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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/02/pm_028.php 29.05.2015 01:29:56 Uhr 18.09.2024 10:38:33 Uhr

Kinderschutz geht alle an

Jugendamt ermutigt zum Hinsehen 

 

 

Kinderschutz geht alle an. Die letzte Woche veröffentlichte Statistik aus dem sächsischen Sozialministerium macht es ebenso deutlich wie die aktuellen Zahlen des Dresdner Jugendamtes: Wurden 2006 sachsenweit 796 Kinder sexuell missbraucht und 190 körperlich misshandelt, so ging das Dresdner Jugendamt im Jahr 2007 insgesamt 871 Verdachtshinweisen auf eine Kindeswohlgefährdung nach. Die meisten Meldungen erreichten den Sozialen Dienst des Jugendamtes anonym. Einen erheblichen Anteil nahmen auch Hinweise von Eltern, der Polizei, von Institutionen, Schulen und Kindertagestätten ein.

Die Altersgruppe der Ein- bis Dreijährigen war mit 24 Prozent aller gemeldeten Fälle die größte Gruppe. Auf Vier- bis Sechsjährige bezogen sich 16 Prozent und auf Sieben- bis Neunjährige 17 Prozent der Hinweise. Die Informationen zu Säuglingen (Kinder unter einem Jahr) bzw. zu noch ungeborenen Kindern machen einen Anteil von immerhin 11 Prozent aus. Der Schwerpunkt liegt also klar auf den Jüngsten, denn der Rest von 32 Prozent verteilt sich auf alle Altersgruppen zwischen 10 und 18 Jahren.

Nach Prüfung der 2007 bekannt gemachten Verdachtsfälle auf Kindeswohlgefährdungen wurden in Dresden 190 Hilfen zur Erziehung gewährt. Darunter befinden sich 106 Familienhilfen und 46 stationäre Hilfen. In 81 Fällen - nämlich wenn Eltern nicht bereit waren, Hilfen des Jugendamtes anzunehmen - war die Einleitung sorgerechtlicher Maßnahmen erforderlich (Entzug des Aufenthalts-bestimmungsrechtes).

Den Jugendämtern ist per Gesetz das staatliche Wächteramt für das Wohl von Kindern und Jugendlichen übertragen. Dieser Aufgabe können sie jedoch nur gerecht werden, wenn sie Informationen über mögliche Gefährdungen erhalten. Jeder Hinweis ist dabei wichtig, auch der von Nachbarn, Bekannten oder Freunden. Es bedarf einer geschärften Aufmerksamkeit und eines hohen Maßes an Verantwortungsbewusstsein aller Erwachsenen, die direkt oder indirekt Kontakt zu Kindern, Jugendlichen und Familien haben.

Niemand sollte sich scheuen, einen konkreten Hinweis zu möglichen Kindeswohlgefährdungen in Dresden beim städtischen Jugendamt anzuzeigen. Dies ist auf vielen Wegen möglich. So können aufmerksame Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter von Institutionen ständig mit dem Jugendamt in Kontakt treten, ohne sich erst mühsam zur zuständigen Stelle durchzufragen oder an bestimmte Öffnungszeiten gebunden zu sein. Sie nutzen einfach

 

die E-Mail-Adresse kinderschutz@dresden.de oder

den 24-Stunden-Notruf (03 51) 2 75 40 04.

 

Beide Meldesysteme sind im Kinder- und Jugendnotdienst des Jugendamtes, Rudolf-Bergander-Ring 43, installiert. Dadurch wird sichergestellt, dass an jedem Tag des Jahres und rund um die Uhr ein menschlicher Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Außerdem sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes in den Ortsämtern zu finden. Eine persönliche Vorsprache beim Sozialen Jugenddienst ist immer dienstags von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr möglich. Er ist erreichbar in der Nöthnitzer Straße 2, Hoyerswerdaer Straße 3, Bürgerstraße 63, Grundstraße 3, Prohliser Allee 10 und Lübecker Straße 121. Eine Vielzahl von Beratungs- und Hilfsangeboten ist auch im Internet unter www.dresden.de in der Rubrik Leben, Arbeiten und Wohnen oder im Online-Rathaus unter www.dresden.de/wegweiser zu finden. Eine Übersicht verschiedener aktueller Notrufnummern steht unter www.dresden.de/notruf.

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