Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/11/pm_085.php 29.05.2015 01:43:04 Uhr 30.11.2024 01:40:53 Uhr |
Neupflanzung von Straßenbäumen abgeschlossen
Umweltschutz praktisch umgesetzt
Mit der Unterzeichnung des öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen der Landeshauptstadt Dresden und der DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH im Jahr 1997 sowie der ersten gemeinsamen Baumpflanzung auf der Chemnitzer Straße war der Grundstein für eine besondere Aktion zur Erhaltung und Neupflanzung von Dresdner Stadtbäumen gelegt.
1. Die Situation
Die Umstellung von Stadtgas auf Erdgas im Stadtgebiet Dresdens in den neunziger Jahren führte zur Undichtigkeit der Gasleitungen. Das Gas entwich in den Boden und verdrängte den darin befindlichen Sauerstoff, welcher für das Pflanzenwachstum unabdingbar ist. Dadurch starben Straßenbäume ab und mussten gefällt werden.
Gemeinsam stellten sich die DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH und die Stadt Dresden dieser Situation und schlossen 1997 auf der Grundlage eines Stadtratsbeschlusses einen deutschlandweit in dieser Form einmaligen Vertrag. Die DREWAG verpflichtete sich, über zehn Jahre fünf Millionen Euro (zum Vertragsabschluss zehn Millionen DM) für die Sanierung des Gasrohrnetzes, sowie zur Bodensanierung und für Ersatzleistungen zum Erhalt bzw. der Neupflanzung von Bäumen bereitzustellen. In enger Abstimmung mit dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft leistete die DREWAG dabei außerdem einen Beitrag zur Gewährleistung der Artenvielfalt innerhalb des Stadtgebietes und zum Umwelt- und Klimaschutz ganz allgemein.
Leistungsumfang - Überblick
Die DREWAG beteiligte sich im Zeitraum von 1997 bis 2008 an insgesamt rund 4 341 Neupflanzungen von Bäumen im Stadtgebiet Dresdens mit einem Budget von rund fünf Millionen Euro.
Folgende Projekte wurden mit Mitteln der DREWAG oder der Technischen Werke Dresden realisiert: Chemnitzer Straße (1997), Wiener Straße, August-Bebel-Straße (1999), Stübelallee (1998-2008), Teplitzer Straße, Fetscherstraße (2000), Hennigsdorfer/Breitscheidstraße, Hubertusstraße (2001), Bärensteiner Straße, Heubnerstraße (2002), Bergmannstraße, Karcherallee (2003), Lipsiusstraße, Kopernikusstraße (2004), Tiergartenstraße, Krenkelstraße (2005), Zellescher Weg, Schlüterstraße (2006), Eisenstuckstraße und Frankenstraße (2007).
Die heutige, gemeinsame Baumpflanzung auf der Stübelallee ist der offizielle Abschluss des Vertrages zwischen Landeshauptstadt Dresden und DREWAG.
2. Die Stübelallee
Ein wichtiger Meilenstein war die Rekonstruktion der Allee auf dem Mittelstreifen der Stübelallee. Die Stand- und Bruchsicherheit der Altbäume war 1998 so akut gefährdet, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte. Im September 2001 beschloss der Ausschuss für Umwelt und Kommunalwirtschaft einstimmig die Restaurierung des Baumbestandes der Stübelallee in vier Bauabschnitten. Im Zusammenhang mit dem Bau der Gläsernen Manufaktur wurde die Neupflanzung im Mittelstreifen am Straßburger Platz im Frühjahr 2001 begonnen. Aus fachlichen Gründen wurde für die Pflanzung die Kaiserlinde (Tilia intermedia ‚Pallida') ausgewählt. Damit erfolgte die Ablösung der Silberlinden, welche sich als Alleebaum nicht bewährt haben.
Insgesamt stehen im Mittelstreifen der Stübelallee 570 junge Lindenbäume. Damit ist es gelungen, eine der wertvollen Alleen der Stadt Dresden zu neuem Leben zu erwecken.
Bei der Durchführung der Fällarbeiten wurde großer Wert auf den Artenschutz gelegt, da auf der Stübelallee der vom Aussterben bedrohte Juchtenkäfer (Osmoderma eremita) nachgewiesen wurde. Die gefällten hohlen Linden wurden mit den darin befindlichen Larven des Juchtenkäfers in die Dresdner Heide transportiert und dort zu Totholzpyramiden aufgestellt. In diesen kann der Käfer weiterleben.
Abschnitte der Rekonstruktion der Stübelallee
Im Abschnitt Wintergartenstraße bis Comeniusplatz wurden 2002 153 Kaiserlinden gepflanzt, von Comeniusplatz bis Lipsiusstraße im Jahr 2003 116 Stück Kaiserlinden, von Lipsiusstraße bis Müller-Berset-Straße 2004 134 Kaiserlinden und im Jahr 2005 im Abschnitt Müller-Berset-Straße bis Karcherallee 76 Kaiserlinden. Die Bepflanzung der Außenreihen der Stübelallee mit Roteichen begann 2007. Die Rekonstruktion dieses Abschnittes wird bis 2009 fortgesetzt.
Rekonstruktion 2008 und 2009
Im November 2008 werden im Abschnitt von Straßburger Platz bis Comeniusplatz in den Gehwegen 70 Roteichen nachgepflanzt. Die Pflanzung wird von den DREWAG-Stadtwerken finanziert und erfolgt als komplexe Maßnahme im Zuge der Gehweginstandsetzung des Straßen- und Tiefbauamtes und der Leitungssanierungen der DREWAG. Im kommenden Jahr ist dann die Fortsetzung der Gehweginstandsetzung und Leitungssanierung sowie eine Roteichennachpflanzung (rund 60 Stück) bis zur Karcherallee geplant. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des städtischen Haushaltes.
3. Zur Information
In Dresden gibt es derzeit 48 628 Straßenbäume (Stand November 2008). Jährlich kommen 1000 bis 1500 Jungbäume hinzu. Dafür wendet die Stadt durchschnittlich 1500 EUR pro Neupflanzung auf. Etwa 150 bis 200 der grünen Riesen müssen allerdings auch jährlich aus Gründen der Verkehrssicherheit weichen. Ein Straßenbaum wird etwa 80 bis 120 Jahre alt. Mit über 80 verschiedenen Arten ist auch die Vielfalt erstaunlich. Die Linde wird in Dresden am häufigsten gepflanzt. Fast jeder dritte Baum an Straßen und öffentlichen Anlagen gehört zu dieser Gattung. Danach folgen Ahornarten, Kastanien und Eichen.
Landeshauptstadt Dresden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon
+49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail
E-Mail
Postanschrift
PF 12 00 20
01001 Dresden