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Geschichte der Stadt Dresden – dritter Band erschienen

Von der Reichsgründung bis zur Gegenwart
Der letzter Band der neuen „Geschichte der Stadt Dresden“ liegt vor. Der Erste Bürgermeister Dr. Lutz Vogel präsentierte das Werk mit über 900 Seiten heute gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, dem Konrad Theiss Verlag Stuttgart und dem Herausgeber Dr. Holger Starke.
Im dritten Band wird in vier Kapiteln die Stadtgeschichte seit der Reichsgründung von 1871 erzählt. Im Kaiserreich wird Dresden zur Großstadt, zur Halbmillionenmetropole und zum Zentrum von Industrie und technischen Wissenschaften. Zugleich kann der Ruf der Stadt als Ort der schönen Bauwerke, der Hochkultur, der feinen Lebensart und des Fremdenverkehrs befestigt werden. Nach dem Ersten Weltkrieg verzichtet der letzte sächsische König auf den Thron; Dresden wird zur Hauptstadt des Freistaates Sachsen. Der politisch zerrissenen Stadtgesellschaft gelingt es jedoch nicht, einen demokratischen Konsens herzustellen, so dass die Institutionen der parlamentarischen Republik in den Wirren der Weltwirtschaftskrise ausgehöhlt werden, ehe mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten die dunkelste Etappe in der Stadtgeschichte beginnt. Gleichschaltung, Verfolgung, Ausgrenzung und Aufrüstung sind die Vorboten einer Entwicklung, die im Massenmord an den Dresdner Juden und im verheerenden Zweiten Weltkrieg münden, der mit der Zerstörung der Innenstadt bei den Luftangriffen im Februar 1945 in die Stadt zurückkehrt. Vom Wieder- und Neuaufbau in der nunmehrigen Bezirksstadt, von der Etablierung der SED-Herrschaft, von Anpassung, Widerständigkeit und Verantwortung berichtet das dritte Kapitel, das die Stadtgeschichte vor dem Hintergrund der deutschen Teilung thematisiert. Abschließend wird die Entwicklung Dresdens seit 1990 dargestellt — eine Zeit, die vom Aufbau der demokratischen Institutionen und der Wiedererlangung der Bedeutung der Stadt als Verwaltungs-, Kultur- und Wirtschaftszentrum geprägt ist.
Herausgeber und Autoren
Dr. Holger Starke ist Kustos für Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte am Stadtmuseum Dresden. Er hat zahlreiche Studien zur Stadtgeschichte Dresdens, zur sächsischen und Dresdner Wirtschaftsgeschichte veröffentlicht. Bei den Autoren handelt es sich um fachlich bestens ausgewiesene Wissenschaftler verschiedener Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Archive, Museen und Bibliotheken.
Stadtgeschichte als großes Gemeinschaftsprojekt
Während die letzte umfassende Arbeit zur Stadtgeschichte (erschienen im Zeitraum 1885 bis 1891, drei Bände, gesamt 1228 Seiten) in Einzelleistung des Dresdner Stadtarchivars Otto Richter erbracht worden ist, stellt die neue Stadtgeschichte eine Gemeinschaftsleistung vieler Beteiligter dar.
Mit Blick auf das diesjährige Stadtjubiläum wurde bereits im Jahre 1995 die mehrbändige Gesamtdarstellung der Geschichte der Stadt Dresden in Auftrag gegeben und zu diesem Zweck als wissenschaftlicher Beirat die Arbeitsgruppe „Stadtgeschichte Dresden 2006“, eingesetzt. Ziel war es, eine wissenschaftlich fundierte, lebendig illustrierte und einem breiten Publikum zugängliche Stadtgeschichte vorzulegen.
Die Arbeitsgruppe wurde zunächst von Dr. Bernd Ihme und seit 2001 von Dr. Lutz Vogel geleitet. Als Herausgeber wurden Prof. Karlheinz Blaschke für Band 1, Prof. Reiner Groß für Band 2 und Dr. Holger Starke für Band 3 gewonnen. 2002 wurde der Historiker Uwe John mit der Redaktion und Schriftleitung des Gesamtwerks sowie der Mitherausgeberschaft von Band 2 betraut. Über 80 Autoren schrieben ca. 160 Beiträge, davon waren jeweils 20 an Band 1 und Band 2 beteiligt sowie 45 am dritten Band. Insgesamt umfasst das Themenspektrum der drei Bände die politische Geschichte ebenso wie die Wirtschafts-, Sozial-, Kirchen-, Kultur und Alltagsgeschichte.
Mit dem Theiss-Verlag Stuttgart konnte ein Verlag gewonnen werden, der über wertvolle Erfahrungen bei der Umsetzung solcher Großprojekte und dabei insbesondere der Publizierung von stadtgeschichtlichen Nachschlagewerken verfügt. Die wissenschaftliche Erarbeitung und die Herstellung des Kompendiums wurde in großem Maße durch die Ostsächsische Sparkasse Dresden gefördert. „Wir als Sparkasse sind stolz darauf, eng mit der Geschichte, Gegenwart und auch Zukunft der Stadt Dresden verbunden zu sein. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen gewesen, die Erarbeitung dieser umfassenden und wissenschaftlich fundierten Chronik zu unterstützen“, sagte Andreas Rieger, Direktor Unternehmenskommunikation der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.

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