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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2006/07/c_058.php 29.05.2015 01:01:54 Uhr 18.09.2024 10:31:11 Uhr

Europäisches Zentrum der Künste Hellerau – Festspielhaus öffnet im September

Spielplanbroschüre liegt vor
Auf dem Sprung in die Zukunft präsentiert sich — nach fast zweijähriger Renovierung — das Festspielhaus Hellerau mit dem Europäischen Zentrum der Künste (EZKH).
Seit 2004 arbeitet das Team des EZKH unter seinem Intendanten, dem Komponisten und Dirigenten Udo Zimmermann, daran, die von Heinrich Tessenow geschaffene ehemalige „Bildungsanstalt für Musik und Rhythmik“ wieder zu einem geistigen und künstlerischen Ort der Moderne werden zu lassen.
Mit dem Europäischen Zentrum der Künste Hellerau entstand 2004 die institutionelle Basis für ein kontinuierlich interdisziplinär arbeitendes Kunstzentrum, das die Ideen und künstlerischen Neuansätze des zurückliegenden Jahrzehnts bewerten und konzeptionell in ein stimmiges Verhältnis bringen konnte.
In Hellerau fand das EZKH Partner, deren Potentiale das künstlerische Spektrum der Einrichtung vervollständigen: Die Trans Media Akademie, die jährlich mit ihrem Festival CYNETart wesentliche Entwicklungen auf dem Gebiet der Computerkunst vorstellt, den Verein Europäische Werkstatt für Kunst und Kultur, der sich beispielhaft unter anderem für die Präsentation neuer Theaterformen in Hellerau engagiert hat, das Heinrich-Tessenow-Institut Hellerau und den Deutschen Werkbund Sachsen mit großen Verdiensten auf dem Gebiet der Architektur, das Institut für Rhythmik, das Dalcrozes Erbe fortführt, das Bewegungstheater Derevo, die hier ansässige Sächsische Kulturstiftung, mit der sich ein Förderer von Projekten unmittelbar im Brennpunkt des künstlerischen Geschehens befindet. Nicht zuletzt werden William Forsythe und The Forsythe Company Akzente im zeitgenössischen Tanz setzen.
Die von Hellerau ausgehende Tradition einer Einheit von Wohnen, Arbeit und Kunst ist eine Aufforderung, einen avancierten künstlerischen und kunstwissenschaftlichen Anspruch zu verfolgen, der gesellschaftlich relevant ist. Die Fassade des Festspielhauses mit ihren monumentalen Säulen hat fast allegorischen Charakter und zeigt: In Hellerau stehen die einzelnen Kunstgattungen wie Theater, Musik, Bildende Kunst gemeinsam mit der Architektur auf einem gemeinsamen Fundament und tragen ein einheitliches konzeptionelles Dach.
Thematische Schwerpunkte der Eröffnungssaison
Der Eröffnung des Hauses mit einem Festakt am 7. September, zu dem die Komposition Fanfanfaren von Mauricio Kagel, dem wohl radikalsten Neuerer des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts, in einer eigens für Hellerau kreierten Neufassung erklingen wird, folgt The Forsythe Company mit der Deutschlandpremiere der Performance—Installation Human Writes von William Forsythe und Kendall Thomas, die sowohl die Geschichte der Menschenrechte als auch die bis heute andauernden Schwierigkeiten zur vollständigen Erfüllung derselben reflektiert.
FESTLICHE WIEDERERÖFFNUNG
07.09. | 20:00 | Festspielhaus Hellerau Festakt
Mauricio Kagel: Fanfanfaren; Neufassung für die Eröffnung des Festspielhauses Hellerau
musica-viva-ensemble dresden, Mauricio Kagel, räumliche Disposition
THE FORSYTHE COMPANY
08.09. Premiere, | Festspielhaus Hellerau
weitere Vorstellungen 9.,10., 13., 14. und 15.09.
Human Writes (Deutschlandpremiere)-Performance-Installation von William Forsythe und Kendall Thomas
William Forsythe, Bühne, Licht, Kostüme
Bezüge zur Bildenden Kunst werden schon in der Eröffnungssaison, aber auch in der weiteren Programmkonzeption mehrfach eine Rolle spielen:
Die Licht-Installation Fest_Licht von Claudia Wissman setzt sich mit den architektonischen Grundgedanken Tessenows auseinander und nimmt die geometrische Struktur, die Monumentalität, aber auch die schwebende Leichtigkeit der Fassade des Festspielhauses auf. Hier dient das Licht nicht zur Beleuchtung, sondern zur Interpretation, zur Umwandlung, Veränderung und Umdeutung des Bauwerks.
Till Exit, der im performativen Bereich, wo Raum zu Bühnenraum wird, schon mehrfach erfolgreich gearbeitet hat, erkundet in einem Konzert mit der Sinfonietta Leipzig, einem Ensemble aus Mitgliedern des Gewandhausorchesters, den weiten Bereich zwischen Musiktheater, Bildender Kunst und Architektur.
01.10. — 5.11.2006 | Festspielhaus Hellerau
Claudia Wissmann Fest_Licht. Künstlerische Licht-Installation - Eintritt frei!
Di 3.10. | 20:00 | Festspielhaus Hellerau
Innenräume
Sinfonietta Leipzig
Musikalische Leitung: Arturo Tamayo,
Raum: Till Exit
Regie: Brigitte Witzenhause
Michael Hirsch: Celestina im Gespräch mit sich selbst (Uraufführung, Auftragswerk des EZKH) Iris ter Schiphorst: Vielleicht gestern (Uraufführung)
Daniel Smutny: Cron (Uraufführung, Auftragswerk des EZKH)
Atsuhiko Gondai: Uraufführung
Valerio Sannicandro: contents of (Uraufführung, Auftragswerk des EZKH, Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen)
Die Arbeit des EZKH soll ein internationales Publikum erreichen und die begabtesten jungen Künstler dazu inspirieren, die hier gebotenen Impulse weiterzutragen.
Hier bilden die Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik - 2006 zum 20. Mal stattfindend - den Rahmen für künstlerische Begegnungen an den Schnittstellen von Musik und anderen Künsten. Die Verbindung von Theorie und Praxis, die in der Arbeit des EZKH neben seiner Funktion als „Labor der künstlerischen Moderne“ bedeutende Rolle spielt, kommt in der Koppelung von künstlerischen Veranstaltungen und dem wissenschaftlichen Kolloquium zum Ausdruck, das diese Verbindung thematisiert.
20. DRESDNER TAGE DER ZEITGENÖSSISCHEN MUSIK
01.-08.10. | Festspielhaus Hellerau
Mit einem Prolog am 30.September und einem Epilog am 11.10.
Mitwirkende (Auswahl)
Komponisten (UA):
Johannes Sistermanns, Chaya Czernowin, Kaija Saarijaho, Daniel Smutny
Interpreten: Dresdner Kreuzchor, ensemble courage, Arturo Tamayo, Jan Vogler (Cello), Renaud Capucon (Violine), Moritzburg Festival Akademie, Les Jeunes Solistes
Bildende Kust/Lichtkunst: Till Exit, Claudia Wissmann
Die Kommunikation zwischen Homo Naturalis und Technologie beleuchtet Das Golem-Projekt von Carsten Ludwig und Timo von Tümpling.
In szenischer Koalition und spielerischer Konfrontation treffen hier menschliche und technische Biografien aufeinander. In einem imaginierten Dialog- und Kommunikationsverhältnis werden Aspekte des 20. Jahrhunderts in seinen katastrophischen Momenten — bis zu den technologischen „Errungenschaften“ der Gegenwart zum Gegenstand künstlerischer Gestaltung gemacht.
27.10. —29.10. | 03. und 04.11.
Festspielhaus Hellerau
Carsten Ludwig und Timo von Tümpling
Das Golem — Projekt
Eine Revue zur Fluchtgeschwindigkeit von Dingen und Menschen oder was hat denn die Frau auf dem Mond verloren?
Mit Studenten der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“
19:00 Golem — Ein Preview
21:00 Golem — Die Natur der Technik
Ausstellung Abenteuer Raumfahrt
Kurator: Tasillo Römisch vom Raumfahrtmuseum Mittweida/Sachsen
Neue Tendenzen der kulturellen Entwicklung in den Medienkünsten zeigt das seit 1997 stattfindende Festival CYNETart. Im Rahmen des 800-jährigen Jubiläums der Stadt Dresden 2006 steht es für Modernität, Internationalität und Interdisziplinarität im Sinne einer Brücke zwischen Kunst, Technologie, Wissenschaft und veränderter Wahrnehmung im Alltag. Die CYNETart präsentiert Werke aus den Bereichen interaktive Performance und Installation, audiovisuelle Komposition und New Culture.
CYNETart_06humane
15.11.—19.11.
10. Internationales Festival für computergestützte Kunst u.a. mit „Cognitive Debris“, der dänischen Performancegruppe
Recoil Performance Group (Tina Tarpgaard und Pelle Skovmand)
Theater
Den „Den Psychopathologien des Alltags“, der „Entmächtigung und Überwältigung — von Menschen durch Menschen, durch höhere Gewalt, durch göttliche oder satanische Macht“ (Andreas Wilink) spürt die Produktion Stalker von norton.commander.productions nach: Protokolle der Vernichtung.
STALKER
30.11. —03.12.
Festspielhaus Hellerau
nach Motiven des Films von Andrej Tarkowskij
10 Jahre norton.commander.productions.
Tanz
Die Premiere seiner ersten Produktion mit dem Starchoreografen Angelin Preljocaj zeigt Tanzplan Dresden im EZKH im Dezember.
Tanzplan Dresden ist ein Gemeinschaftsprojekt der Palucca Schule Dresden - Hochschule für Tanz, des Dresden SemperOper Balletts und des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau, das junge Tänzerinnen und Tänzer auf den Einstieg in eine professionelle Tanzkarriere vorbereiten soll.
Neben zwei jährlichen Produktionen für die Kleine Szene und das Festspielhaus Hellerau sowie Tourneen in Deutschland und Europa gehören zum dazu auch Seminare, Lecture-Demonstrations, Apprenticeships, Mentorenschaften und Symposien im Verbund der beteiligten Partner.
Tanzplan Dresden wird im Rahmen von Tanzplan vor Ort als Teil des Projektes Tanzplan Deutschland von der Kulturstiftung des Bundes gefördert und von den Dresdner Partnern mitfinanziert.
Die zweite Produktion von Tanzplan Dresden hat im Frühjahr 2007 im Europäischen Zentrum der Künste in Hellerau Premiere.
TANZPLAN DRESDEN/ Angelin Preljocaj
10.12 Premiere | weitere Vorstellungen am 12. | 13. | 15. und 17.12.
kleine szene
In der Eröffnungssaison des Festspielhauses Hellerau finden im Zeitraum von Juli bis Dezember 2006 63 Veranstaltungen statt. 52 Werke werden zur Uraufführung gebracht, 15 davon sind Auftragswerke des EZKH, 1 Auftragswerk EZKH in Kooperation mit Tanzplan Dresden.

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