Vortrag über die Naturärztin Anna Fischer-Dückelmann

Mit dem Lebensweg der Naturheilkundlerin, Lebensreformerin und Frauenärztin in Dresden, Anna Fischer-Dückelmann (1856-1917) befasst sich ein Vortrag im Stadtarchiv Dresden, Elisabeth-Boer-Straße 1. Patrick Bochmann, Assistenzarzt für Allgemeinmedizin und Innere Medizin am HELIOS Klinikum Aue, hält ihn am 5. November, 18.00 Uhr. Er informiert über den Einfluss der Ärztin auf die naturheilkundliche Frauenmedizin, die Lebensreform und die Frauenbewegung. Darüber hinaus wird ihr Hauptwerk „Die Frau als Hausärztin", dem sie ihre Berühmtheit verdankt, vorgestellt.
Das Frauenstadtarchiv und das Stadtarchiv Dresden sowie die Gleichstellungsbeauftragte im Regierungspräsidium Dresden laden Interessierte zum Vortrag ein. Er ist teil der Reihe „Frauen sind ...?!", die sich mit Berufsbiografien von Frauen in Vergangenheit und Gegenwart beschäftigt. Der Eintritt ist kostenfrei.

Anna Fischer-Dückelmann wurde 1856 als Tochter des kaiserlichen und königlichen Oberstabarztes und Gutsbesitzers Friedrich Dückelmann in Wadowice, Galizien (heute Polen) geboren. Schon vor der Jahrhundertwende bis 1913 gehörte sie zum naturkundlichen Kreis in Radebeul und Loschwitz. Anna Fischer-Dückelmann galt als Ausnahmeerscheinung unter den Naturärzten. In der Verbindung von wissenschaftlicher Bildung und naturheilkundlichen Grundsätzen sah sie die besten Voraussetzungen für die Heilkunde.

Die männlichen Kollegen sahen mit Anna Fischer-Dückelmann ihre schlimmsten Vorurteile gegenüber dem Frauenstudium bestätigt. Sie brachte nicht nur den Mut auf, gegen die (männliche) ärztliche Autorität anzukämpfen. Sie wagte es auch, die Arzneien für schädlich zu erklären und forderte, dass den Frauen mehr Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zugestanden werden muss. Trotz ihres Erfolges fand sich nach ihr lange Zeit keine Frau, die sich als Naturärztin in Dresden und Radebeul niederließ und profilierte.
Anna Fischer-Dückelmann ist eine von zehn deutschen Frauen, die Isidor Fischer in sein 1933 herausgegebenes „Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre" aufnahm. Unter den 8.000 Einträgen fanden nur 42 Frauen aus aller Welt Erwähnung (Quelle: Marina Lienert: Naturheilkundiges Dresden, Dresden 2002, Patrick Bochmann 2007).

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