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Gedenkfeier für Erich Ponto

Überführung der sterblichen Hülle des Schauspielers nach Dresden

Vor 50 Jahren starb der Schauspieler Erich Ponto. In Dresden, der Stätte seiner größten künstlerischen Erfolge, wird an Erich Pontos in dieser Woche auf besondere Weise erinnert. Die Landeshauptstadt Dresden lädt anlässlich der Überführung der sterblichen Hülle Erich Pontos nach Dresden zu einer Gedenkfeier mit anschließender Kranzniederlegung ein. Zur Feierstunde am Mittwoch, 18. April, 17 Uhr in der Halle des alten Krematoriums Tolkewitz, Wehlerner Straße 17 werden auch Angehörige der Familie Ponto, darunter die Tochter des Schauspielers, erwartet. Eingeladen sind darüber hinaus alle interessierten Dresdnerinnen und Dresdner sowie Gäste der Stadt.

Bereits im Mai 1913 hatte Erich Ponto am damals neueröffneten Königlichen Schauspielhaus in Dresden als Spiegelberg in Schillers „Räubern" debütiert und krönte reichlich drei Jahrzehnte später seine Dresdner Schauspielerlaufbahn mit der großartigen, das damalige Publikum tief bewegenden Darstellung von Lessings „Nathan" im Sommer 1945. Dazwischen lagen künstlerische Höhepunkte wie die Titelrolle in Shakespeares „Richard III." oder der „Mephisto" in Goethes „Faust". Mit seiner unnachahmlichen markanten Stimme und seiner vielgerühmten sprachlichen Prägnanz gestaltete Erich Ponto noch im Januar 1945 Lesungen aus beiden Teilen des „Faust" in der verdunkelten, für den eigentlichen Spielbetrieb bereits geschlossenen Dresdner Staatsoper.

Widerstrebend, aber der Not der Nachkriegssituation gehorchend, übernahm der während der NS-Zeit in jeder Hinsicht integer gebliebene Ponto ab Herbst 1945 die ihm von offizieller Seite angetragene Generalintendanz der interimistischen „Bühnen der Landeshauptstadt Dresden". Die nun folgenden Monate standen allerdings unter keinem guten Stern, denn die zunehmende politische Einflussnahme der neuen Machthaber auf künstlerische Belange und damit verbundene Intrigen wurden für den Schauspieler und nunmehrigen Generalintendanten immer unerträglicher. Deshalb sah Erich Ponto keine andere Möglichkeit, als die Bürde des Amtes niederzulegen und mit den bezeichnenden Worten: „Die Widerstände der Zeit waren stärker als unser Bemühen" am 31. Dezember 1946 als Generalintendant der Dresdner Bühnen zurückzutreten.

In dieser für ihn schwierigen Situation erreichte ihn ein Angebot aus Stuttgart, wo er schließlich eine neue künstlerische Heimat für sein letztes Lebensjahrzehnt fand. Nach schwerer Krankheit starb Ponto am 4. Februar 1957 in Stuttgart. Zuerst in Stuttgart bestattet, wurde die Urne Erich Pontos später in die Familiengrabstätte Hamburg-Nienstedten überführt, deren Auflösung mittlerweile bevorsteht. Anlass für die Landeshauptstadt Dresden, die sterbliche Hülle des unvergessenen Wahl-Dresdners heimzuholen.

Dresden gedenkt seines einstigen Mitbürgers Erich Ponto als eines großen Menschen und begnadeten Künstlers in Ehrfurcht und Dankbarkeit.

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