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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2007/05/pm_097.php 29.05.2015 01:18:44 Uhr 30.11.2024 01:56:34 Uhr

Wie steht's um Dresdens Sonntagskinder?

Die Kommunale Statistikstelle nahm den morgigen Kindertag zum Anlass, der Frage nachzugehen, wie es – statistisch gesehen – um die Sonntagskinder in Dresden steht. Bei Wilhelm Hauff (1802 bis 1827) heißt es in seinem Märchen „Das kalte Herz“: „Schatzhauser im grünen Tannenwald, bist schon viel hundert Jahre alt, dir gehört all Land, wo Tannen stehn, lässt dich nur Sonntagskindern sehn!“ Das Glasmännlein aus dem „Kalten Herz“ hatte etwas für Sonntagskinder übrig. Und anscheinend legten die Leute früher auch mehr Wert auf den Status „Sonntagskind“ und haben wohl, so weit es in ihrer Macht stand, eine Geburt gern auf den Sonntag gelegt. Jedenfalls gab es, untersucht man die Geburtstage der heutigen Dresdner, bis Mitte der 1930er Jahre des vorigen Jahrhunderts etwa zehn Prozent mehr Geburten am Sonntag als an den übrigen Tagen. Danach reduzierte sich der Sonntagsanteil jedoch auf das ihm zustehende Siebentel. Im September 1967 wurde auch in der DDR die durchgängige Fünf-Tage-Arbeitswoche eingeführt, nachdem es schon zwei Jahre früher aller 14 Tage einen arbeitsfreien Sonnabend gab. Das führte dazu, dass seitdem eingeleitete Geburten und Kaiserschnittentbindungen gern auf die übrig gebliebenen Werktage gelegt wurden. In den 1980er Jahren lag dann der Anteil der Sonntagskinder um 17 Prozent unter dem der Werktagskinder, sonnabends wurden durchschnittlich zwölf Prozent weniger Kinder geboren als montags bis freitags. Nach der Wende änderte sich erst mal wenig – nur die Sonnabendkinder wurden noch etwas weniger. Jedoch ist seit Mitte der 1990er Jahre wieder eine leichte Zunahme des Anteils der Sonntagskinder festzustellen, der Rückstand verringerte sich auf nur noch zwölf Prozent. Im Jubiläumsjahr 2006 wurden immerhin 608 Sonntagskinder in Dresden gezählt. Die angehängte Grafik verdeutlicht zusammenfassend, wie viel Sonntagskinder in den letzten 80 Jahren in Dresden auf jeweils 100 Werktagskinder kommen. Weitere statistische Informationen gibt es im Internet unter www.dresden.de/statistik, telefonisch unter (03 51) 4 88 11 00 (Infotelefon) sowie per E-Mail unter statistik@dresden.de