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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/02/pm_036.php 29.05.2015 01:30:03 Uhr 17.07.2024 08:45:48 Uhr

Kunst- und Förderpreis für Dresdner Künstler

Landeshauptstadt ehrt den Maler und Bildhauer Karl-Heinz Adler und den Musiker Jan Heinke

Seit 1993 werden Künstler mit dem Kunstpreis und dem Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet. Preisträger sind Künstlerinnen und Künstler, die in Dresden einen Schwerpunkt ihrer Arbeit haben und deren Werk von großer Bedeutung für die Stadt und von herausragender künstlerischer Aussage ist. Vorschläge dafür kommen aus Dresdner Vereinen und Verbänden, aus Kultureinrichtungen, aus dem Kulturausschuss und dem Geschäftsbereich Kultur der Landeshauptstadt. Die Auswahljury tagte am 19. November 2007 und wählte die Preisträger für 2007 aus insgesamt 18 Vorschlägen für den Kunstpreis und fünf Vorschlägen für den Förderpreis aus (25/2007). Vertreten waren die Sparten Bildende Kunst, Musik, Darstellende Kunst, Film und Literatur.

Den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden 2008 erhält der Maler, Bildhauer und Konzeptkünstler Karl-Heinz Adler: „Malerei ist verfeinerte philosophische Weltbetrachtung mit Hilfe bildnerischer Mittel."

Begründung der Jury: „Mit der Auszeichnung wird ein herausragender Künstler geehrt, dessen Werk innerhalb der internationalen Avantgarde fest verankert ist und von Dresden aus entscheidend zur Entwicklung der Bildenden Künste beiträgt."

Karl-Heinz Adler wurde 1927 im Vogtland geboren. Er wuchs unter einfachen Verhältnissen auf, lernte von 1941 bis 1944 Musterzeichner und begann ein Studium an der Textilfachschule Plauen. Von 1947 bis 1953 studierte Adler an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin (West) bei Arthur Degner und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Wilhelm Rudolph und Hans Grundig. Zwei Jahre später begann er an der Technischen Universität Dresden mit der Lehr- und Forschungstätigkeit an der Abteilung Architektur, Bauplastik und Aktzeichnen. Auf Einladung besuchte Adler 1957 das südfranzösische Keramikzentrum Vallauris und Pablo Picasso. Er schuf erste konstruktiv-gestalthafte Collagegruppen, basierend auf dem Prinzip der Schichtung serieller geometrischer Elemente, wie Quadrate, Dreiecke, Halb- und Viertelkreise. 1960 wurde Karl-Heinz Adler Mitglied der Produktionsgenossenschaft bildender Künstler „Kunst am Bau" in Dresden. Von 1961 bis 1966 arbeitete er als Sektorenleiter für Bildende Kunst am Zentralhaus für Kulturarbeit in Leipzig. Anschließend begann seine freischaffende Zeit als Künstler in Dresden. Gemeinsam mit Friedrich Kracht entwickelte er ab 1968 das plastische Betonsteinsystem, serielle Systeme für Fassadengestaltungen, Spielplätze, Brunnen etc., die ab 1970 gefertigt wurden. 1979 bot ihm die Kunstakademie Düsseldorf eine Gastdozentenstelle an, deren Annahme ihm die DDR untersagte. Seine erste Einzelausstellung bekam der Künstler 1982 in der Dresdner Galerie Mitte. Die Gastprofessur an der Kunstakademie Düsseldorf erhielt er dann 1988 bis 1995. Karl-Heinz Adler wurde 1992 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. 1994 arbeitete er auf Einladung in der Villa Romana in Florenz. 1995 folgte ein Ehrenaufenthalt in der Villa Massimo Rom. Anlässlich seines 70. Geburtstages gab es 1997 Einzelausstellungen im Museum Folkwang Essen, der Galerie Neher Essen, in der Kunsthalle des Art Hotels Dresden und im Museum Modern Art Hünfeld. 2002 wird der Künstler mit einer Einzelausstellung (gemeinsam mit Strawalde) im Japanischen Palais Dresden geehrt. Seit 2006 werden seine Werke in einer ständigen Ausstellung im Museum Modern Art Hünfeld/ Hessen präsentiert. Das Werk von Karl-Heinz Adler umfasst mittlerweile über 1 000 Bilder, Zeichnungen, Collagen und Objekte.

Der Künstler lebt und arbeitet in Dresden-Plauen. Er ist verheiratet mit Dr. Ingrid Adler, hat zwei Kinder und ein Enkelkind.

Auszeichnungen und Preise: 2. Preis bei der 1. Internationalen Triennale der Zeichnung in Polen (1986), Annerkennungspreis für das über Jahrzehnte in der DDR in Zurückgezogenheit entstandene Werk durch die Stiftung Vordemberge-Gildewart (1988)

Den Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden 2008 erhält der Musiker Jan Heinke: „Oft sind es nicht Erklärungen, sondern der den Dingen eigene Zauber, der uns zu einer Erkenntnis verhilft. In der Suche nach neuen Klängen liegt für mich eine Möglichkeit, diesem Zauber Ausdruck zu verleihen."

Begründung der Jury: „Mit der Auszeichnung wird ein Künstler geehrt, dessen facettenreiche und innovative Arbeit dem Dresdner Musikleben maßgebliche Impulse verleiht."

 

Jan Heinke wurde 1968 in Dresden geboren. Er begann seine musikalische Ausbildung 1978 beim Kinderchor der Staatsoper Dresden. 1986 bis 1992 folgte eine private Ausbildung für Saxophon. Seit 1986 experimentiert Heinke mit klingenden Metallobjekten und studiert die physikalischen Grundlagen von Musikinstrumenten und Klängen. 1989 begann er, sich mit Obertongesang und Ethnoinstrumentarium zu beschäftigen. Bis 1996 studierte Jan Heinke Jazz-Saxophon an der Hochschule für Musik „Carl-Maria von Weber" in Dresden. Der Musiker ist Mitglied verschiedener Jazz- und Kammer-Ensembles, Gastsolist bei mehreren Theatern und Orchestern und baut Klangobjekte für öffentliche Ausstellungen. Jan Heinke arbeitet seit 1998 freischaffend in Dresden. 1999 gründete er das Stahlquartett, 2003 das LauschRausch-Festival (Dresdner Obertontage).

Preisverleihung

Der amtierende Oberbürgermeister Dr. Lutz Vogel verleiht den Kunstpreis und den Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden an die Künstler am Sonnabend, 15. März 2008, 11 Uhr im Kronensaal auf Schloß Albrechtsberg.

Der Kunstpreis und der Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden sind mit jeweils 5 000 Euro dotiert.

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