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Women Chess Cup 2006 am 7. und 8. Juli in Dresden

Alles spricht derzeit von der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. In Dresden sicher auch, doch hier steht ebenso ein anderes Thema ganz oben auf der Tagesordnung. Die 38. Schacholympiade 2008 ist nach der Staffelübernahme vor gut einer Woche in Turin, wo die 37. Schacholympiade zu Ende ging, näher denn je. Deshalb geben die Organisatoren auch mächtig Gas in der Vorbereitung und ruhen sich nicht auf bisher Erreichtem aus. Schließlich warten im nächsten April schon die Einzel-Europameisterschaften der Damen und Herren.
Als nächster sportlicher Höhepunkt auf dem Weg zu einer der internationalsten Sportveranstaltungen der Welt, steht der Women Chess Cup auf dem Programm, der am 7. und 8. Juli in der sächsischen Landeshauptstadt ausgetragen wird. Dieser außergewöhnliche Event bringt an diesen zwei Tagen einige der weltbesten Schachspielerinnen nach Dresden. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, die Wettkämpfe so hochkarätig zu besetzen, dass dieses Frauenturnier in Europa seines gleichen suchen dürfte“, sagte Dr. Dirk Jordan, Chairman des Organisationskomitees.
Was ist der Women Chess Cup? Hier treffen an zwei Tagen 32 Spielerinnen nach dem Modus der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft aufeinander und ermitteln in den darauf folgenden Entscheidungsspielen die Besten. So treten beispielsweise in Gruppe A die Vertreter von Deutschland, Polen, Costa Rica und Ecuador an. Sollten Länder keine Teilnehmerinnen nach Dresden schicken, werden diese Startplätze durch deutsche Spielerinnen aufgefüllt. Zu gewinnen gibt es auch eine Menge. Der erste Platz ist unter anderem mit einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert.
Im Mittelpunkt des sportlichen Wettkampfes dürfte auch das Duell zwischen dem derzeit wohl besten Dresdner Schachtalent Elena Winkelmann und der mehrfachen Weltmeisterin und Olympiasiegerin Susan Polgar aus den USA in der Gruppe E stehen, wobei die 14-jährige Elena Winkelmann das Startrecht für Ghana wahrnehmen wird. Deutschland wird offiziell von Elisabeth Pähtz vertreten.
Gespielt wird am 7. und 8. Juli von 10 bis 17 Uhr im Restaurant von Karstadt in der Prager Straße.
Hintergrund:
Elena Winkelmann ist der Wirbelwind unter allen Mitgliedern der Jugend-Olympiateams. Da wo sie ist, ist Stimmung. Sie begeistert durch ihre offene, fröhliche Art. Ihr Trainer bei Turnieren muss auch mal für eine Kissenschlacht zur Verfügung stehen. Sie hat zwei Schwestern, Elise, die 6 Jahre alt ist, und die große Schwester Franziska mit schon 23 Jahren.
Elena lässt sich bei ihren Hobbys nicht festlegen. Sie führt folgende Punkte an: Lesen, Singen, Basketball, Spielen und Fahrrad fahren. Dementsprechend unterschiedlich sind auch ihre derzeitigen Berufsideen: Entweder Ärztin oder auch Archäologin, was sie besonders spannend finden würde. Ans Schach herangeführt hat sie im Alter von sechs Jahren ihr Vater. Von ihm behauptet sie auch, dass er den bisher größten schachlichen Einfluss auf sie ausgeübt hat.
Elena Winkelmann ist Schülerin des Sportgymnasiums Dresden, dem Bundesleistungszentrum Schach und gehört bereits das zweite Jahr dem Nachwuchs-Olympiade-Team Deutschland an. Auch bei ihr gilt: Obgleich noch so jung, hat sie schon viele Erfolge vorzuweisen. Schon 2001 fiel sie durch den Gewinn der Deutschen U10-Meisterschaft auf und im gleichen Jahr durch eine vordere Platzierung bei der Weltmeisterschaft U10. Es folgten unter anderem die Titel der Deutschen Meisterin U14 2002 und der EU-Meisterin 2003. Bei ihren Vorbildern will sich Elena nicht festlegen, sie führt gleich eine Gruppe von Top-Großmeistern an: Judith Polgar, Michael Adams, Garry Kasparow, Peter Leko.
Sie schätzt sich als Angriffstyp ein und benennt als ihre schachliche Stärke: taktische Maßnahmen in Angriffsstellungen und strategisches Spiel in geschlossenen Stellungen.
Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler widerspricht dem mit seiner Einschätzung nicht: „Elena ist sehr lebhaft und aufgeschlossen. Das spiegelt sich in ihrem Schach wider. Selten gelingt ihr eine Partie aus einem Guss. Sie hat noch keinen gut ausgebildeten Stil, altersbedingt hat sie noch einige Lücken, ihre Improvisationsgabe ist grandios. Sie ist eine große Kämpferin.“
Zsuzsa (Susan) Polgár, geboren in Budapest, ist ein ungarisch-US-amerikanischer Schach-Superstar. Die 37-Jährige gilt als eine der spielstärksten Schachspielerinnen der Geschichte. Zusammen mit ihren jüngeren Schwestern Zsofia und Judit wurde sie seit ihrer frühen Kindheit von ihrem Vater Laszlo Polgar trainiert. 1991 wurde ihr der Großmeistertitel vom Weltschachbund FIDE verliehen.
Von 1996 bis 1999 war sie Schachweltmeisterin. Sie gewann den Titel durch einen Wettkampfsieg mit 8,5 - 4,5 gegen Xie Jun. Zur Titelverteidigung trat sie nicht an, weil sie gerade Mutter geworden war und eine Terminverlegung beantragt hatte. Der Weltschachbund FIDE akzeptierte diese Forderung nicht und erkannte ihr den Titel ab. In einem Prozess vor dem Internationalen Sportgerichtshof wurden ihr dafür 25.000 US-Dollar Schadensersatz zugesprochen.
Sie betreibt eine Schachschule (Polgar Chess Center) in New York und gründete 2002 die Susan Polgar Foundation, die sich der Förderung des Jugendschachs widmet. Sie veröffentlichte mehrere Lehrbücher und -videos über Schach.
Bei der Schacholympiade 2004 in Calvia führte sie das Team der USA zur Silbermedaille und gewann eine Goldmedaille für das beste Einzelergebnis. Am 1. August 2005 stellte sie in Palm Beach Gardens einen Weltrekord im Simultanschach auf. Sie spielte gleichzeitig gegen 326 Spieler und gewann in 16,5 Stunden 309 Partien bei 3 Niederlagen und 14 Remisen.
Anlage:
Teilnehmerliste Women Chess Cup 2006 am 7. und 8. Juli in Dresden (*.pdf, 34 KB)

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