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Das Standesamt zieht Bilanz 2008

Personenstandsbücher ziehen ins Stadtarchiv ein

Bürgermeister Detlef Sittel übergab heute Bürgermeister Dr. Ralf Lunau die Personenstandsbücher für das Stadtarchiv. Sie werden seit dem 1. Januar 2009 von elektronischen Personenstandsregistern abgelöst. Der Personenstand wird seit 1876 im Standesamt registriert. Vom 1. Januar 1876 an durfte in Deutschland eine Eheschließung nur noch vor dem Standesbeamten geschlossen werden. Von jedem Standesbeamten mussten drei Standesregister geführt werden: Geburtenregister, Heiratsregister und Sterberegister. Diese Register waren fortzuführen und dauerhaft im Standesamt aufzubewahren. Mit dem Personenstandsrechtsreformgesetz, das am 1. Januar 2009 in Kraft trat, wurden diese Aufbewahrungsfristen begrenzt. Die Geburtenregister müssen 110 Jahre, die Heiratsregister 80 Jahre und die Sterberegister 30 Jahre aufbewahrt und danach an das Stadtarchiv abgegeben werden.

Des Weiteren veröffentlichte das Standesamt die Anzahl der Eheschließungen, Geburten- und Sterbezahlen für 2008 sowie die beliebtesten und außergewöhnlichsten Vornamen des vergangenen Jahres.

Insgesamt wurden 1812 Eheschließungen durchgeführt, 129 (7,6 Prozent) mehr gegenüber 2007.

622 Ehen wurden an einem Samstag geschlossen (43 mehr als 2007), davon 46 auf „Schloss Albrechtsberg", 43 im „Landhaus",16 auf den Dampfschiffen. Spitzenreitermonat war der August mit 295 Eheschließungen (absolute Rekordmonat seit 3.Oktober 1990) und Schlusslicht war der Januar mit 41 Hochzeiten. 595 Ehepaare heirateten zusätzlich kirchlich (14 Prozent mehr als 2007). Das „neue" Eheschließungsobjekt Landhaus, das seit Mai 2008 zur Verfügung steht, hat die Eheschließungszahl zusätzlich positiv beeinflusst. Am 8. August 2008 heirateten 46 Paare. Die Zahl der schon einmal verheirateten stieg auf 30 Prozent.

54 verschiedene Nationalitäten heirateten in Dresden, zum Beispiel Russland und Ukraine mit je 9, Österreich mit je 8, Polen und China mit je 7 Eheschließungen.

Seit dem 1. Oktober 2005 ist das Standesamt für die Erklärung einer Lebenspartnerschaft zuständig. 2008 wurden 32 Lebenspartnerschaften begründet, davon 19 Lebenspartnerschaften mit Männern und 13 Lebenspartnerschaften mit Frauen. Damit ist gegenüber 2007 ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Die Namensführung ist wie bei Ehepaaren möglich, jedoch entscheiden sich 66 Prozent für eine getrennte Namensführung. Bei Ehepaaren sind es nur 16 Prozent.

2008 wurden insgesamt 6860 Kinder (3485 Jungen und 3375 Mädchen) beurkundet. Das sind 260 Kinder mehr als 2007. Geburtenstärkster Monat war der Juli mit 733 Kindern. Geburtenschwächster Monat war der März mit 448 Kindern. Es sind 120 Zwillinge zu verzeichnen und zwei Mal kamen in Dresden Drillinge auf die Welt wie 2006 und 2007. 56 Prozent der Eltern waren nicht verheiratet.

22 Prozent der Mütter wohnen nicht in Dresden (4 Prozent weniger als 2007). Bei 448 Kindern war ein Elternteil Ausländer, bei 231 Kindern waren beide Elternteile Ausländer. Bei der Namensführung der Kinder war das Recht von 87 verschiedenen Staaten zu beachten. Die Geburtenstatistik mit ausländischen Eltern führt die Türkei mit 37 Kindern an. Es folgen Vietnam mit 30, Russische Förderation mit 29, Ukraine mit 28 und USA mit 25 Kindern. Seltene Länder mit einem Kind sind Burkina Faso, Guatemala, Indonesien, Kolumbien und Nepal.

Bei der Vornamenwahl beherrschen bei den Mädchen seit 10 Jahren Sophie und Marie die beiden Spitzenplätze. Davon belegt Sophie 7 Mal die Spitzenposition. Bei den Jungen ist Paul in den letzten 10 Jahren 9 Mal die Nummer eins gewesen. Auch 2008 tauchten wieder außergewöhnliche Vornamen, sowohl bei Mädchen, als auch bei den Jungen auf:

  • Tebessa - Mädchenname, Ursprung vermutlich in tabassum (arabisch „Lächeln")
  • Philidel - fiktiver Name, seltene Nachweise (1 x im Geburtenregister Sussex (Eng.) 1821, 1 x im Hochzeitsregister London 1867)
  • Paikea - im Polynesischen als Jungenname, dortige Mythologie „Gott der Seeungeheuer", in der Tradition der Maori dem erstgeborenen Sohn vorbehalten
  • Lutetia - ursprünglich antiker, römisch-lateinischer Name von Paris
  • Liotta - bisher noch nie vergeben; laut Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. kombinierte Form von Lio und Otta
  • Weitere Vornamen, die genehmigt wurden, sind Kashmir, Kashmira, Gorwin, Gaurangi, Dhansheidi, Bennik, Rasa, Carlyle, Carmelin, Ulysses, Korla.

Es wurde empfohlen, einen weiteren Vornamen zu wählen, der eindeutig das Geschlecht des Kindes erkennen lässt.

Weitere standesamtliche Zahlen 2008:

Es wurden 5582 Sterbefälle beurkundet (198 mehr gegenüber 2007). 965 Personen sind aus der Kirche ausgetreten (174 mehr gegenüber 2007). 520 Ehescheidungen registrierte das Standesamt, die nach dem 3. Oktober 1990 geschlossen wurden (81 mehr gegenüber 2007).

Die Terminvergabe für Eheschließungen am 09.09.2009 erfolgt am Montag, 9. März, ab 8 Uhr bis 12 Uhr. Es werden insgesamt 28 Termine für Eheschließungen im Standesamt Goetheallee 55, im Schloss Albrechtsberg und im Landhaus vergeben.

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