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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/10/pm_075.php 29.05.2015 01:41:27 Uhr 19.10.2024 04:57:21 Uhr

Neues Projekt zur Dresdner Bildungslandschaft

Oberbürgermeisterin Helma Orosz informierte heute über ein neues Projekt zur Dresdner Bildungslandschaft. Im Mittelpunkt steht dabei die Initiative „Lernen vor Ort" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die am 15. Oktober 2008 startete. Dresden beteiligt sich an der Initiative „Lernen vor Ort" und will Projektstadt werden. Zu der für die Bewerbung der Stadt erforderlichen Projektskizze liegen erste Entwürfe vor. In einem zweistufigen Bewerbungsverfahren werden Modellprojekte durch eine Jury ausgewählt. Bis 16. Januar 2009 geben die Kommunen ihre Projektskizzen ab. Anschließend wählt die Jury 25 bis 30 Kommunen aus, die im Spätsommer 2009 mit ihren Projekten starten. Das BMBF unterstützt mit seiner Initiative Ideen vor Ort mit drei Jahren finanzieller Förderung, die bei besonders gelungenen Vorhaben um zwei Jahre verlängert werden kann. Für die Gesamtlaufzeit stellen das BMBF und der Sozialfonds der Europäischen Union 60 Millionen Euro zur Verfügung.

Was heißt das Projekt „Lernen vor Ort" für Dresden

An der Projektentwicklung sind aus der Landeshauptstadt Dresden das Amt für Kultur und Denkmalschutz, das Jugendamt, das Schulverwaltungsamt, der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen und die Städtischen Bibliotheken beteiligt. Als externe Partner wirkt die Qualifizierungs- und Arbeitsförderungsgesellschaft QAD mbH mit.

Dresden will die bereits vorhandenen Bildungschancen zu einer Bildungslandschaft entwickeln, die dem Bildungsbedarf des einzelnen Bürgers in seiner jeweiligen individuellen Lebenssituation gerecht wird. Dazu bedarf es einer integrierten kommunalen Bildungspolitik, welche alle in der Stadt aktiven Bildungspartner beteiligt und welche lokal vor Ort ihre Wirksamkeit entfaltet. Die sogenannten Bildungsbahnen spielen bei der lokalen Umsetzung eine wichtige Rolle. So sollen in Dresden Straßenbahnen aufgestellt werden, die als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger dienen sollen. Verschiedene Beratungsstellen arbeiten zusammen und stehen zur Bildungsberatung zur Verfügung.

Soziale Kompetenzen des Einzelnen sollen gefördert werden, um das Leistungspotential des Einzelnen wirksam für sich selbst und in Verantwortung für das Gemeinwesen zu nutzen. Um diese Ziele zu erreichen, muss die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen auf lokaler Ebene verstärkt und verbessert werden. Die Bildungsinstitutionen, deren Träger und die Bürgerinnen und Bürger sollen die Bildungslandschaft gemeinsam gestalten.

Gute und passende Bildung für jeden Einzelnen zu ermöglichen ist die Herausforderung der Kommunen. Umgesetzt werden kann das nur, wenn es entsprechende Bildungsorte gibt, diese lokal bekannt sind und jeder den entsprechenden Zugang erhält. Ein wichtiger Bildungsort sind die Familien. Familienbildung als soziale Bildung muss auf die Bedürfnisse und Interessen sowie auf Erfahrungen von Familien in unterschiedlichen Lebenslagen und Erziehungssituationen eingehen. Neben dem Erschließen von Selbsthilfepotentialen und nachbarschaftlichen Netzwerken für Familie sollen junge Menschen auf Ehe, Partnerschaft und das Zusammenleben mit Kindern vorbereitet werden. Die Vermittlung von Basiskompetenzen aus den Bereichen Pflege, Erziehung und gesunde Lebensführung ist praktizierter Kinderschutz. Die Konzipierung von neuen Familienbildungsangeboten wie die Dresdner Elternschule und das Schaffen neuer Zugänge zu Familien stellt ein wesentliches Ziel des stadtweiten Netzwerkes für Kinderschutz dar. Dresdens Ziel ist, möglichst vielen Dresdnerinnen und Dresdnern, jeden Alters eine breitere und intensivere Nutzung der vorhandenen, vielfach exzellenten Bildungseinrichtungen zu ermöglichen.

Dresden kann bei der Planung und Umsetzung des Projektes „Lernen vor Ort" aufbauen auf einer beispielhaften Bildungsoffenheit der Bürgerinnen und Bürger und auf exzellenten Bildungsstrukturen. So beispielsweise die Kinderstadt Kitrazza mit dem Projekt Siedler. Hier planen Kinder und Jugendliche die Gestaltung ihrer Umwelt. Im Jugend-Öko-Haus wird präventiv an Natur- und Umweltbildung gearbeitet. Die Jugend&KunstSchule, das Theater Junge Generation sowie das Medienkulturzentrum Dresden leisten einen herausragenden Beitrag zur kulturellen Bildung und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Das Projekt der Städtischen Bibliotheken „Lesestark! Dresden blättert die Welt auf" fördert Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Die Aufsuchende Bibliotheksarbeit besucht Dresdner Bürgerinnen und Bürger, die nicht mehr mobil genug sind. Das Bildungsinteresse der Dresdnerinnen und Dresdner lässt sich nicht zuletzt auch an der intensiven Nutzung der Städtischen Bibliotheken Dresden ablesen. 52,7 Prozent aller Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren benutzen regelmäßig das Angebot der Bibliotheken. 51 Prozent aller Erwachsenen Bürgerinnen und Bürger in Dresden besuchen regelmäßig mehr als einmal pro Jahr die Bibliothek. Damit liegt die Stadt im Vergleich zu anderen Städten an der Spitze.

Mit dem Projekt stellt sich Dresden bereits jetzt auf zukünftige Anforderungen an kommunales Wirken zur Gestaltung der Bildungslandschaft Dresden ein.

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