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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2005/06/c_072.php 29.05.2015 00:45:35 Uhr 17.07.2024 08:48:35 Uhr

Abfallbilanz der Landeshauptstadt Dresden für das Jahr 2004

Die Menge der in der Landeshauptstadt insgesamt angefallenen Abfälle betrug 205.990 t und ging mit 896 t nur geringfügig gegenüber dem Vorjahr zurück. Da es für Bauabfälle keine Andienungspflichten mehr gibt, sind sie in der Bilanz 2004 nicht mehr enthalten. Vergleiche mit den Vorjahren wurden ohne Bauabfälle vorgenommen.

Bei den Abfällen aus privaten Haushalten war ein Anstieg um 1.983 t zu verzeichnen. Die Verwertungsquote stieg auf 87,53 %, ein Plus von 1,1 % gegenüber 2003. Die deutschlandweit zu den Spitzenwerten zählende Quote ist maßgeblich auf die nahezu vollständige Aufbereitung aller Restabfälle aus privaten Haushalten (73.794 t) in der Biologisch-Mechanischen Abfallaufbereitungsanlage (BMA) und anschließender stofflicher oder energetischer Verwertung zurückzuführen. Neben den Abfällen aus Haushalten wurden in der BMA eine Reihe weiterer Abfälle aufbereitet, insgesamt 78.922 t Abfälle.
Mit knapp 40 % stellen die Restabfälle nach wie vor den Hauptanteil der Abfälle aus den privaten Haushalten. Der Mengenrückgang von 2003 zu 2004 fiel mit 910 t im Vergleich mit den davorliegenden Zeiträumen minimal aus. Insgesamt hat sich das Restabfallaufkommen pro Einwohner von 1994 (305 kg) bis 2004 (152 kg) halbiert.

Einen Mengenzuwachs um 2.934 t gab es bei den Organikabfällen, dazu zählen die Bio- sowie die Grün- und Gehölzabfälle.Ein Grund für den Anstieg lag darin, dass die Bürger die sehr preisgünstige Abgabemöglichkeit von Grün- und Gehölzschnitt auf den Wertstoffhöfen und den Annahmestellen in den Ortschaften sehr rege in Anspruch genommen haben, anstatt diese Abfälle selbst zu kompostieren. Der Anteil der mehr erfassten Bioabfälle betrug 965 t.

Der Gesetzgeber verpflichtet die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger seit April 2003 Altholz getrennt zu erfassen und zu entsorgen. Die Abfallart Altholz wurde deshalb in der Bilanz 2004 getrennt ausgewiesen. Die gestiegenen Mengen von Sperrmüll und Altholz, insgesamt 1.183 t, sind z. T. auf die seit Anfang diesen Jahres veränderten Rahmenbedingungen zurückzuführen. Die Hausabholung von 2 m³ Sperrmüll und Altholz erfolgt nur noch gegen eine Abholgebühr. Zahlreiche Bürger stellten sich darauf ein und nutzten deshalb Ende vergangenen Jahres den bis dahin noch kostenfreien Service. Bei Metallschrott war ein Rückgang zu verzeichnen (rund 34 %), der auf die zahlreichen gewerblichen Sammlungen zurückzuführen ist.

Die Menge der getrennt erfassten Verpackungsabfälle ist 2004 leicht zurückgegangen und folgt damit einem bundesweiten Trend. Bei Glas waren es 955 t und bei Leichtverpackungen 689 t weniger. Die Gründe liegen im wesentlichen in den Auswirkungen des Pflichtpfandes auf Getränkeverpackungen. Die Abfälle werden nicht mehr über die Gelbe Tonne bzw. Wertstoffcontainer erfasst, sondern gelangen direkt zum Handel zurück.
Darüber hinaus hat sich die Getränkeindustrie auf die veränderten Konsumentenwünsche eingestellt und füllt mineralische Getränke verstärkt in den umweltfreundlichen PET-Mehrwegflaschen ab. Eine Mengensteigerung ist bei Altpapier, Pappen, Kartonagen und den Druckschriften um 717 t zu verzeichnen.

Bei der Getrenntsammlung der Leichtverpackungen in den Gelben Tonnen wurden in mehr als 2.450 Abfallbehältern Fehlbefüllungen festgestellt, mit der Konsequenz, dass der Inhalt nachsortiert werden musste bzw. die Tonnen kostenpflichtig geleert wurden. Trotz verstärkter Kontrollen der Entsorger konnte nur ein Teil der fehlbefüllten Gelben Tonnen erfasst werden. Die Menge der Sortierreste in den Anlagen der vom DSD beauftragten Recyclingunternehmen betrug fast die Hälfte (49,8%) der in den Tonnen vorgefundenen Abfälle. 2003 lag dieser Wert noch bei 41,1 %.
Die Ursachen für den deutschlandweiten Anstieg der Quote der Sortierreste liegen nach Aussagen der Zeitschrift EUWID (Nr. 19 v. 10.05.2005) „ weniger in der nachlassenden Sammelmoral der Bürger sondern sind ein Ergebnis der neuen Leistungsverträge. Danach müssen die Entsorger zwar weiterhin alles Material einsammeln, DSD durfte auf Druck des Bundeskartellamtes aber nur eine verringerte Mindestmenge unter Vertrag nehmen.“

Abfallvermeidung und Getrenntsammlung werden bei der Stadtverwaltung großgeschrieben. Bis zum Jahr 1999 wurden schrittweise die Voraussetzungen geschaffen, dass nahezu alle in den Dienststellen und Verwaltungsobjekten anfallenden Abfälle getrennt erfasst und der Verwertung zugeführt werden können. Erzeugte 1998 jeder Mitarbeiter durchschnittlich 54 kg Restabfall, so waren es 2004 nur noch 19 kg. Mit dazu beigetragen hat auch die Senkung des Verbrauchs von Büromaterialien bei einem stetig gestiegenen Anteil umweltfreundlicher Produkte, wie z. B. Recyclingpapier, der mehr als 50 % des Gesamtpapierverbrauchs beträgt.

Der Auseinandersetzung mit dem Thema Abfall und Herausbildung von umweltbewussten Verhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen widmen sich mehrere Projekte, die vom Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung seit Jahren durchgeführt werden. Die speziell an diese Zielgruppen gerichteten Maßnahmen können auf beachtliche Erfolge verweisen.Mehr als 28.000 Schüler und 900 Kinder in Kitas haben bisher an den altersgerechten Veranstaltungen teilgenommen. Diese Maßnahmen und gezielte Beratungen in den Schulen und Kitas haben dazu beigetragen, dass die Abfallmengen im Zeitraum von 2000 bis 2004 von 16 kg auf 12 kg pro Schüler und von 35 kg auf 17 kg je Kita-Kind zurückgegangen sind.

Bei den gewerblichen Abfällen setzte sich der Trend aus den Vorjahren fort. Es wurden immer weniger Abfälle der Stadt überlassen. Die Entsorgung wird weitestgehend eigenverantwortlich wahrgenommen.

Erfreulich ist, das weitaus weniger Abfälle, insgesamt 1.429 t, illegal abgelagert wurden als 2003 (2.062 t ). Da die Verursacher nicht ermittelt werden konnten, entstanden der Stadt zusätzliche Entsorgungskosten in Höhe von 215.000 Euro. Dass es auch anders geht bewiesen 1.140 Dresdnerinnen und Dresdner bei der diesjährigen Elbwiesenreinigung. Unentgeltlich packten sie mit an, um ca. 55 t Schwemmgut und Unrat von den Wiesen zu beräumen. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer und Sponsoren.

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