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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2007/04/pm_017.php 29.05.2015 01:16:35 Uhr 18.09.2024 10:22:04 Uhr

184 Großmeister kämpfen in Dresden um den Titel

Manche wussten es schon vorher. „Die EURO 2007 ist qualitativ und quantitativ die größte Schach-Europameisterschaft aller Zeiten“, so ein gern zitierter Satz von Dr. Dirk Jordan, Chairman des Organisationskomitees Schacholympiade 2008.
Doch diese Erkenntnis lässt sich auch in konkreten Zahlen ausdrücken: 184 Großmeister kämpfen in Dresden um den Titel. „Das ist ein bisher noch nicht erreichter Rekord“, so Hauptschiedsrichter Klaus Deventer. So seien bei den Aeroflot-Open in Moskau 2004 „nur“ rund 160 Großmeister an den Start gegangen.
Zusätzlich zu dieser Großmeisterflut in Dresden kommen noch weitere 89 spielstarke Internationale Meister hinzu. Und auch im Damenfeld zeigen sich 39 Weibliche Internationale Meister sowie Weibliche Großmeister – darunter sogar drei Frauen mit dem männlichen Großmeistertitel. Damit kommt es beim Dresdner Turnier zum bislang größten Aufeinandertreffen der Schachelite.
In diesem spielstarken Feld hat der einzelne Großmeister viele Konkurrenten. Eine Entwicklung, die Anfang der Siebziger Jahre noch unvorstellbar war. 1972 gab es erst 88 Titelträger. Seit 1950 verleiht der Weltschachverband FIDE diesen Titel auf Lebenszeit, mittlerweile gibt es über 800 Großmeister.
Zu dieser Titelinflation kam es aber erst nach der Öffnung der Grenzen Osteuropas. Auf einmal konnten viele starke Spieler an Turnieren teilnehmen, gleichzeitig wurden immer mehr Turniere angeboten und die Umwälzungen durch das Internet und Schachdatenbanken erleichterten die Aneignung von Schachwissen. Bobby Fischer wurde erst mit 15 Jahren Großmeister – der Russe Sergej Karjakin schaffte es bereits mit zwölf Jahren.
Für die Erringung des Großmeistertitels muss ein Schachspieler auf zwei Turnieren mit mindestens 24 Partien eine bestimmte Wertungsleistung erbringen. Diese Leistung muss über einen gewissen Zeitraum bestätigt werden – erst dann wird der Titel verliehen. Bei den Damen wird die Wertungsleistung leicht nach unten angepasst.