Neue Bodenrichtwertkarte für die Stadt Dresden

Wohnbauland in alten Dorflagen ist besonders günstig

Der Gutachterausschuss für die Ermittlung von Grundstückswerten in der Landeshauptstadt Dresden veröffentlicht die aktuelle Bodenrichtwertkarte mit Stand vom 1. Januar 2007. Im Vergleich zum Jahr 2005 veränderten sich einige Bodenrichtwerte. Die Abweichungen sind sowohl vom Markt, als auch von der Lage und der typischen Nutzbarkeit der Grundstücke abhängig.

Bauland für individuellen Wohnungsbau in Dresden ist wie in den Vorjahren sehr gefragt, auch wenn im Jahr 2006 die Baulandkäufe nachließen. Die Preise für Bauland sind vor allem in den alten Dorflagen mit ländlicher Struktur, zum Beispiel in Leuteritz, Roitzsch, Steinbach und Zöllmen mit 20 Euro pro Quadratmeter gering. Begehrte Lagen sind in der Gartenstadt Hellerau, auf dem Weißen Hirsch und in Kleinzschachwitz/Meußlitz, besonders für freistehende Einfamilienhäuser. Für Reihenhaus-Standorte wurden Bodenrichtwerte von durchschnittlich rund 160 Euro pro Quadratmeter ermittelt.

Der Geschosswohnungsbau ist weniger gefragt. Die Preise entwickelten sich entsprechend der Lage unterschiedlich. In sehr guten und guten Wohnlagen blieben die Bodenwerte etwa gleich bzw. stiegen leicht an.

Für produzierendes Gewerbe sowie Handel und Dienstleistungen beträgt das Bodenrichtwertmittel rund 70 Euro pro Quadratmeter. Die Spannbreite liegt zwischen 25 Euro pro Quadratmeter in Rossendorf und 150 Euro pro Quadratmeter in Nickern.

Bei Büro- und Geschäftshäusern konzentrierte sich der Markt auf innerstädtische Lagen. Global handelnde Unternehmen bestimmten den Umsatz.

Das Bodenrichtwertniveau für landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzte Grundstücke blieb gleich. Die Werte für Ackerland konnten räumlich detaillierter ermittelt werden.

In der folgenden Übersicht sind die Veränderungen der Bodenrichtwerte für Wohnbaulandflächen im Vergleich zur vorangegangenen Bodenrichtwertkarte sowie die Eckwerte in den Ortsämtern und Ortschaften dargestellt.

Bodenrichtwerte Wohnbauland

Veränderungen werden mit folgenden Pfeilen angegeben:

• steigend + 11 Prozent und mehr
• leicht steigend + 6 Prozent bis + 10 Prozent
• gleichbleibend - 5 Prozent bis + 5 Prozent
• leicht fallend - 6 Prozent bis - 10 Prozent
• fallend - 11 Prozent und mehr

Erstmalig wird auf der Bodenrichtwertkarte ein B-Plangebiet ausgewiesen, für das Bodenrichtwerte ermittelt wurden. Es handelt sich dabei um das B-Plangebiet Nr. 54 „Postplatz/Wallstraße" Dresden-Altstadt I Nr. 6. Der Gutachterausschuss hat für die Qualitäten „werdendes Bauland" und „baureifes Land" Bodenrichtwerte zum Stand 1. Januar 2007 beschlossen, die in separaten Karten veröffentlicht werden.

Bodenrichtwerte sind durchschnittliche Lagewerte für unbebaute, lastenfreie Grundstücke unter Berücksichtigung maßgebender wertbeeinflussender Merkmale. Dazu gehören die Lage des Grundstückes sowie die Art und Größe der Bebauung.

Die Bodenrichtwerte besitzen keine bindende Wirkung und ersetzen nicht die sachverständige Beurteilung des Einzelfalls. Die Gesamtheit der wertbeeinflussenden Umstände bei einem Objekt kann nur mit einem Verkehrswertgutachten erfasst werden.

Die in der Karte dargestellten Bodenrichtwerte für baureife Grundstücke wurden auf der Grundlage der gezahlten Kaufpreise ermittelt. Der Gutachterausschuss erhält per Gesetz Abschriften von allen Immobilienkaufverträgen in Dresden. Diese Verträge werden unter Beachtung der grundstücksbezogenen Eigenschaften wie Lage, Art und Maß der baulichen Nutzung, Zuschnitt und Größe zusammengefasst. Für die neue Bodenrichtwertkarte wurde die Kaufpreissammlung, über die nur der Gutachterausschuss verfügt, zum 1. Januar 2007 ausgewertet. Für die Wertfindung wurden rund 2300 Grundstückskaufverträge aus den Jahren 2005/2006 genutzt.

Die Bodenrichtwertkarte und die gesonderten Bodenrichtwertkarten für das B-Plan-Gebiet „Postplatz/Wallstraße" sind im Technischen Rathaus, Hamburger Straße 19, im Zimmer 0048, zu erwerben. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Bodenrichtwertkarte 1. Januar 2007 auf CD oder als pdf-Datei per E-Mail in digitaler Form zu erhalten. Die Karte im Maßstab 1:25 000 enthält rund 600 Richtwerte und kostet je Medium 80 Euro. Die Schutzgebühr für die gesonderten Bodenrichtwertkarten (analoge Karten) beträgt je zehn Euro. Der Versand der Bodenrichtwertkarten erfolgt über die Adresse:

Landeshauptstadt Dresden

Städtisches Vermessungsamt

PF 12 00 20 in 01001 Dresden

E-Mail: vermessungsamt-pv@dresden.de

www.dresden.de/online-shop.

Mündliche Bodenrichtwertauskünfte erteilt das Städtische Vermessungsamt, Abteilung Grundstückswertermittlung, Hamburger Straße 19, im Zimmer 1106 oder unter Telefon (03 51) 4 88 40 62/40 68.

Neben der aktuellen Bodenrichtwertkarte sind auch Richtwertkarten aus den förmlich festgelegten Sanierungsgebieten Äußere Neustadt, Cossebaude-Altstadt, Friedrichstadt, Hechtviertel, Langebrück-Ortsmitte, Löbtau-Süd, Loschwitz, Pieschen sowie Plauen erhältlich.

Weitere Aussagen zu Kaufpreisen Dresdner Immobilien, besonders zu dem Marktsegment Wohneigentum, werden im Marktbericht getroffen, der wie jedes Jahr im Mai vom Gutachterausschuss vorgestellt wird.