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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2007/04/pm_058.php 29.05.2015 01:17:08 Uhr 18.09.2024 10:41:11 Uhr

Neue Medien für Dresdner Schulen

Mit Förderprogramm MEDIOS bereits 4.500 PCs in Fachkabinetten und Klassenzimmern

Bürgermeister Winfried Lehmann stellte in einer Pressekonferenz den aktuellen Stand des Dresdner MEDIOS ( Medien-Offensive-Schule) Projektes vor.

Ziel des Projektes ist die Ausstattung aller kommunalen Schulen mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik, angefangen von den Grundschulen über die Förderschulen bis hin zu den Mittelschulen sowie natürlich den Gymnasien und Beruflichen Schulzentren. Wichtig hierbei war von Anfang an eine zukunftsfähige Struktur, die ausbaufähig und vor allem wartungsfreundlich ist.

Am 22. Februar 2001 startete das Sächsische Staatsministeriums für Kultus die „Medienoffensive Schule (MEDIOS)". Das MEDIOS- Programm ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landes Sachsen und der Europäischen Union, indem aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) Investitionen in Schulen mit 75 Prozent gefördert werden.

Auf dieser Basis wurden in den letzten Jahren ca. 4.500 PCs und Server in den Dresdner Schulen installiert. Eine Größenordnung, die in etwa der Gesamtanzahl von Rechnern in der Kernverwaltung und in den städtischen Betrieben der Landeshauptstadt entspricht. Hinzu kommen ca. 1.000 PCs, die anderweitig beschafft (Sponsoring, Fördervereine etc.) und in die Dresdner Lösung integriert worden sind. In der Summe ist mit den ca. 5.500 PCs in den Schulen rein rechnerisch eine Schüler-Computer-Relation von ca. 9,5 : 1 erreicht worden. Zum Vergleich: Der deutschlandweite Durchschnitt liegt bei ca. 10 : 1.

Außerdem wird das von der Europäischen Kommission im Rahmen des Aktionsplans eLearning gesetzte Ziel von 15 Schülerinnen/Schülern pro Computer weit übertroffen. Im schulartspezifischen Vergleich belegen die folgenden Zahlen noch transparenter, dass in der Landeshauptstadt Dresden die Ausstattungsvoraussetzungen für die Vermittlung medienpädagogischer Kompetenz geschaffen worden sind:

Schulart

SchülerInnen / Computer-Relation

bundesweiter Durchschnitt

Landeshauptstadt Dresden

Grundschulen

                         12 : 1

                      12,5 : 1

Förderschulen

                             n/v

                           6 : 1

Mittelschulen

                         11 : 1

                        8,5 : 1

Gymnasium

                           8 : 1

Berufliche Schulen

                           9 : 1

                        9,5 : 1

Die Technik wird natürlich im Informatik-Unterricht eingesetzt - aber eben nicht nur. Der Computer wird in den täglichen Fachunterricht z. B. bei der Sprach- oder Mathematikausbildung integriert. In den Berufsschulzentren werden mit der Technik beispielsweise Lerninhalte praxisnah simuliert. Darüber hinaus steht die MEDIOS -Technik den Schülerinnen und Schülern in Arbeitsgemeinschaften oder zur freien Verwendung in sogenannten Medienecken zur Verfügung.

Damit diese Nutzung auch sicher und zuverlässig ist, wurde neben den lokalen Schulausstattungen noch eine sog. zentrale Plattform für den Internetzugang sowie den Kinder- und Jugendschutz aller Schulen beschafft und seitdem im Rechenzentrum des Eigenbetriebs IT-Dienstleistungen betrieben.

Eine Besonderheit des Dresdner Projektes ist die weitgehende Homogenität in der Ausstattung über alle Schularten hinweg, ohne dadurch die pädagogischen Anforderungen in den Schulen zu ignorieren. Inzwischen sprechen Projektbeteiligte und Außenstehende auf Landes- und Bundesebene mit Respekt von einer ganzheitlichen Systemlösung nach dem sogenannten Dresdner Modell.

Die zentral beschaffte Ausstattung ist kostengünstig und bietet klare Nutzungsvorteile. So ist es zum Beispiel bei Bedarf (Schulschließung o.a.m.) ohne größeren Aufwand möglich, Technik aus einer Schule in die Installation einer anderen Einrichtung zu integrieren. Außerdem finden Lehrer und Schüler bei einem Schulwechsel innerhalb der Stadt die ihnen bereits bekannten Systeme vor, ohne erneut geschult bzw. eingewiesen werden zu müssen.

Für die MEDIOS-Ausstattungen hat die Stadt von 2002 bis 2007 insgesamt ca. 11 Mio. Euro  förderfähigen Investitionen (75 Prozent) für Vernetzung, Server, System- und Anwendungssoftware, Peripherie und Installation getätigt. Dementsprechend wurden ca. 2,75 Mio Euro Eigenmittel aufgewendet. Diese Zahl entspricht damit nahezu exakt dem Budget, das durch den Stadtratsbeschluss im Mai 2002 für die Ausstattungen der Schulen genehmigt wurde. Hinzu gekommen sind nicht-förderfähige Kosten für Investitionen von ca. 2,25 Mio Euro (Bau, Elt-Installation, Möblierung, Verdunklung, Tafeln etc.). Außerdem sind die Räume im Zuge der turnusmäßigen Werterhaltung für die MEDIOS-Ausstattungen modernisiert worden (Malerarbeiten, Bodenbeläge).

MEDIOS- Investitionen 2002 - 2007

Budgeteinsatz in Mio Euro inkl. MwSt.

Eigenmittel

Fördermittel

Gesamt

IuK-Ausstattung (Netze, Server, PCs, Drucker etc.)

2,75

8,25

11,00

Bau und Raumausstattung (Elt, Möblierung etc.)

2,25

--

2,25

Summen:

5,00

8,25

13,25

 

Um diese Investitionen nachhaltig zu sichern, ist bei einem solchen Technikprojekt vor allem die Gewährleistung des laufenden Betriebs (Wartung, Pflege und Support) wichtig. Vertragspartner des Schulverwaltungsamtes ist hierfür die Dresden-IT GmbH - ein Tochterunternehmen der Technischen Werke Dresden GmbH und der Dresdner Verkehrsbetriebe AG.

Die Mitarbeiter der Dresden-IT GmbH leisten den sog. 2nd Level Support, d.h. die Störungsbearbeitung und Problemlösung inkl. notwendiger Vor-Ort-Einsätze. Dazu gehören auch periodische Systemwartungen in allen Schulen und über Fernverbindungen. Darüber hinaus wird eine zentrale Hotline im sog. User Care Center (UCC) in Kooperation zwischen der Dresden-IT GmbH und dem städtischen Eigenbetrieb IT- Dienstleistungen betrieben. Der Eigenbetrieb sorgt außerdem für den erforderlichen Service und Support an der zentralen Plattform.

Wie geht es weiter:

In der unterrichts- und damit nutzungsfreien Zeit der Sommerferien 2007 wird die zentrale Plattform ausgebaut. Damit soll sie auf die weiter steigenden pädagogischen Anforderungen vorbereitet werden. Installiert wird zusätzliche Hard- und Software welche die Leistungsfähigkeit der Computer erhöht und Ausfälle verhindert. Landesweit verfügbare elektronische Medien (Lernvideos etc.) werden auf der zentralen Plattform für alle Schulen verfügbar gemacht. Darüber hinaus erfolgt eine technologische und funktionale Anpassung einzelner MEDIOS- Komponenten. Das Administrationswerkzeug für Lehrer wird weiterentwickelt, um auch ohne Spezialwissen die Nutzerverwaltung vornehmen zu können.

Aber selbst danach gibt es keinen Stillstand: Für die Zeit ab 2008 wird momentan - wieder durch das Schulverwaltungsamt initiiert - mit einem sogenannten Medienentwicklungsplan (MEP) eine strategische Planung für die Zukunft erarbeiten.

Quelle: "IT- Ausstattung der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in Deutschland: Bestandsaufnahme 2006 und Entwicklung 2001 bis 2006" Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

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