Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/10/pm_111.php 29.05.2015 01:42:00 Uhr 02.12.2024 05:15:50 Uhr |
Ökumenisches Gedenken zum 70. Jahrestag der Pogromnacht
Am Sonntag, 9. November 2008, wird es ein Ökumenisches Gedenken der christlichen Kirchen und der Jüdischen Gemeinde in der Dresdner Synagoge geben.
Um 16:30 Uhr sind Dresdens Bürgerinnen und Bürger eingeladen, um am ehemaligen Standort der Dresdner Synagoge am Hasenberg der Opfer der Pogromnacht am 9. November 1938 zu gedenken. Traditionell singt zunächst der Dresdner Synagogenchor. Es folgen eine Ansprache der Oberbürgermeisterin Helma Orosz sowie das Kaddischgebet von Landesrabbiner Dr. Salomon Almekias-Siegl.
Um 17:00 Uhr wird die Gedenkveranstaltung in der Synagoge fortgesetzt. Beteiligt daran sind Dekan Klemens Ullmann und Superintendent Dr. Peter Meis als Vertreter der christlichen Kirchen in der Stadt sowie Dr. Nora Goldenbogen, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden. Musikalisch gestalten das Ökumenische Gedenken ein Ensemble aus Dresdner Kreuzchor und Dresdner Kapellknaben, der Dresdner Synagogenchor sowie der Jüdische Chor aus der mährischen Stadt Ostrava.
„Das Novemberpogrom liegt bereits 70 Jahre zurück, doch es darf wie alle anderen grauenvollen Verbrechen unter der Naziherrschaft, die auch in unserer Stadt zum Alltag gehörten, nicht in Vergessenheit geraten. Es stimmt mich froh, dass Jüdisches Leben heute wieder einen selbstverständlichen Bestandteil im religiösen und kulturellen Stadtbild Dresdens darstellt", so Oberbürgermeisterin Helma Orosz.
„Unter den Dresdnerinnen und Dresdnern, die 1938 zu- oder wegschauten, waren viele Kirchgemeindeglieder", so Superintendent Dr. Peter Meis. Dekan Klemens Ullmann ergänzt: „Wir laden ein, an die Ereignisse vor 70 Jahren zu erinnern, weil wir alle verantwortlich und gefordert sind, neue Anzeichen von Ausgrenzung und Bedrohung in unserer Zeit zu erkennen und zu unterbinden." Geschichte solle sich nicht wiederholen.
Der November 1938 war ein Schicksalsmonat für deutsche und europäische Juden. Vom 7. bis 13. November 1938 wurden über 400 jüdische Menschen ermordet oder in den Tod getrieben. In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland. Fast alle Synagogen und viele jüdische Friedhöfe in Deutschland wurden zerstört. Ab dem 10. November 1938 wurden mehrere 10 000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert - bis zum Ende des zweiten Weltkrieges verloren über fünf Millionen jüdische Menschen ihr Leben.
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