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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2005/08/c_16.php 29.05.2015 00:47:32 Uhr 17.07.2024 08:45:29 Uhr

Zeitzeugenarchiv Dresden

Im Stadtarchiv Dresden wird seit April 2004 ein Zeitzeugenarchiv installiert. Dahinter steht die Idee, parallel zum vorhandenen Aktenbestand eine Komplementärquelle zu schaffen, die sich als ergiebig erweist für Untersuchungen zur verarbeiteten Geschichte, also der Erfahrungsgeschichte und ihrer Bedeutung für nachfolgende Phasen der historischen Entwicklung.

Die Initiative zum Aufbau des Zeitzeugenarchive geht zurück auf den Beschluss des Stadtrates der Landeshauptstadt Dresden vom 8. Mai 2003, nach dem ein Zeitzeugenarchiv über die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 anzulegen ist. Da die Auswirkungen der NS-Diktatur, des Zweiten Weltkrieges und der Zerstörung Dresdens im Luftkrieg in allen Lebensbereichen spürbaren Einfluss nahmen und das Selbstverständnis sowie die Beschaffenheit unserer Stadt nachhaltig beeinflussen, wurde das Thema auf den Zeitraum 1933 bis 1945 erweitert. 2006 zum Stadtjubiläum 800 Jahre Dresden wird das Zeitzeugenarchiv übergeben und damit auch der wissenschaftlichen Nutzung zugänglich gemacht.

Das Zeitzeugenarchiv Dresden bewahrt und erschließt Erfahrungen und Erlebnisse von Menschen, deren Biografien einen Bezug zur Stadt Dresden haben. In einem ersten Schritt wurden lebensgeschichtliche Interviews mit Zeitzeugen der Erlebnisgeneration der Jahre 1933 bis 1945 geführt, der fachliche Austausch mit Dresden bezogenen „Oral History Projekten“ gesucht und eine umfassende Adressdatenbank zur Vermittlung von Interviewpartnerschaften erarbeitet. Außerdem wurden Bildungsangebote für Schulen organisiert – etwa der Austausch von Zeitzeugen mit Schülerinnen und Schülern der 8. bis 12. Klassen – sowie Materialien zum Thema aus der Presse, Funk und Fernsehen erfasst und für die spätere Nutzung erschlossen.

Neben Interviews als subjektive Erinnerungserzeugnisse, sammelt das Zeitzeugenarchiv weitere Materialien von Zeitzeugen – etwa schriftliche Berichte, persönliche Dokumente und Fotografien, denn sie bieten ergänzende Informationen zu den aufgenommenen Zeitzeugenbiografien und stellen eigenständige Quellengruppen dar. Der bisherige Fundus ist allerdings bisher wenig ergiebig. Aus diesem Grund wendet sich das Zeitzeugenarchiv mit der Bitte an alle, auch an die ehemaligen Dresdnerinnen und Dresdner, den Aufbau des Zeitzeugenarchivs durch Zusendungen, wenn möglich im Original zu unterstützen. Gesucht werden vor allem Tagebücher und Briefe mit Berichten, die unmittelbar nach Ereignissen geschrieben wurden, denn sie sind die authentischsten Zeitzeugnisse, wenn es um die realgeschichtliche Rekonstruktion von Ereignissen geht.

Kontakt: Zeitzeugenarchiv Dresden, c/o Stadtarchiv Dresden, Postfach 12 00 20, 01001 Dresden, Tel.: 0351 488-15 17

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