Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen ist Projektpartner im Bundesmodellprojekt

Der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen der Landeshauptstadt Dresden kooperiert mit dem Dresdner Theaters Junge Generation. Seit Herbst 2006 ist das Theater einer von vier Kooperationspartnern des Projekts „Theater von Anfang an!" Das Projekt wurde initiiert vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland mit Unterstützung der Stiftung Deutsche Jugendmarke. Es widmet sich Theaterformen für und mit Kindern im Alter bis zu fünf Jahren. Im Projekt sollen Grundlagenforschung betrieben, neue Kooperationsfelder initiiert und Erkenntnisse für Künstler, wie auch Pädagogen und Wissenschaftler gewonnen werden. Die Praxispartner des Projektes sind die städtischen Kindertagesstätten „Regenbogen" auf der Schönaer Straße, „Sachsenspatzen" auf dem Helbigsdorfer Weg und „Sonnenkinder" am Hennersdorfer Weg. (Anlagen 1-3). Das Projekt wird am 9. Juni 2007 mit einer Fachtagung im Theater Junge Generation eröffnet. (Anlage 4).

Das Theater-Projekt „Theater von Anfang an" will das Potential der Zusammenarbeit zwischen Theaterpädagogen und pädagogischen Fachkräften im Sinne einer frühkindlichen, ästhetischen Bildung vereinen. Besonders theaterpädagogische Ansätze in der Arbeit mit und für Zweijährige(n) werden erprobt.

„In dem Moment, wo geflüstert wurde, ging Theater los." Angefangen hat es wohl in Italien, in Bologna. Der Schauspieler, Autor und Theaterregisseur Roberto Frabetti hat dort mit einem engagierten Team und mit Unterstützung der Stadtverwaltung ein eigenes Theater aufgebaut, "La Baracca- Testoni Ragazzi", das jährlich auch mehrere Produktionen für Kleinkinder auf die Bühne bringt. Inzwischen gehört Theater für ein Publikum ab ein oder zwei Jahren in Italien, Frankreich und Skandinavien bereits zum Alltag. In Deutschland ist Theater für die Allerkleinsten zur Zeit noch eher ungewöhnlich.

Wie es ist, ein kleines Kind zu sein, als Kleinkind zu träumen, zu staunen, sich zu ängstigen - das kann ernsthaft kein Erwachsener zu wissen behaupten, auch wenn er die "Kindheit in die Tasche gesteckt hat", wie Max Reinhardt es genannt hat. Also gilt es zu beobachten, zuzuhören, zuzusehen, vielleicht gar mitzufühlen.

In Dresden wurden inzwischen Projektgruppen gebildet, besuchen Theaterpädagogen in Begleitung von Schauspielern und Puppenspielern regelmäßig die Kinder. Bei diesen Besuchen wird mit den Kindern gespielt, sie hören Märchen, reisen zum Mond und zu den Sternen, verwandeln sich in Tiere. In einem Zeitraum von über einem halben Jahr konnten erste Erfahrungen gesammelt werden, wurde beobachtet, zugehört und zugesehen:

Kleine Kinder wollen ihren Erfahrungshorizont bedient sehen „Mein Wolf wohnt im Märchenbuch". Sie wollen Emotionen, sie wollen sinnlich erleben, also spielen Klänge, Geräusche und Musik eine herausragende Rolle. Sie wollen nah dran sein am Spieler, ihn eventuell sogar berühren, also wird für die Allerkleinsten ein Theaterraum benötigt, der abweicht von der herkömmlichen Theatererfahrung Erwachsener.

Das Eingangszitat beschreibt die Erfahrung einer Puppenspielerin. Schon die Allerkleinsten wollen und können sich dem Zauber nicht entziehen, wollen Beziehungen und Kontakte aufbauen, wollen erfahren.

Zwei Jahre bleibt nun für die Projektpartner Zeit, verwertbare Erfahrungen zu sammeln und mitein­ander die Fragen des Projektes zu diskutieren: Wie muss ein Theater sein? In welchem Verhältnis steht es zu seinem Publikum? Was macht die besondere Qualität aus, die das Theater für sehr junges Publikum haben kann? Wie sind die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für ein solches Theater?

In Trägerschaft des Eigenbetriebes Kindertageseinrichtungen sind zur Zeit 134 Einrichtungen davon:

• 2 Kinderkrippen
• 76 Kindertageseinrichtungen mit Krippenbetreuung
• 5 Kindergärten
• 85 Kindertageseinrichtungen mit Kindergartenbetreuung
• 36 Horte
• 31 Kindertageseinrichtungen mit Hortbetreuung
• 23 Integrationseinrichtungen mit Kindergartenbetreuung
• 9 Integrationseinrichtungen mit Hortbetreuung
• 4 Heilpädagogische Kindertageseinrichtungen für behinderte Kinder und
• 6 Einrichtungen der Ganztagesbetreuung für behinderte Kinder