Dresden wächst – eine Herausforderung für die Landeshauptstadt Dresden

Dresden steht im Bereich der Kindertagesbetreuung vor großen Herausforderungen. In den letzten Jahren wurden reichlich 3000 Plätze im Kindergartenbereich und rund 1500 Krippenplätze geschaffen. Während dem Ausbauprogramm hat die Landeshauptstadt Dresden jedoch immer darauf verwiesen, dass trotz dieser enormen Anstrengungen nicht allen Eltern ein Krippenplatz angeboten werden kann. Heute steht Dresden vor der Aufgabe, den bereits angezeigten Bedarf im Krippen- und Kindergartenbereich für alle Familien, das heisst einen jährlichen Anstieg von fast 1000 Plätzen zu sichern. Ende August registrierte das Einwohner- und Standesamt für das laufende Jahr 3680 neugeborene Dresdnerinnen und Dresdner, das sind fünf Prozent mehr als in den ersten acht Monaten des Vorjahres. Bis zum Jahresende werden insgesamt rund 5500 Kinder das Licht der Welt erblicken. Die Geborenenzahl stieg damit in der Zeit von 2002 bis 2008 um 1387 Kinder.

Dresden kann bereits heute im Kindergartenbereich für alle Kinder einen Betreuungsplatz anbieten. Jedoch kann dabei nicht jedem wohnortnahen Betreuungswunsch entsprochen werden. Betroffen sind insbesondere die Ortsamtsbereiche Neustadt, Pieschen, Blasewitz, Loschwitz, inklusive Schönfeld/Weißig und Teile von Cotta. Das Dresdner Ausbauprogramm beschreibt, dass künftig für jedes Kindergartenkind ein wohnort- oder arbeitsplatznaher Betreuungsplatz angeboten werden soll.

Bereits heute gibt es für fast 43 Prozent aller Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz. Im Jahr 2002 lag die Versorgungsquote bei 26 Prozent. Die aktuelle bundesweite Diskussion um den Rechtsanspruch ab 2013 auf einen Krippenplatz geht von einer Bedarfsquote von 35 Prozent aus. Dresden wird sich auch weiterhin am Bedarf der Familien orientieren und nicht diese Quotengröße als Orientierung sehen. Zurzeit befinden sich zahlreiche Baumaßnahmen in Kindertageseinrichtungen in der Realisierung. Insgesamt befinden sich rund 44 Vorhaben in unterschiedlichen Planungs- und Bauphasen, davon nehmen 14 Kindertageseinrichtungen 2009 ihren Betrieb auf.

Das Aktionsprogramm der Landeshauptstadt Dresden

Im aktuellen Schuljahr fehlen 1000 Krippenplätze und 900 Kindergartenplätze, um allen Familien ein

angemessenes Betreuungsangebot bieten zu können. Deshalb soll das Aktionsprogramm zur kurzfristigen Schaffung von Plätzen gestartet werden. Das 4-Säulen-Ausbauprogramm sieht folgende Maßnahmen vor. Alle Kindertageseinrichtungen (Kitas) sollen auf Kapazitätsreserven geprüft werden. Ein weiterer Programmpunkt ist das Aufstellen mobiler Raumeinheiten. Bisher existiert das Auslagerungsobjekt Junghansstraße 52a als einziger Standort einer mobilen Raumeinheit. Geplant sind die Standorte Dölzschener Straße 40, Johann-Meyer-Straße 35, Bünaustraße 25, Ockewitzer Straße 19a, Nöthnitzer Straße 40 sowie Toeplerstraße 2. Die mobilen Raumeinheiten sollen je 4 Gruppen- und 1 Schlafraum beinhalten und somit rund 70 neue Plätze anbieten. Das Angebot der Kindertagespflege wird auf dem gegenwärtig festgeschriebenen Niveau gehalten und die Kindertageseinrichtungen sollen optimal ausgelastet werden.

Die Landeshauptstadt Dresden führt in diesem Jahr die 4. stadtweite Elternbefragung durch. Dazu erhalten 3800 Dresdner Familien ab 7. November einen Fragebogen-Brief. Mit der diesjährigen Elternbefragung wird vordergründig auf die pädagogische Arbeit in den Kindertagesstätten, Horten und Tagespflegestellen sowie auf die Umsetzung des Sächsischen Bildungsplanes orientiert. Dabei wurde bei der Entwicklung der Fragebögen nach Altersgruppen der Kinder und thematischen Schwerpunkten differenziert. Die Fragebögen entstanden in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Statistikstelle, dem Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen, dem Stadtelternbeirat Kindertageseinrichtungen und Horte Dresden sowie Vertreterinnen und Vertreter freier Träger. Die Themenschwerpunkte der Fragebögen sind die Betreuungswünsche der Eltern für ihr Kind und die pädagogische Arbeit der Kitas, Tagespflegestellen und Horte sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern. Erstmalig erfolgt auch eine Befragung der Kinder.

Auch betriebliche Angebote der Kindertagesbetreuung sollen das Ausbauprogramm der Landeshauptstadt unterstützen. Ziel ist es, eine flexible, betriebsnahe, an den Bedürfnissen der Eltern abgestimmte Kinderbetreuung zu schaffen. Dazu sollen analog des Modells der DIS AG, die im Dezember oder Januar ihre Kita eröffnet, weitere Angebote entwickelt werden. Bis zum Sommer 2009 werden in Kitas 595 betrieblich unterstützte Plätze geschaffen. Geplant ist die Verdopplung dieses Platzangebotes durch betriebsnahe Einrichtungen. Dies entspricht einem Anteil von rund fünf Prozent aller Plätze in Dresden.