid) und der

PM10-Entwicklung (Feinstaub). In Sachsen lag dieser Anteil 2004 bei der NOx-Emission bei etwa 60 Prozent und bei der PM10-Entwicklung (Motor) bei über 50 Prozent (vgl. Luftreinhalteplan, Seite 34). Aber auch Lärm und Probleme der Verkehrssicherheit sind in diesem Kontext beachtenswert.

Kerngedanke des LKW-Führungskonzeptes ist der Aufbau eines Leitsystems, mit dessen Hilfe die Fahrzeuge des Güterkraftverkehrs (Kleintransporter und LKW) auf Routen orientiert werden, die hinsichtlich der Belastungssituation der Bürgerinnen und Bürger in Dresden weniger kritisch sind.

Ein LKW-Leitsystem (wie oben beschrieben) kommt dem Transportgewerbe entgegen. Das zeigen bereits die Ergebnisse der Güterverkehrszählung 2005 LUB Consulting GmbH: Güterverkehrszählung 2005, Studie im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden, Hauptabteilung Mobilität. Hier konnte nachgewiesen werden, dass die Fahrzeugführer bestrebt sind, zeitaufwendige Stadtdurchfahrten zu vermeiden. Im Vergleich zum Jahre 1996 ist der Anteil, der die Stadt Dresden durchfahrenden Sattelzüge um 40 Prozent, der Anteil der LKWs um 34 Prozent und der von Gefahrguttransporter sogar um 47 Prozent gesunken.

Mit dem oben beschriebenen System sieht die Landeshauptstadt Dresden weitere Erfolge hinsichtlich des Absenkens des LKW-Durchgangsverkehrs sowie gleichzeitig eine wichtige Unterstützung für die LKW-Fahrerinnen und -Fahrer, zügig und stadtverträglich ihre Fahrziele zu erreichen.

CarSharing/Teil-Auto

CarSharing-System bedeutet, das „sich teilen" eines Pkws zwischen verschiedenen Nutzern, ohne das der Nutzer selbst Besitzer oder Halter des Fahrzeuges ist. Zurzeit werden CarSharing-Systeme nur von privaten Anbietern und Unternehmen betrieben. Sie sind an bestimmten Standorten stationiert, können vom dafür eingetragenen Nutzerkreis (Privatpersonen, Firmen, auch die Stadtverwaltung Dresden) von dort abgeholt, dann benutzt und wieder an einen der Standorte zurückgebracht werden.

Es ist gegenwärtig nach der Straßenverkehrsordnung noch nicht möglich, Standorte für CarSharing im öffentlichen Straßenraum (öffentlichen Parkplätzen) zu reservieren, da es sich bei den CarSharing-Anbietern um Unternehmen der Privatwirtschaft handelt. Der Freistaat Sachsen hat deshalb im Rahmen der Luftreinhalteplanung in der Landeshauptstadt Dresden ein Pilotprojekt bestätigt, das sich mit der Erprobung des CarSharing-Systems unter Nutzung öffentlichen Straßenraumes für CarSharing-Stationen befasst.

Neben den bereits auf Privatgrundstücken befindlichen CarSharing-Stationen ist vorgesehen, zunächst probeweise 17 Standorte im öffentlichen Straßenraum und auf öffentlichen Parkplätzen auszuweisen (beispielsweise: Bischofsplatz (3 Plätze), Martin-Luther-Platz (2 Plätze), Ringstraße (4 Plätze). Wissenschaftlich begleitet wird dieses Projekt von der Technischen Universität Dresden, Lehrstuhl für Verkehrsökologie. Es wird untersucht, welche Wirkungen CarSharing-Systeme im Kontext der Luftreinhaltung und als Alternative zur sonstigen Kfz-Nutzung haben und welche Probleme durch die Reservierung öffentlichen Straßenraumes für CarSharing beispielsweise für Anwohner, Händler oder andere Interessenträger entstehen. Das Projekt läuft bereits. Die Standorte werden in Kürze eingerichtet.

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