Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/04/pm_071.php 29.05.2015 01:33:18 Uhr 04.01.2025 19:15:05 Uhr |
Hochwasserschutz für die Altstadt bis Ende des Jahres komplett
Neues Faltblatt informiert über Hochwasserschutz für Innenstadt und Friedrichstadt
Die Bauarbeiten für den letzten Abschnitt der Hochwasserschutzlinie für die Dresdner Altstadt haben begonnen. In der vergangenen Woche wurde die Verkehrsführung am Ostra-Ufer entsprechend geändert, so dass die Bauarbeiten beginnen können. Mit Fertigstellung dieses Bauabschnittes wird der Hochwasserschutz der Altstadt komplett sein. Einen Überblick über den aktuellen Stand der Bauarbeiten gaben heute Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert und Umweltamtsleiter Dr. Christian Korndörfer vor Ort. Dabei stellten sie auch das neue Faltblatt zum Hochwasserschutz Innenstadt und Friedrichstadt vor, das das Umweltamt erstellt hat, um interessierten Bürgern die Schutzmaßnahmen und -ziele in einem anschaulichen Gesamtüberblick zu erläutern.
Mit dem jetzt begonnenen Bauabschnitt quert die Hochwasserschutzlinie das Ostra-Ufer auf Höhe des Internationalen Congress Center in Form eines 20 Meter breiten und drei Meter hohen Tores. Dieses Tor befindet sich im Normalfall in einer Art „Garage", der sogenannten Torkammer, neben dem Parkplatz unterhalb der Devrientstraße. Im Hochwasserfall wird es aus der Garage über das Ostra-Ufer gezogen. Bis Mitte Oktober entstehen am Ostra-Ufer die Fundamente für Torkammer, Stahlschiebetor und Torwiderlager, die sich auf insgesamt 22 Bohrpfähle gründen.
Die Untergrundabdichtung um das Kongresszentrum reicht bis zu einer Tiefe von ca. sechs Metern. Dafür wird über Schnecken (vergleichbar mit überdimensionalen Bohrern) eine Zementflüssigkeit in die Erde eingebracht und mit dem anstehenden Erdreich vermischt. Daraus entsteht die Wand im Untergrund. Damit dies reibungslos geschehen kann, werden zurzeit alte Gleisanlagen, Befestigungen und Munitionsreste im Erdreich entfernt.
Die im August 2007 begonnenen Arbeiten zwischen Basteischlösschen und Kongresszentrum werden bis Juni 2008 abgeschlossen sein. Hier wurde in den vergangenen Monaten das vorhandene Stabgeländer auf den Ufermauern durch eine Stahlbetonmauer mit Sandsteinverkleidung ersetzt. Ist die notwendige Schutzhöhe im Hochwasserfall größer als die 90 Zentimeter hohe Mauer, wird mit einem mobilen Aufsatz weiter erhöht.
Die Landeshauptstadt Dresden führt die Planung und Errichtung der Hochwasserschutzlinie für die Dresdner Altstadt und Friedrichstadt für die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen durch. Im Frühjahr 2005 übernahm die Stadt die Aufgaben im Rahmen eines Kooperationsvertrages von der Landestalsperrenverwaltung, um die Arbeiten zum Hochwasserschutz gemeinsam voranzubringen. Der Freistaat Sachsen investiert für die Arbeiten zwischen Hasenberg und Alberthafen rund 12 Millionen Euro. In gleicher Höhe investiert die Stadt Dresden in den Schutz vor aufsteigendem Grundwasser und in den hochwassersicheren Ausbau der Kanalisation. Die hier genannten Arbeiten an der Elbe sind Bestandteil eines umfassenden Paketes, mit dem Innenstadt und Friedrichstadt künftig vor Hochwasserereignissen aus allen Gewässern, einschließlich Weißeritz und Kaitzbach bewahrt werden können.
Mit dem neuen Faltblatt „Hochwasserschutz Dresden, Innenstadt und Friedrichstadt" informiert das Umweltamt in übersichtlicher Form, wie diese Stadtgebiete bisher geschützt sind und wodurch dieser Schutz zukünftig verbessert wird. In Kartenform werden bestehende Schutzgrade und zu erreichende Schutzziele an der Elbe, der Weißeritz und am Kaitzbach dargestellt. Außerdem sind die Messstellen des städtischen Grundwasser-Überwachungssystems und Grundwasserabsenkanlagen angegeben. Interessenten erhalten das Faltblatt kostenfrei im Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden, Grunaer Straße 2, 01069 Dresden, Zimmer N019 im Erdgeschoss des Bürohauses.
Die Dresdner Innenstadt mit ihren historischen Bauwerken und kunsthistorischen Schätzen sowie die Friedrichstadt gehörten im August 2002 zu den am schwersten vom Hochwasser betroffenen Stadtteilen. Bedingt durch die Lage hatten neben der Elbe auch die Weißeritz, der Kaitzbach, das enorm angestiegene Grundwasser sowie Überflutungen durch das Abwasser-Kanalsystem Schäden in Höhe von über 350 Millionen Euro angerichtet.
Seitdem wurde intensiv an einem zeitgemäßen Hochwasserschutz im gesamten Stadtgebiet geplant und gearbeitet. Daran sind hauptsächlich beteiligt der Freistaat Sachsen, insbesondere die Landestalsperrenverwaltung für die Elbe, Weißeritz und Lockwitz, das städtische Umweltamt für die Gewässer 2. Ordnung und die Grundwasserbeobachtung sowie die Stadtentwässerung Dresden GmbH für die Ertüchtigung des Kanalnetzes. Zudem hat die Stadt die konkrete Planung und den Bau des Schutzes der Dresdner Innenstadt und Friedrichstadt übernommen.
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