800 Jahre und kein bisschen alt - Dresden feiert Geburtstag

Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt jährt sich heute zum 800. Mal — Grund genug, diesen besonderen Tag mit einem großen Festakt zu begehen. Der Festakt begann um 9 Uhr mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der Frauenkirche. Die geistlichen Worte sprechen Landesbischof Jochen Bohl und Bischof Joachim Reinelt, Oberbürgermeister Ingolf Roßberg übernimmt die Lesung. Dresdner Bürger und die Präsidentin der Sächsischen Landessynode, Gudrun Lindner, werden die Fürbitten sprechen. Die Dresdner Kapellknaben  und der Frauenkirchenorganist gestalten den Gottesdienst musikalisch.

Danach ziehen die Gäste um in die Semperoper. Dort erwartet sie ein abwechslungsreiches Programm. Die Festredner sind Oberbürgermeister Ingolf Roßberg und der Schriftsteller Volker Braun. In feierlichem Rahmen werden dem Baudirektor des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche, Dr. Eberhard Burger, das Ehrenbürgerrecht und die Ehrenmedaille verliehen. Die Dresdner Philharmonie, der Dresdner Kreuzchor, die Sächsische Staatskapelle und der Kammerchor der Frauenkirche geben der Veranstaltung einen musikalischen Rahmen.

Zum Festakt sind zahlreiche hochrangige Gäste geladen, darunter der Präsident des sächsischen Landtags, Erich Iltgen, die sächsischen Staatsminister für Kultus und Justiz, Steffen Flath und Geert Mackenroht, weitere Abgeordnete des Landtages, des Bundestages und des Europa-Parlaments sowie Botschafter und Gesandte aus verschiedenen Ländern. Außerdem werden Menschen erwartet, die sich mit ihrem Wirken um die Stadt Dresden verdient gemacht haben, wie etwa Trümmerfrauen oder Zeitzeugen. Eingeladen sind auch die Olympiateilnehmer aus der Landeshauptstadt und Bürger, die am heutigen Tag ein persönliches Jubiläum feiern.

Aus Anlass des Stadtjubiläums sind Delegationen aus den zwölf Partnerstädten Dresdens zu Gast. Aus Brazzaville (Kongo), Breslau (Polen), Columbus (USA), Coventry (Großbritannien) und Rotterdam (Niederlande) werden die Oberbürgermeister erwartet, Straßburg (Frankreich) erweist Dresden mit einer Doppelspitze aus Oberbürgermeisterin und Regionspräsident die Ehre. Auch die anderen Partnerstädte Florenz (Italien), Hamburg, Ostrava (Tschechien), Salzburg (Österreich), Skopje (Mazedonien) und St. Petersburg (Russland) entsenden hochrangige politische Vertreter.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die sächsische Landeshauptstadt, die damals noch „Dresdene“ hieß, im Jahr 1206 im Urteilsspruch eines Schiedsgerichtsverfahrens. Damals wurde der Burggraf von Dohna dazu verurteilt, eine Burg abzureißen, die er im Herrschaftsgebiet des Meißner Bischofs errichtet hatte. Dresden, in der Mitte zwischen Meißen, Dohna und der umstrittenen Burg gelegen, diente als Gerichtsort. Zum 800. Jahrestag präsentieren das Hauptstaatsarchiv und das Stadtmuseum die Urkunde, mit der die schriftliche Überlieferung zur Dresdner Geschichte beginnt, erstmals der Öffentlichkeit. Die Jubiläumsausstellung „Das erste Mal Dresden“ ist bis zum Sonntag, 14. Mai, dienstags bis donnerstags sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr und freitags von 12 bis 18 Uhr im Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2, zu sehen. Jedoch verrät die „Gebursturkunde“ nichts über die Entstehung der Stadt, die schon deutlich länger zurückliegen muss. Dieser Teil der Geschichte ist auch im Jubiläumsjahr noch umstritten und lässt viel Raum für Legenden und Spekulationen.

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