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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2007/05/pm_058.php 29.05.2015 01:18:14 Uhr 17.07.2024 08:45:47 Uhr

6800 Tonnen weniger Müll in Dresden

Positive Abfallbilanz für 2006

Das Jahr 2006 war für die Abfallwirtschaft der Landeshauptstadt erfolgreich. Insgesamt 195 655 Tonnen Abfälle waren zu entsorgen. Das sind 6800 Tonnen weniger als 2005, die bei der regelmäßigen Abfuhr erfasst wurden und in städtische Anlagen und Einrichtungen gelangten. Der Anteil nicht verwerteter Abfälle lag unter zehn Prozent. Ziel ist es, diesen Weg fortzusetzen. Im Februar 2006 beschloss der Stadtrat das Abfallwirtschaftskonzept. Hauptpunkte sind dabei die

  • Sicherstellung der Abfallentsorgung, insbesondere die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit nach dem Austritt aus dem Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal Ende 2005,
  • Erhaltung des qualitativ hochwertigen abfallwirtschaftlichen Leistungsangebotes für die Bürger und
  • Beibehaltung einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen Getrenntsammlung von Abfällen.

Abfälle aus privaten Haushalten

Der Restabfall hat mit 40,8 Prozent den Hauptanteil der getrennt erfassten Abfälle. Die Verpackungsabfälle einschließlich Altpapier erreichen insgesamt 33,7 Prozent, gefolgt von den Bioabfällen mit 13 Prozent.

Die Menge des Restabfalls ist im vergangenen Jahr gegenüber 2005 um 1010 Tonnen auf 74 748 Tonnen angestiegen. Da sich im gleichen Zeitraum die Einwohnerzahl um 10 823 erhöhte, sank die Menge von 151 Kilogramm auf 149,5 Kilogramm je Einwohner. Der seit 1994 anhaltende Trend setzte sich somit fort.

Der Restabfall gelangte nahezu vollständig in die Biologisch-Mechanische Abfallaufbereitungsanlage. Mehr als 67 600 Tonnen verwertbare Bestandteile (Eisen- , Nichteisenmetalle, Inertstoffe wie Steine, Beton und Mauerabbruch, und vor allem Ersatzbrennstoffe) wurden in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Die Verwertungsquote der Abfälle aus privaten Haushalten lag insgesamt bei 90,25 Prozent (2005: 89,4 Prozent).

Am 24. März 2006 trat eine neue Regelung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes in Kraft. Sie verpflichtet die Bürger, bestimmte Geräte getrennt zu sammeln und bei den kommunalen Wertstoffhöfen abzugeben. Die Kosten für die Erfassung und Verwertung dieser Altgeräte tragen seitdem die Hersteller. Es entfiel somit die Entsorgungsgebühr für Haushaltgroß- und Kühlgeräte. Die Bürger nahmen diese Regelung rege in Anspruch. Die Anzahl der auf den Wertstoffhöfen abgegebenen Kühlgeräte verdoppelte sich, bei Haushaltgroßgeräten waren es rund 1800 Stück mehr.

Wertstoffmengen rückläufig

Bei den einzelnen Fraktionen der getrennt erfassten Wertstoffe gab es sowohl einen starken Mengenrückgang als auch einen Anstieg zu verzeichnen. Während in diesem Jahr jeder Einwohner 123 Kilogramm Wertstoffe sammelte, waren es im Vorjahr noch 130 Kilogramm.

Die im Auftrag der Duales System Deutschland GmbH bzw. der Stadt tätigen Unternehmen konnten insgesamt 2800 Tonnen weniger Wertstoffe den Containern für Altpapier, Pappen und Kartonagen entnehmen als 2005. Grund dafür sind zahlreiche private Aufkaufstellen für Altpapier, die nicht im Auftrag der Stadt handeln. Die Stadt rechnete mit den Einnahmen für das Altpapier, die bisher die Abfallgebühren stabil gehalten hatten. Ob bei weiter sinkenden Mengen die Mittel dafür noch ausreichen, zeigt sich am Jahresende.

Die Menge der in den Gelben Tonnen und Gelben Säcken gesammelten Leichtverpackungen stieg um 1028 Tonnen an. Nach der Einführung der Pfandpflicht auf ausgewählte Getränkeverpackungen 2003 war in den Folgejahren zunächst ein Rückgang zu verzeichnen. Sorge bereitet weiterhin der hohe Anteil an Fremdstoffen in den Gelben Tonnen. Mehr als 36 Prozent des Inhaltes waren keine Verpackungen und mussten aufwändig aussortiert werden.

Um die Wertstofferfassung insbesondere im Dresdner Süden zu verbessern, wurde im November im Gewerbegebiet Coschütz/Gittersee ein weiterer Wertstoffhof in Betrieb genommen. Er ist mittlerweile die achte Einrichtung dieser Art in der Stadt.

Das Hochwasser im April bescherte nicht nur der Stadt, sondern auch zahlreichen Haushalten unvorhergesehenen Abfall. Rund 700 Tonnen, vor allem Sperrmüll, mussten entsorgt werden. Hinzu kamen 2147 Tonnen Sandsäcke, die nach dem Abbau der Schutzdämme auf die Deponie Radeburger Straße verbracht wurden. Die Entsorgung der Hochwasserabfälle kostete mehr als 179 000 Euro.

Ordnung und Sauberkeit an Containerstandplätzen

Die Menge der illegalen Ablagerungen von Abfällen ist gegenüber 2005 zwar zurückgegangen, aber es gab keine erhebliche Verbesserung. Die Standplätze der Wertstoffcontainer werden in den meisten Fällen als Ablagerungsstellen missbraucht. Verstärkte Kontrollen mit Hilfe von ABM-Kräften sollen die Situation verbessern. Die Beräumung der illegalen Ablagerungen kostete die Stadt mehr als 144 000 Euro. 2006 stellte die Stadt insgesamt 150 neue Papierkörbe Modell Pinto auf. Sie sind ein wesentlicher Beitrag für mehr Sauberkeit in der Stadt. Sie haben ein Fassungsvermögen von 50 Litern und sehen moderner aus als ihre Vorgänger. Darüber hinaus nahm die Stadt weitere zwölf Unterflur-Abfallsammelbehälter am Neustädter Elbufer in Betrieb.

Abfallvermeidung hat weiter Vorrang

Noch brauchbare Geräte an Interessenten weiter zu vermitteln und damit Abfälle nicht erst entstehen zu lassen, war Teil zahlreicher Aktivitäten der Abfallberatung der Stadt. Seit März 2006 steht Internetnutzern der Tausch- und Verschenk-Markt als Online-Service zur Verfügung. Mit mehr als 44 500 Besuchen auf diesen Seiten erfreut er sich immer größerer Beliebtheit.

Die Stadt stellte traditionell im Herbst den Bürgerinnen und Bürgern die Gebrauchtwarenbörse näher vor. Mehr als 400 Besucher konnte der Verein abfallGut, Betreiber der Börse auf der Heidestraße in Pieschen, zum Tag der offenen Tür begrüßen.

Das Jahr 2006 erklärte die f 6 Dresdner Zigarettenfabrik, wie andere deutsche Töchter des Philip Morris Konzerns, zum „Jahr des Abfalls". Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft unterstützte diese Aktion mit einer Wander-Ausstellung und Informationsständen in den Betriebsteilen zum Thema Abfallvermeidung. Mehr als 260 Mitarbeiter erhielten Anregungen, wie sie sowohl im privaten als auch Berufsalltag Abfälle vermeiden können.

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