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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/10/pm_017.php 29.05.2015 01:40:14 Uhr 30.11.2024 01:53:35 Uhr

Beginn Bau Hochwasserrückhaltebecken Bartlake

Erste überregionale Hochwasserschutzmaßnahme

Heute nimmt der Bürgermeister für Wirtschaft der Landeshauptstadt Dresden, Dirk Hilbert, gemeinsam mit seinem Amtskollegen, dem Bürgermeister von Radeburg, Dieter Jesse, den symbolischen ersten Spatenstich für den Baubeginn des Hochwasserrückhaltebeckens Bartlake vor. Damit wird ein weiterer Teil des Planes Hochwasservorsorge Dresden umgesetzt.

Das neue Hochwasserrückhaltebecken soll den Abfluss der Bartlake bei einem 100-jährlichen Hochwasser von vier Kubikmeter pro Sekunde auf zwei Kubikmeter pro Sekunde halbieren. Das Stauvolumen wird 35 000 Kubikmeter betragen. Die Straße Zum oberen Waldteich wird dazu auf 230 Metern Länge neu errichtet und über einen Erddamm geführt. Der Damm ist mit einem Volumen von 5 500 Kubikmetern und eine Dammaufstandsfläche von 3 300 Kubikmeter geplant. Er wird 21 Meter breit und 2,70 Meter hoch.

Damit der Bachlauf durch den Damm nicht unterbrochen wird, regelt ein Hochwasserentlastungs- und Drosselbauwerk aus Beton, auch „Öko-Schlucht" genannt, den Ablauf. Der Lebensraum für Kleintiere und Fische bleibt dadurch erhalten. Zum Bau des Absperrdammes mussten 54 Gehölze gefällt werden. Als Ersatz dafür wird in unmittelbarer Nähe ein Laubmischwald neu angelegt.

Die Hochwasserschutzmaßnahme wird insgesamt 461 000 Euro kosten. 75 Prozent davon fördert der Freistaat Sachsen. Bauherr ist das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden. Geplant hat die Plan T Planungsgruppe Landschaft und Umwelt. Die Projektsteuerung übernimmt die Stadtentwässerung Dresden GmbH und die Bauausführung die Fa. Teichmann GmbH.

Schon vor dem Augusthochwasser 2002 setzte das Umweltamt an der Bartlake zahlreiche naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen um: z. B. Aufforstungen und die Renaturierung zwischen Wilschdorf und der Straße Zum Oberen Waldteich. Zum Schutz der Ortslage Wilschdorf ist geplant, die Bartlake hier offen zu legen und Retentionsräume (1) zu schaffen.

Die Hochwasserabflüsse der Bartlake und des Ilschengrabens werden zusätzlich durch bestehende Regenrückhaltebecken von AMD und der Stadtentwässerung Dresden GmbH zurückgehalten.

Die Bartlake entspringt als kleiner Dorfbach oberhalb von Wilschdorf und mündet kurz vor der Stadtgrenze in den Ilschengraben. Der entwässert die Gewerbeflächen von Rähnitz. In Volkersdorf mündet der Ilschengraben in den Mühlteich und fließt danach - vereint mit weiteren Zuflüssen aus Richtung Flughafen - als Promnitz nach Radeburg. Ziel der Maßnahmen an der Bartlake ist die Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Gemeinden von Volkersdorf bis Radeburg. Beim Augusthochwassers 2002 kam es entlang der Promnitz zu großflächigen Überflutungen und massiven Schäden.

(1) Retentionsräume (lat. retenire = zurückhalten) sind die an den Flüssen und Bächen seitlich gelegenen Flächen, auf denen sich bei Hochwasser das Wasser ausbreiten und ansammeln kann. Es fließt dort nur noch langsam oder steht. Damit wird für die Unterlieger der Hochwasserabfluss verzögert und die Wasserstände werden verringert. Neben dieser positiven Wirkung auf die Hochwasserabläufe sind Retentionsräume notwendige Grundlage für den Erhalt und die Verbesserung der ökologischen Vielfalt in und an dem Gewässer und seinen Auen. Sie tragen damit auch zum Bodenschutz bei und liefern einen Beitrag zur Grundwasseranreicherung.

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