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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2007/08/pm_070.php 29.05.2015 01:22:40 Uhr 18.09.2024 10:06:23 Uhr

Baubeginn für Hochwasserschutz zwischen Basteischlösschen und Kongresszentrum

Der Bau des zweiten Abschnittes der Hochwasserschutzlinie der Dresdner Altstadt und Friedrichstadt hat begonnen. Bürgermeister Dirk Hilbert und Ulrich Kraus, Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsens, führten am Vormittag den Ersten Spatenstich für die Hochwasserschutzmaßnahme zwischen Basteischlösschen und dem Internationalen Congress Center Dresden durch. Mit dabei waren Fachleute aus Tschechien, Hamburg und Regensburg, die die Landeshauptstadt Dresden in den vergangenen Jahren mit ihren Erfahrungen im Hochwasserschutz unterstützt haben. Im Anschluss an den Spatenstich wollen sie sich mit Dresdner Fachleuten vom Umweltamt und der Landestalsperrenverwaltung über aktuelle Fragen der Hochwasservorsorge austauschen.

Planung und Bau der Hochwasserschutzwand erfolgen durch das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung, die die Stadt und die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen im März 2005 abgeschlossen haben. Die Baumaßnahme ist Bestandteil eines umfassenden Maßnahmepaketes zum Schutz der Innenstadt, das von der Projektgruppe unter Leitung des Umweltamtsleiters Dr. Christian Korndörfer seit 2005 umgesetzt wird. Der erste Abschnitt zwischen Hasenberg und Augustusbrücke wurde bereits im März 2007 mit dem erfolgreichen Probeaufbau der Dammbalkensysteme in der Münzgasse und in der Brühlschen Gasse fertig gestellt.

Für den Hochwasserschutz im Bereich des Landtages wird das vorhandene Stabgeländer auf den Ufermauern zwischen Basteischlösschen und Kongresszentrum durch eine Stahlbetonmauer mit Sandsteinverkleidung ersetzt. Ist im Hochwasserfall ein Schutz über die 90 Zentimeter hohe Mauer nötig, kann diese mit einem mobilen Aufsatz aus Dammbalken um weitere 30 Zentimeter erhöht werden. Die Bauarbeiten sollen bis Mai 2008 abgeschlossen sein. Die Kosten betragen ca. 1 Mio. Euro.

Dieser heute begonnene Abschnitt ist Teil der Hochwasserschutzmaßnahmen für den Bereich zwischen Augustusbrücke und Marienbrücke. Für die Abschnitte zwischen Augustusbrücke und Basteischlösschen sowie zwischen Kongreßzentrum und der Marienbrücke wird derzeit die europaweite Ausschreibung vorbereitet. Hier sind für die Hochwasserschutzlinie unter anderem ein Dammbalkenverschluss, der bei Hochwasser das Terrassenufer abriegelt sowie ein Tor am Ostra-Ufer geplant. Das 20 Meter breite und drei Meter hohe Tor am Ostra-Ufer befindet sich im Normalfall in einer Art Garage, genannt „Torkammer", neben dem Parkplatz unterhalb der Devrientstraße. Im Hochwasserfall wird es aus der Garage gefahren und über das Ostra-Ufer gezogen. Die Arbeiten an diesen beiden Abschnitten sollen im Januar 2008 beginnen und im November 2008 abgeschlossen sein.

Wenn beide Bauabschnitte fertig gestellt sind, kann die Altstadt zwischen Augustusbrücke und Marienbrücke vor einem Hochwasser von 9,24 Meter am Pegel Dresden Augustusbrücke geschützt werden. Ein sogenannter Freibord von 50 Zentimetern bietet zusätzliche Sicherheit, d.h. die Hochwasserschutzeinrichtungen sind auch bei dem Pegelstand von 9,24 Metern noch 50 Zentimeter höher als der Wasserspiegel der Elbe.

Ein weiterer Bauabschnitt ist zwischen Marienbrücke und Alberthafen vorgesehen. Insgesamt investiert der Freistaat Sachsen in die Hochwasserschutzmaßnahmen zwischen Hasenberg und Alberthafen rund 12 Millionen Euro.

Erfahrungsaustausch über Hochwasservorsorge

Zum heutigen Baubeginn findet ein Erfahrungsaustausch mit Fachleuten aus Tschechien, Hamburg und Regensburg in Dresden statt. Zu Gast dazu sind: Tomas Vanek (Generaldirektor des Wasserwirtschaftsbetriebes Povodi Labe), Vaclav Jirasek (Verwaltungsdirektor des Wasserwirtschaftsbetriebes Povodi Labe), Blanka Brozkova (Direktorin für den Bereich Untere Moldau im Wasserwirtschaftsbetrieb Povodi Vltavy), Jan Plechaty (Vertreter der Projektleitung für den Hochwasserschutz in Prag), Dr. Peter Lischke (ehemaliger Direktor der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe), Evzen Zeman (Geschäftsführer des DHI - Dänisches Hydrologisches Institut, das den Hochwasserschutz für Prag geplant hat), Prof. Erik Pasche (Technische Universität Hamburg-Harburg, Leiter des Institutes für Wasserbau, der die Risiko- und Tauglichkeitsuntersuchung für den Hochwasserschutz Dresden gemacht hat), Franz Kastenmeier (Abteilungsleiter Brücken- und Wasserbau der Stadt Regensburg) und Klaus Kautz (Wasser- und Schifffahrtsamt Dresden).
Auf eine zweijährige erfolgreiche Zusammenarbeit können das städtische Umweltamt und der tschechische Wasserwirtschaftsbetrieb Povodi Labe (Elbe) zurückschauen. Auf Grundlage einer Vereinbarung werden regelmäßig Informationen zu Hochwassergefährdung, -schutz und -abwehr im jeweiligen Verantwortungsbereich ausgetauscht. Bürgermeister Dirk Hilbert und Umweltamtsleiter Dr. Christian Korndörfer besuchten vor kurzem auf Einladung des Primators (Oberbürgermeisters) von Hradec Kralove (Königgrätz) die tschechische Stadt, um sich mit Fachkollegen über die weitere Zusammenarbeit im Hochwasserschutz auszutauschen. Erst im Februar hatten Vertreter des tschechischen Wasserwirtschaftsbetriebes im Ausschuss für Umwelt und Kommunalwirtschaft des Dresdner Stadtrates die im tschechischen Elbe-Einzugsgebiet realisierten und geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen vorgestellt. Dabei handelt es sich einerseits um die komplexe Steuerung zahlreicher wasserwirtschaftlicher Anlagen (Bsp. Talsperren) bei Hochwasser im tschechischen Elbe-Einzugsgebiet, andererseits um vorrangig technische Hochwasserschutzmaßnahmen in flutgefährdeten Siedungsgebieten entlang der tschechischen Elbe unter Berücksichtigung der Zuflüsse aus den Einzugsgebieten der Vltava (Moldau) und Ohře (Eger).

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