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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2007/02/pm_011.php 29.05.2015 01:13:33 Uhr 19.10.2024 04:58:31 Uhr

Gedenken an den 13. Februar 1945

Veranstaltungen in Dresden

Am späten Abend des 13. Februar 1945 griffen mehrere Hundert britische Bomber das Stadtzentrum Dresdens an. Ihnen folgten Stunden später eine noch stärkere Streitmacht und in den Mittagsstunden des 14. und 15. Februar amerikanische Verbände. Im Ergebnis dieser vier Luftangriffe wurde das Dresdner Stadtzentrum fast vollständig zerstört und mehrere Zehntausend Menschen getötet. In seinem sechsten Jahr hatte damit der von Deutschen begonnene Zweite Weltkrieg, dem bereits Millionen Menschen zum Opfer gefallen waren, endgültig Dresden erreicht.

62. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Dresden

Auch 2007 wird die Erinnerung an die Zerstörung der Stadt für die demokratische Öffentlichkeit Dresdens Anlass sein, sich zu erinnern und zu gedenken, zu diskutieren, positive Traditionen aufzugreifen und einem Missbrauch des Tages entgegenzutreten.
Die Dresdner gedenken am 13. Februar der Opfer und der Zerstörung ihrer Stadt vor 62 Jahren im Februar 1945. Der Erste Bürgermeister Dr. Lutz Vogel lädt an diesem Tag 11 Uhr zur traditionellen Kranzniederlegung auf den Heidefriedhof ein. Am offiziellen Gedenken nehmen der Präsident des Sächsischen Landtages Erich Iltgen, der sächsische Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt, Vertreter des Sächsischen Landtages und des Stadtrates sowie Vertreter von Botschaften und Generalkonsulaten teil. Polizeischüler tragen die Kränze. Für die Bürgerinnen und Bürger ist ein Bustransfer eingerichtet. 10.30 Uhr fährt ein Bus vom Rathausplatz, Goldene Pforte, zum Heidefriedhof auf der Moritzburger Landstraße. Rückfahrt ist gegen 11.45 Uhr vom Heidefriedhof zum Rathausplatz.
Das Bündnis „Dresden für Demokratie“ gedenkt dieses Jahr mit der zweiten Demokratie-Meile der Bombardierung. Von 17.00 bis 20.15 Uhr sind alle Bürgerinnen und Bürger zu Friedensgebeten, Konzerten, Kundgebungen und Straßenaktionen eingeladen. Ziel ist es, entlang der Meile – Altmarkt, Frauenkirche, Synagoge und Schloßplatz – ins Gespräch zu kommen. Zu dem Bündnis gehören über 70 Mitglieder, darunter Dr. Lutz Vogel, Erster Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden.
Unter dem Motto „GeDenken“ gibt es am 13. Februar von 10 bis 20 Uhr eine Mahnwache für den Frieden an der Erinnerungsstelle der Totenverbrennungen auf dem Altmarkt (Südseite) von dem Ökumenische Informationszentrum und der Gruppe Dresden von pax christi.

Der Stadtökumenenkreis lädt ab 20.30 Uhr zum ökumenischen Gottesdienst in die Frauenkirche ein. Anschließend können an der Frauenkirche Kerzen aufgestellt werden. Dazu läuten im Gedenken an die Toten von 21.45 bis 22.00 Uhr die Glocken aller Dresdner Kirchen. Im Anschluss öffnet die Frauenkirche ab 22 Uhr unter dem Motto „Wachen und Beten für den Frieden in der Welt“ bis 1 Uhr ihre Türen zur Nacht der Stille.
Bereits 14 Uhr beginnt „Gedenken und Erinnern an der Frauenkirche“ – eine Gedenkveranstaltung der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche e.V. auf dem Neumarkt. Traditionell können zum Zeichen der Mahnung, Erinnerung und Bitte um Frieden vor der Frauenkirche Kerzen angezündet und abgestellt werden.
Die Historikerkommission zu den Luftangriffen auf Dresden präsentiert in einer Ausstellung den Zwischenstand ihrer Untersuchungen. Sie ermittelt die Opferzahl vom 13. und 15. Februar 1945. Die Ausstellung ist vom 8. bis 16. Februar im Foyer des Rathauses zu sehen.

Eine Übersicht über die Veranstaltungen zum 13. Februar 2007 in Dresden sowie weitere Informationen zum Tag finden Sie unter www.dresden.de/13.februar

Symbolkraft und Erinnerungskultur

Die Zerstörung Dresdens im Februar 1945 wurde zu einem weltweit bekannten Symbol für militärische Gewalt gegen die Zivilbevölkerung. Bis heute wird die Bombardierung Dresdens als Beispiel für viele vergleichbare militärische Angriffe genannt. Zugleich beeinflusst die Erinnerung an die Zerstörung nachhaltig das Bild unserer Stadt in der Welt.

In Dresden ist seit 1945 eine reiche und differenzierte Erinnerungskultur entstanden, die vor allem den Friedenswillen der Nachkriegsgenerationen bewahrt und Raum für Annäherung an die ehemaligen Kriegsgegner gegeben hat. Parallel dazu wurde und wird in politisch motivierten Verlautbarungen und Handlungen auf die Zerstörung Dresdens Bezug genommen. Je nach Akteuren und Situation dient das historische Geschehen dabei als Ausgangspunkt für Argumentationen, die auf zum Teil völlig unterschiedliche Ziele gerichtet sind.
So steht die Erinnerung an den 13. Februar 1945 im spannungsvollen Kontext von Diskussionen, die weit über den lokalgeschichtlichen Rahmen hinaus Bedeutung haben. Sie schließen eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte unserer Stadt und ihrer Menschen ebenso ein, wie sie grundlegende Fragen von Frieden, Menschenwürde und unserer Verantwortung dafür zum Inhalt haben. 2004 entstand „Dresden, 13. Februar – Ein Rahmen für das Erinnern“ – ein Text, erarbeitet von einer Gruppe Dresdner Bürger und unterstützt durch zahlreiche Persönlichkeiten. Er setzt sich grundlegend mit den Zielen der Erinnerung an die Zerstörung Dresdens auseinander. Die Zeitzeugen, Bürger und Vereine füllen diesen „Rahmen“ aus. Wortlaut und Informationen im Internet unter www.dresden.de/13.februar.

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