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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/12/pm_049.php 29.05.2015 01:44:00 Uhr 18.09.2024 10:11:57 Uhr

Veranstaltung am 14. Februar 2009: Friedensgebete und Gedenken

Im Sinne eines würdigen Gedenkens anlässlich der Zerstörung Dresdens und gegen den angekündigten Aufmarsch von Rechtsextremisten am 14. Februar 2009 wird es am Altmarkt eine Mahn- und Gedenkveranstaltung geben. Das teilten heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz Initiator Prof. Ludwig Güttler, Oberbürgermeisterin Helma Orosz, Dr. Meis (Vertreter der evangelischen Kirche), Dompfarrer Klemens Ullmann (Vertreter der katholischen Kirche) und Dr. Nora Goldenbogen (Vertreterin der jüdischen Gemeinde) mit. Besonderer Anlass dafür ist die Anbringung der Inschrift am Ort der Verbrennung der Dresdner Bombenopfer des 13. und 14. Februar auf dem Altmarkt. Die Inschrift wird im Februar nächsten Jahres an dem Gedenkort angebracht, der die Spuren der Verbrennung auf dem Altmarkt zeigt.

Am Vormittag wird in der Dresdner Kreuzkirche, in der Frauenkirche und in der Kathedrale mit Friedensgebeten der Zerstörung Dresdens gedacht, teilten die Vertreter der beiden christlichen Konfessionen mit. Die Teilnehmer an den Friedensgebeten werden dann zum Altmarkt ziehen und dort an der Gedenkveranstaltung teilnehmen. Da diese gegen Mittag enden wird, wird es nicht zu räumlichen oder zeitlichen Überschneidungen mit der Großdemonstration kommen.

Prof. Ludwig Güttler: „-‚Versöhnung leben', diese Absicht und Haltung hat den Wiederaufbau unserer Frauenkirche von einem Dresdner zu einem weltweit mit Sympathie und Unterstützung bedachten Symbol werden lassen. Setzen wir diese Bemühung sichtbar und wahrnehmbar fort. Ihr gehört die Zukunft von uns Allen."

„Wir brauchen auf Dauer eine Veranstaltung des Gedenkens und der Mahnung für die Dresdner Bürgerschaft", sagte Oberbürgermeisterin Helma Orosz. „Sie soll auch Gültigkeit haben, wenn es am 13. oder am 14. Februar keine rechtsextremistischen Aufmärsche in Dresden mehr geben wird, was wir alle hoffen und wofür wir gemeinsam arbeiten werden. Damit sich eine eigene Weise des Gedenkens wieder fest etablieren kann, sollten wir frühzeitig damit beginnen."

Die Demonstration gegen den rechtsextremistischen Marsch am 14. Februar 2009 ist nach Ansicht von Orosz wichtig. Die Tatsache, dass sowohl die Gebete in den Kirchen als auch die Veranstaltung auf dem Altmarkt am Vormittag, die „Geh Denken"-Veranstaltung hingegen am Mittag stattfinden werden, mache deutlich, „dass es nicht um Gegnerschaft, sondern um Ergänzung geht. Die Bürger haben die Möglichkeit, beides wahrzunehmen."

Dr. Meis: "Ich freue mich, dass am 14. Februar ein konzertiertes Miteinander der Stadt, der jüdischen Gemeinde, der Kirchen, dem Aktionsbündnis Geh-Denken, aller Dresdner und bundesweiter Gäste gegeben ist. Dass die Kirchen zu Friedengebeten einladen, ist Ausdruck ihres Auftrages und zugleich ihrer klaren Haltung gegenüber den Auftritten von Rechts."

Klemens Ullmann sagte: „In der Kathedrale werden sich die Besucher des Friedensgebetes am 14. Februar vor dem Bild der Piet in der Gedächtniskapelle versammeln. Seit 1976 ist diese Skulptur der Schmerzensmutter Maria ein Gedenk- und Mahnmahl für die Opfer der Zerstörung Dresdens und aller ungerechten Gewalt. In den Altar dieser Kapelle sind zwei Daten eingemeißelt. Sie erinnern daran, dass alles in der Geschichte seine Wurzeln hat. Mit der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 begann sich die Schreckenswalze der Gewalt durch Europa zu schieben. Auf Dresden schlug sie am 13. Februar 1945 grausam zurück. So wird das Friedensgebet nicht nur ein Gedenken an vergangenes Leid sein, sondern uns auch dazu aufrufen, neu aufkeimender Gewalt mutig entgegen zu treten."

Dr. Nora Goldenbogen: „Die Jüdische Gemeinde zu Dresden unterstützt alle Vorhaben, die dazu beitragen, den alljährlich stattfindenden rechtsextremen Demonstrationen in unserer Heimatstadt wirkungsvoll und erfolgreich entgegenzutreten. Je mehr Gemeinsamkeit wir dabei erreichen, umso größere Wirksamkeit werden wir erzielen. Unser Schabbatgottesdienst am 14. Februar 2009 wird deshalb wie im letzten Jahr offen für die Dresdner Bürger sein. Ebenso werden sich die Mitglieder unserer Gemeinde an den zahlreichen Initiativen der Stadt, der Kirchen und des Aktionsbündnisses GEH DENKEN beteiligen."

Frau Orosz kündigte außerdem an, gleich nach dem 14. Februar 2009 einen Kreis von Bürgern zusammenrufen, mit denen sie „eine dauerhafte, würdige Form für ein Dresdner Gedenken an diesen Tagen" suchen werde. Die konkreten Erfahrungen am 14. Februar 2009 sollen in diese Suche einfließen.

Veranstalter des Gedenkens am Altmarkt wird die Stadt Dresden sein. Oberbürgermeisterin Orosz wird dort sprechen. Mitte Januar 2009 sollen die genauen Abläufe feststehen.

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