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Neubau des Krematoriums Dresden-Tolkewitz eingeweiht

Seit dem ersten Baggerhub im Juni 2003 entstand auf ca. 756 Quadratmetern unter der Projektleitung des Hochbauamtes der Landeshauptstadt Dresden in 20 Monaten ein neuer Kremationstrakt. In dem neuen Gebäude wurden drei Etagenöfen installiert, die den Forderungen des Umweltschutzes für das nächste Jahrzehnt entsprechen.
Der zukünftige Einbau eines weiteren Ofens ist möglich, der kompakte Schornstein ist dafür vierzügig ausgerüstet. Vorgaben von Umweltschutz und Kremationstechnik folgend, hat der Schornstein eine Höhe von 18 Metern. Mit Hilfe einer Fotosimulation, bei der vor allem die umstehenden Bäume beachtet werden mussten, fiel die Entscheidung zur auszuführenden Höhe des Schornsteins.
Die umgesetzte Lösung gestattet es, dass historische Krematorium denkmalschutzgerecht wieder in seiner Ursprünglichkeit darzustellen

Zum Schutz vor Hochwasser und steigendem Grundwasser wurden die zwei Untergeschosse (zehn Meter tief) in einer „weißen Wanne“ (wasserundurchlässiger Beton) ausgeführt.
Am Bau waren über 25 vorwiegend sächsische Firmen beteiligt. Die Gesamtsumme der Baukosten beläuft sich auf ca. 7.500.000 Euro, allein 4.000.000 Euro haben die technischen Anlagen gekostet.
Die neue Kremationsanlage gehört zu den modernsten Europas. Dank der Verfahren zur Emissionsminderung und der Verbrennungsvorgänge sowie der Anlagenanordnung werden festgelegte Grenzwerte deutlich unterschritten.

In einem weiteren Bauabschnitt wird neben dem Abbruch der Anbauten des Altbaus, auch eine sinnvolle Nutzung des ursprünglichen Objektes hergestellt. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes sollen eine bürgerfreundliche Annahme, ein Verabschiedungsraum und ein zusätzlicher Feierraum entstehen. Aus heutiger Sicht betragen die Kosten dafür ca. zwei bis drei Millionen Euro. Nach dem Abbruch der alten Schornsteine entsteht an der Rückfront des Altbaus ein gläserner Aufzug. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das alte Krematorium wieder in seinen ursprünglichen Zustand von 1911 versetzt sein.

1911 projektierte der Architekt Fritz Schumacher das Krematorium Dresden-Tolkewitz. Der denkmalgeschützte Reform-Architektur-Bau (1) war für jährlich 900 Einäscherungen vorgesehen. Im Laufe der Jahrzehnte erfolgten mehrmals Um- und Anbauten. Gegenwärtig werden jährlich ca. 7.200 Einäscherungen durchgeführt.

Der Neubau am Standort war erforderlich, nachdem bereits 1997 begonnene Planungen und Untersuchungen ergaben, dass der Einbau einer neuen Krematoriumsanlage in den Altbau nicht möglich ist. Grundlage des Bauvorhabens ist die 1997 in Kraft getretene Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV 27), nach der die 1995 in Betrieb genommene vorhandene Anlage eine Betriebserlaubnis bis Dezember 2003 erhielt. Diese Betriebserlaubnis wurde inzwischen bis zum 31. Dezember 2004 verlängert.

(1) Reform-Architektur: letzte Phase der Jugendstilarchitektur, in Dresden gibt es neben dem Krematorium Tolkewitz zwei weitere bedeutende Reform-Architekturbauten: das Tessenow-Haus in Hellerau und die Christuskirche in Strehlen

Zur Einweihung des Neubaus des Krematoriums Dresden-Tolkewitz übergab Oberbürgermeister Ingolf Roßberg heute im Beisein von Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert symbolisch den Schlüssel an den Betriebsleiter des Städtischen Friedhofs- und Bestattungswesen, Peter Hofmann.

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