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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/01/pm_074.php 29.05.2015 01:29:30 Uhr 19.10.2024 04:57:47 Uhr

Die finanzielle Situation der Dresdner

Erste Auswertungen der Kommunalen Bürgerumfrage 2007

Im Herbst vergangenen Jahres wurde die siebente Kommunale Bürgerumfrage durchgeführt, in deren Rahmen auch die Daten für den neuen Mietspiegel erhoben worden sind. 39 Prozent der Angeschriebenen beteiligten sich. Erste Aussagen können bereits zur finanziellen Situation der Dresdner getroffen werden:

Das durchschnittliche Nettoeinkommen eines Dresdner Haushalts ist seit der letzten Kommunalen Bürgerumfrage im Jahre 2005 nur wenig um 28 Euro auf 1 650 Euro (Median)*1 monatlich gestiegen. Dieser Wert ist allerdings nur bedingt aussagekräftig, da er die Anzahl der Personen im Haushalt nicht berücksichtigt. Aussagefähiger ist das bedarfsgewichtete Nettoäquivalenzeinkommen, das den pro Kopf im Schnitt verfügbaren Geldbetrag (einschließlich Wohnungsmieten) ausweist.*2 Dieses liegt jetzt bei 1 275 Euro gegenüber 1 214 Euro im Jahr 2005.

Eine EU-weite Definition spricht von einem Armutsrisiko bei Menschen in Haushalten mit weniger als 60 Prozent des Mittelwertes (Median), bei mehr als dem doppelten von einkommensreich. Demnach leben in Dresden etwa 69 500 Menschen in 44 300 Haushalten mit einem Armutsrisiko und 29 200 Menschen in 16 400 einkommensreichen Haushalten. Das entspricht ca. 17 Prozent bzw. 6 Prozent aller Dresdner Haushalte, beide Gruppen sind in den letzten zweieinhalb Jahren größer geworden. Von Armut bedrohte Haushalte finden sich im besonderen Maß unter Einpersonenhaushalten (rund 23 Prozent) und bei Haushalten von Alleinerziehenden (rund 24 Prozent). Bemerkenswert ist, dass der Anteil der Haushalte mit weniger als 50 Prozent vom durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen seit der letzten Kommunalen Bürgerumfrage über alle Dresdner um 0,5 Prozentpunkte abgenommen hat und jetzt bei knapp 8 Prozent liegt.

Die Wohnkosten stellen mit durchschnittlich 31 Prozent (2005: 32 Prozent) eine der wichtigsten Ausgaben eines jeden Haushalts dar. Diese Kosten setzen sich im Mittel monatlich je Quadratmeter aus der Nettokaltmiete (auch „Grundmiete") in Höhe von 5,02 Euro, den kalten Betriebskosten mit 1,12 Euro und den Heiz- und Warmwasserkosten mit 1,05 Euro zusammen. Darunter sind im Vergleich mit den Angaben aus der im Juni 2005 durchgeführten Bürgerumfrage insbesondere die Kosten für Heizung und Warmwasser um reichlich 8 Prozent gestiegen.

Ausführliche Analysen und umfangreiche tabellarische Auswertungen werden in zwei Broschüren „Kommunale Bürgerumfrage 2007" enthalten sein, die im April und Juni 2008 erscheinen. Bestellungen können an die Kommunale Statistikstelle, Telefon (03 51) 4 88 11 00, E-Mail: statistik@dresden.de, gerichtet werden.

 

*1

Median (oder Zentralwert) bezeichnet eine Grenze zwischen zwei Hälften. In der Statistik halbiert der Median eine Stichprobe. Gegenüber dem arithmetischen Mittel, auch Durchschnitt genannt, hat der Median den Vorteil, robuster gegenüber Ausreißern (extrem abweichenden Werten) zu sein.

Beispiel: Die Einkommen einer Gruppe von 10 Personen verteilen sich wie folgt: 

  • 9 Personen verdienen jeweils 1.000 Euro und
  • 1 Person verdient 1.000.000 Euro.

Das Durchschnittseinkommen beträgt 100.900 Euro, der Median jedoch nur 1.000 Euro.

*2

Das Äquivalenzeinkommen ist ein Wert, der sich aus dem Gesamteinkommen eines Haushalts und der Anzahl und dem Alter der von diesem Einkommen lebenden Personen ergibt. Mit Hilfe einer Äquivalenzskala werden die Einkommen nach Haushaltsgröße und Zusammensetzung gewichtet. (Quelle: Wikipedia)

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