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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2006/12/c_008.php 29.05.2015 01:11:35 Uhr 17.07.2024 09:07:36 Uhr

Pillnitzer Landstraße heute vollständig für den Verkehr freigegeben

Die Anlieger der Pillnitzer Landstraße im Dresdner Osten können aufatmen. Nach über sechs Jahren gehen die intensiven Bauarbeiten zu Ende. Im Auftrag des Straßen- und Tiefbauamtes wurde der Abschnitt der Pillnitzer Landstraße zwischen Einmündung der Dresdner Straße und dem Keppbach fertig gestellt. Die Hochwasserschäden sind komplett beseitigt, der Straßenverkehr kann wieder ungehindert fließen. Die Freigabe des letzten Abschnitts für den Straßenverkehr und des Geh-/Radwegs entlang der Obstplantage erfolgt heute. Die Busse der Linie 83 können wieder auf ihrer gewohnte Strecke rollen.
Die Arbeiten zwischen der Bushaltestelle Gustavheim an der Einmündung der Dresdner Straße und der Van-Gogh-Straße wurden von der Firma Teichmann durchgeführt. Sie begannen am 10. Juli 2006 nach dem Elbhangfest und werden voraussichtlich, falls das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, bis Mitte Dezember komplett beendet. Der Grünstreifen muss noch angelegt und Bäume gepflanzt werden. Zuletzt gibt es Restarbeiten an der Brücke über den Keppbach, die Umleitung wird zurückgebaut und die Baustelle beräumt.
Das letzte Teilstück der Pillnitzer Landstraße wurde mit Mitteln aus dem Programm zur Flutschadenbeseitigung erneuert. Der Straßenabschnitt ist knapp 1,3 Kilometer lang. Zahlreiche Leitungen wurden um- und neu verlegt. Die Trinkwasserleitung und die Gasleitung sind von der Dresdner Straße bis zur und in der Wasserwerkstraße ersetzt. Die Brücke über den Keppbach wurde erneuert.
Eine besondere Herausforderung stellte die erstmalige Herstellung einer Straßenentwässerung für das Niederschlagswasser im Trinkwassereinzugsgebiet dar. Dazu erhielt die Pillnitzer Landstraße einen Kanal mit einer ausreichenden Anzahl von Straßenabläufen. Der Ableitungskanal mit direkter Einleitung in die Elbe in der Wasserwerkstraße ist erneuert und wurde durch einen so genannten „Inliner“ (1) saniert. Damit versickert das Niederschlagswasser nicht mehr in der Wasserschutzzone. Bisher hatten die Straßeneinläufe keinen Anschluss an einen Kanal und das Niederschlagswasser wurde über Sickerschächte in den Boden eingeleitet.
Für den neuen Entwässerungskanal, der zum Teil mehr als fünf Meter tief verlegt werden musste, kam ein hochmoderner Baustoff (GFK – Rohre aus glasfaserverstärktem Kunststoff DN 300 bis 600) zum Einsatz. Dieses System ist besonders dicht, was in der Wasserschutzzone erforderlich ist. Aus den erhöhten Schutzanforderungen resultieren auch die beidseitig angeordneten Schutzplanken.
Erstmals erhielt der Straßenabschnitt Einmündung Dresdner Straße bis Van-Gogh-Straße eine Straßenbeleuchtung. Die Bushaltestellen sind behindertengerecht ausgestattet. Der ehemalige separate Gleisbereich wurde zum Rad-/Gehweg, der durch einen Baumstreifen von der Fahrbahn getrennt verläuft.
Die Kosten für den Straßenbau des 8. Bauabschnitts belaufen sich auf knapp 2,5 Mio. Euro. Diese werden, bis auf ca. 100.000 Euro für die Straßenbeleuchtung, aus dem Programm zur Flutschadenbeseitigung zur Verfügung gestellt.
Gesamtmaßnahme – Hochwasserschadensbeseitigung Pillnitzer LandstraßeDie Kosten für die Erneuerung der Pillnitzer Landstraße vom Körnerplatz bis zur ehemaligen Endschleife der Straßenbahn, mit der im Jahre 1999 begonnen wurde, betragen insgesamt ca. 11 Mio. Euro. Aus dem Fonds für die Beseitigung von Hochwasserschäden sind davon rund 10,3 Mio. Euro bereitgestellt worden. Darüber hinaus hat die Dresdner Verkehrsbetriebe AG die Busendstelle in Pillnitz ebenfalls mit Mitteln der Hochwasserschadensbeseitigung instandgesetzt.
Herbert Feßenmayr zum Abschluss der Arbeiten: „Für die Anwohner geht ein lang gehegter Wunsch nach einer würdigen Eingangssituation für das Schloss Pillnitz, welches jährlich mehrere hunderttausend Gäste besuchen, in Erfüllung. Die positive Auswirkung der neu gestalteten Straße kann man gut am sukzessiven Verschwinden noch vereinzelt vorhandener Ruinen oder unsanierter Gebäude bzw. dem „Füllen“ von Baulücken beobachten. Es wird wieder gewohnt an der Pillnitzer Landstraße, was bisher eher eine Zumutung war.“
Der erzielte Kompromiss zwischen den Verkehrsanforderungen (Staatsstraße mit einem Anteil von ca. 50 Prozent Durchgangsverkehr am Gesamtaufkommen) und einer anspruchsvollen Gestaltung ist gelungen. Die durchgängige Fahrbahn aus Asphalt vermindert die Belastungen aus dem Schwerverkehr (vorwiegend Linien- und Touristenbusse) und macht diesen unvermeidbaren Verkehr damit für die unmittelbaren Anlieger erträglicher. Andererseits entspricht der mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmte Einsatz von Natursteinmaterial für Borde und Nebenanlagen dem besonderen Charakter der Straße im Denkmalschutzgebiet „Elbhänge“.
Die Arbeiten zum Bau des Parkplatzes für das Schloss Pillnitz an der Leonardo-da-Vinci-Straße durch den Freistaat Sachsen haben begonnen. Der Entwurf des Bebauungsplans für einen weiteren Parkplatz an der Lohmener Straße ist im Amtsblatt veröffentlicht. Damit rückt eine Lösung für den ruhenden Verkehr im Ortsbereich Pillnitz in greifbare Nähe.

(1) Inliner – in ein vorhandenes, nicht mehr intaktes Rohr wird ein Schlauch eingezogen, der mittels geeigneter Materialien ausgehärtet wird. Damit kann wesentlicher Tiefbauaufwand vermieden werden, da die alte Rohrleitung im Boden verbleibt. Der Inliner stellt die fehlende Dichtheit wieder her.

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