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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/11/pm_024.php 29.05.2015 01:42:15 Uhr 18.09.2024 10:17:20 Uhr

Mit dem Flutschutztor am Ostra-Ufer ist Innenstadt Dresdens sicher vor Hochwasser

Die historische Innenstadt von Dresden ist künftig bis zu einem Pegelstand der Elbe von 9,24 Metern sicher und damit vor einem Hochwasser geschützt, wie es statistisch einmal in 100 Jahren eintritt (HQ100). Mit dem Einbau des Flutschutztores über das Ostra-Ufer am Internationalen Congress Center Dresden (ICC) wird die Hochwasserschutzlinie zwischen Hasenberg und Marienbrücke geschlossen. Die Anlage wurde heute (6. November 2008) im Beisein des Sächsischen Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft, Frank Kupfer, und des Wirtschaftsbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden, Dirk Hilbert, in Betrieb genommen.

Die 21 Meter lange und zwei Meter hohe Stahlschiebetoranlage am ICC ist das technisch komplizierteste Bauteil in diesem Abschnitt. Mit einem Gewicht von 16 Tonnen parkt das Tor im Ruhezustand in einer geschlossenen Torkammer aus Stahlbeton mit seitlichem Zugang. Bei Hochwasser wird das Tor auf einer in der Straße liegenden Schiene über das Ostraufer gezogen und damit geschlossen. Die Schiene ist gegenüber dem Straßenverkehr mit Abdeckplatten geschützt. Auf dem Gehweg gegenüber befindet sich ein ein Meter dicker Pfeiler. Der Gehweg zwischen diesem Widerlager und der Außenmauer des Kongresszentrums wird mit mobilen Dammbalken verschlossen. Das Tor wird elektrisch bewegt, kann aber auch mechanisch mit einem Zugfahrzeug geschlossen werden.

Für den Fall von Hochwasser ist folgender Ablauf vorgesehen:

Wenn der Elbepegel Dresden 4,50 Meter erreicht und ein weiterer Anstieg bevorsteht, werden die mobilen Verschlüsse in der Münzgasse und der Brühlschen Terrasse aufgebaut. Die Tiefgarageneinfahrt und der Warenannahmebereich des Kongresszentrums werden mit mobilen Elementen abgedichtet und das Fluttor geschlossen. Diese Arbeiten werden von geschulten Mitarbeitern des Regiebetriebes Technische Dienste der Landeshauptstadt Dresden ausgeführt, die auch die mobilen Dammbalken vor dem Landtag aufbauen. Bei einem Elbepegel Dresden von 6,12 Metern muss diese sogenannte „Aufbauphase 1" abgeschlossen sein.

„Der Hochwasserschutz für die Dresdner Innenstadt zeigt beispielhaft den Erfolg eines starken gemeinsamen staatlichen und kommunalen Engagements für die Bürger und Unternehmen", so Staatsminister Kupfer. Die Landeshauptstadt Dresden führt die Planung und Errichtung der Hochwasserschutzlinie für die Dresdner Altstadt und Dresden-Friedrichstadt für die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) durch. Die Investitionskosten von insgesamt 12 Millionen Euro trägt der Freistaat Sachsen. Allein für den Hochwasserschutz vom Hasenberg bis zur Marienbrücke einschließlich der Arbeiten an der Brühlschen Terrasse mit den mobilen Verschlüssen Münzgasse und Brühlsche Gasse werden vom Freistaat rund 5,75 Millionen. Euro investiert. Zum Schutz von kulturhistorischen Gebäuden wie Schloss, Ständehaus und Semperoper hat der Freistaat darüber hinaus Anlagen zur Grundwasserabsenkung installiert. Die 19 Pumpen können pro Stunde 1.350 Kubikmeter fördern. Die Investitionskosten dafür betragen 3,3 Millionen Euro.

Um den vollständigen Hochwasserschutz der Dresdner Innenstadt sicherzustellen hat die Landeshauptstadt Dresden darüber hinaus ein einzigartiges Grundwasser-Monitoring-System installiert und am Kaitzbach fünf Rückhalteanlagen errichtet. Außerdem ist bei der Stadtentwässerung Dresden ein großes Hochwasserpumpwerk in Johannstadt im Bau. Landeshauptstadt und Stadtentwässerung Dresden GmbH investieren somit in den Flutschutz für die Innenstadt noch einmal insgesamt rund 13 Millionen Euro. „Jetzt müssen wir noch den Hochwasserschutz an der Weißeritz verbessern, um die Innenstadt aus dem förmlichen Überschwemmungsgebiet herausnehmen zu können und die baulichen Restriktionen aufzuheben. Die Landestalsperrenverwaltung hat die Planung für den ersten Bauabschnitt an der Weißeritz zur Genehmigung eingereicht. Die Genehmigung wird jetzt von uns schnellstmöglich erteilt, so dass die Arbeiten im kommenden Jahr beginnen können," so Bürgermeister Dirk Hilbert.

Das Umweltamt bereitet derzeit die europaweite Ausschreibung der Bauleistungen für den Schutz von Dresden-Friedrichstadt vor. Im Mai 2009 wird mit dem dritten und letzten Abschnitt der Hochwasserschutzanlage an der Weißeritzstraße, entlang der Sportspange bis zur Walther-Straße/Einfahrt Dresdner Hafen begonnen. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird auch für das Gebiet der Dresdner Friedrichstadt ein Schutzziel HQ 100 erreicht. Einen Überblick darüber gibt das Faltblatt „Hochwasserschutz Dresden, Innenstadt und Friedrichstadt".

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