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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/04/pm_0445.php 29.05.2015 01:33:11 Uhr 04.01.2025 19:29:23 Uhr

Dresdner Heide: 15 000 Quadratmeter versiegelte Fläche wird wieder Wald

Über 300 Hektar der Dresdner Heide wurden zu DDR-Zeiten militärisch genutzt. Mehr als 200 Hektar davon sind heute wieder Wald und Landschaftsschutzgebiet. Gebäude, Straßen und Betonflächen der ehemaligen Militäranlagen wurden beseitigt, die versiegelten Flächen wieder in Waldboden gewandelt. Die ehemalige Nachrichtenkompanie der Nationalen Volksarmee an der Straße zwischen Dresden und Langebrück zählt zu den letzten Einrichtungen, deren Ruinen noch in der Heide zu finden sind. Doch auch diese sollen jetzt verschwinden. Heute beginnt der Hauptteil der Abrissarbeiten auf dem Gelände. Drei oberirdische und zwei unterirdische Bauwerke werden zusammen mit 15 000 Quadratmetern Betonfläche abgebrochen. Am Ende wird hier wieder Wald stehen. Diese großflächige Renaturierung ist Teil einer Naturschutzausgleichsmaßnahme für die Erweiterung einer Gewerbenutzung an anderer Stelle.

Zur Geschichte des Grundstücks

Seit 1974 befand sich eine Nachrichteneinheit der Nationalen Volksarmee der DDR auf dem Areal an der Straße zwischen Dresden und Langebrück. Rund fünf Hektar ist das Gelände groß, auf dem Verwaltungsgebäude, Fahrzeughalle, Wach- und Funkbaracken stehen. Der Wohnblock wurde 1990 saniert und bis ins vergangene Jahr als Unterkunft für Wohnungslose und Asylbewerber genutzt. Nach der Insolvenz des Betreibers erwarb die Landeshauptstadt Dresden das Grundstück.

Seit Ende 2007 wurde im Rahmen einer Arbeitsgelegenheits-Maßnahme mit Mehraufwand (AGH) nach Sozialgesetzbuch II. mit 20 Mitarbeitern des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes (SUFW) das Gelände von Sperrmüll und Unrat beräumt und der Abriss der Gebäude vorbereitet. Dabei wurden über 120 Tonnen Sperrmüll, Altholz und Unrat beräumt und der rund 1,2 Kilometer lange, stellenweise doppelte Zaun von Hand zurückgebaut.

Ausgleichsmaßnahme

Die Fläche wird einerseits über Ausgleichsgelder (73 000 Euro) der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung finanziert. Das heißt: Investoren, die in Dresden Baurecht eingeräumt bekommen, müssen einen entsprechenden Ausgleich an anderer Stelle leisten für die Wald- und Grünflächen die bei ihrem Vorhaben beeinträchtigt oder zerstört wurden. Fördermittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) ermöglichen nun den Abriss der verbliebenen Gebäude und Betonflächen, einschließlich deren Erschließung. Insgesamt werden die Kosten der Maßnahme über 200 000 Euro betragen.

Das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden ist verantwortlich für die Umsetzung dieser und anderer Ausgleichsmaßnahmen. Ziel ist es, das Landschaftsschutzgebiet „Dresdner Heide" insgesamt von den Hinterlassenschaften ehemaliger militärischer und anderer Nutzungen zu befreien und es auch dort als freie Landschaft wieder zugänglich zu machen, wo jahrelang Zäune und Verbotsschilder den Zugang verwehrten.

„Die wirtschaftliche Entwicklung Dresdens geht mit großen Schritten voran und wir freuen uns über jedes Unternehmen, das sich in Dresden neu ansiedelt oder erweitert. Doch wer die wirtschaftliche Entwicklung und neue Ansiedlungen als Ziel hat, muss auch die notwendige Flächenentwicklung und den Stand der Lebensqualität im Blick behalten, die im richtigen Verhältnis zur Umwelt stehen", so Bürgermeister Dirk Hilbert. „Damit wir wirtschaftliche Weiterentwicklung und gleichzeitig Verbesserung der Lebensqualität erreichen, sind die Ausgleichsmaßnahmen ein wichtiges Instrument. Gerade in und am Rande der Dresdner Heide sind die Rückbauprojekte alter Nutzungen wichtige Maßnahmen zum Erhalt dieser Kulturlandschaft."

Seit 2000 hat die Stadt Dresden im Außenbereich der Stadt durchschnittlich bis zu 40.000 Quadtmeter (4 ha) versiegelte Beton-, Asphalt- oder Ruinenflächen jährlich zurückgebaut. Dies sind in der Regel Brachen und Ruinenflächen (Beispiele: ehemalige LPG-Anlagen, militärische Flächen, Insolvenzimmobilien). Der Umfang der Ausgleichsmaßnahmen beläuft sich in manchen Jahren auf über eine Million Euro. Diese Gelder stammen nicht aus Steuermitteln, sondern über die o.g. gesetzliche Regelung direkt aus Investorengeldern.

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