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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2007/07/pm_003.php 29.05.2015 01:20:19 Uhr 18.09.2024 10:16:43 Uhr

Dresden orientiert Gewerbeflächenentwicklung an den Hochtechnologie-Kompetenzen der Stadt

Wirtschaft und Wissenschaft vereint in MiNaPolis, BioPolis und MatPolis

Um den wirtschaftlichen Aufschwung und das Entstehen neuer Arbeitsplätze in Dresden zu verstetigen und weiter zu fördern, will die Landeshauptstadt mehr Gewerbeflächen für die Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen entwickeln. Wirtschaftsbürgermeister Hilbert stellte heute die Fortschreibung der Konzeption zur kurz- und mittelfristigen Entwicklung neuer kommunaler Gewerbestandorte vor.

Seit 1992 hat die Stadt sieben Gewerbegebiete mit einer Gesamtfläche von 88,4 ha entwickelt und 87 ha Fläche an Einzelstandorten, u. a. AMD, Infineon/Qimonda und Prinovis erschlossen. Mit Investitionen in Höhe von 162 Mio. Euro und zusätzlich eingeworbenen Fördermitteln des Freistaates, des Bundes und der Europäischen Union in etwa der gleichen Höhe wurden über 130 Unternehmen angesiedelt und ca. 21.200 neue Arbeitsplätze geschaffen. In den Gründerzentren der TechnologieZentrumDresden GmbH und der Dresdner Gewerbehofgesellschaft, beides Beteiligungsgesellschaften der Stadt, wurden die Voraussetzungen für das Werden und Wachsen von 187 Unternehmen mit 1.690 Arbeitskräften geschaffen.

Gegenwärtig kann die kommunale Wirtschaftsförderung ca. 29 ha Flächen, vor allem in den städtischen Gewerbegebieten Coschütz/Gittersee, Reick und Weixdorf/Promigberg, potenziellen Investoren anbieten - zum Jahresende 2007 mit Fertigstellung des interkommunalen Gewerbegebietes Sporbitz /Heidenau werden es ca. 40 ha sein.

Eine Bedarfsanalyse ergab für den Zeitraum von 2007 bis 2013 einen Flächenbedarf von bis zu 140 Hektar. Aktuell betreut die kommunale Wirtschaftsförderung im Rahmen ihres Genehmigungsmanagements für gewerbliche Investitionen 25 mittelständische Unternehmen bei Firmerweiterungen oder -verlagerungen. Die Nachfragen nach Gewerbeflächen aus der Dresdner Wirtschaft wie auch von auswärtigen Investoren ist seit Anfang 2006 stark gestiegen.

Die neuen Gewerbegebiete will die Stadt künftig vor allem in unmittelbarer Nähe zu großen Forschungsstandorten erschließen. „Die exzellente und vielfältige Wissenschafts- und Technologielandschaft ist Dresdens größtes Kapital für die Zukunft. Daher ist es nur konsequent, mit einer branchen- bzw. technologieorientierten Gewerbeflächenpolitik, wir nennen es die Technopoles-Strategie, die herausragenden Standortkompetenzen Mikroelektronik, Neue Werkstoffe/Nanotechnologie und Life Sciences weiter zu stärken," so Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert.

Für diese Kompetenzfelder sollen künftig in den sogenannten „Technopoles":

  • MiNaPolis (im Dresdner Norden),
  • BioPolis (Johannstadt) und
  • MatPolis (Nähe Fraunhofer-Institute Winterbergstraße)

die besten Vorraussetzungen für Entwicklung und Wachstum bereitgestellt werden. Unter Technopoles ist die Bündelung von Hochtechnologiefirmen, Wissenschafts-, Forschungs- und Innovationszentren an einem Standort zu verstehen. Räumliche Nähe und Vernetzungen zwischen den Einrichtungen und Unternehmen eines Technologiebereiches sind dabei besonders wichtig.

„Wir sind sehr froh über die Unterstützung der Bundesregierung und des Freistaates, die Fraunhofereinrichtungen in Dresden zu konzentrieren. Die ansässigen technologieorientierten Unternehmen können sehr gut von der anwendungsorientierten Forschung der Institute profitieren und neue Technologien und Produkte rasch in die Praxis übernehmen" so Dirk Hilbert. Professor Alexander Michaelis, Leiter des Fraunhofer-Instituts Keramische Technologien und Systeme (IKTS) und zur Zeit Sprecher des Fraunhofer-Institutszentrums an der Winterbergstraße, ergänzt: „Wir haben in Dresden von Beginn an sehr gute Bedingungen und Unterstützung vorgefunden. Das hat nun dazu geführt, dass alle Institute hier bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und dringend Erweiterungsflächen benötigen. Wir brauchen diese Flächen jedoch nicht nur für unsere Forschungseinrichtungen an sich, sondern vor allem auch für die zahlreichen Ausgründungen aus den Instituten und für junge Unternehmen, die weiterhin eng mit uns zusammen arbeiten und unser Equipment nutzen wollen".

Zur Unterstützung von Existenzgründungen und jungen Unternehmen sollen ca. 54.000 m² Labor-, Büro- und Gewerbeflächen in Technologie- und Gründerzentren bereitgestellt werden. Besonders bewährt hat sich hier das Konzept „Wirtschaft- und Wissenschaft unter einem Dach" des Biotechnologiezentrums (BIOZ) in Dresden Johannstadt. Das wird nun auch am Beispiel des Nanoelektronik-Zentrums im Dresdner Norden als eines der nächsten gemeinsamen Projekte der Stadt und der TechnologieZentrumDresden GmbH Anwendung finden.

Darüber hinaus will die Stadt verstärkt große Flächen (Flächengröße über 2 ha) entwickeln, da vor allem auswärtige Investoren diese Flächengrößen nachfragen. Wolfgang Freese, Abteilungsleiter Akquisition/Ansiedlung der Wirtschaftsfördergesellschaft Sachsen GmbH: „Dresden steht bei ausländischen Investoren insbesondere aus der Mikroelektronik, aber auch der Biotechnologie, der Pharmazie und der Photovoltaik hoch im Kurs. Die Stadt muss daher für Flächennachfragen von Großinvestoren, deren Grundstücksbedarf oft größer ist als 2 ha, gewappnet sein."

Grundsätzlich wird die Stadt neue Gewerbeflächen vor allem durch Sanierung und Erschließung ehemaliger Altgewerbestandorten gewinnen. Zunehmende Bedeutung gewinnt aber auch die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden, um vor allem große Flächen in interkommunaler Zusammenarbeit zu erschließen.

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