Rathausmann wird zerlegt - Restaurierungskonzept liegt vor

Wenn die statischen Untersuchungen des Stahlgerüstes abgeschlossen sind, kann auch die Frage der neuen Befestigung auf dem Rathausturm geklärt werden.

Die Kosten für die Restaurierungsarbeiten werden gegenwärtig ermittelt. Für die bisherige Planung, das Herunterheben der Figur und den Transport in das Lapidarium wurden ca. 28.000 Euro ausgegeben (Untersuchung der Figur und Restaurierungskonzept ca. 6.000 Euro, Demontage und Herunterheben ca. 19.000 Euro, Transport und Transportgestell ca. 3.000,- Euro).
Abhängig von der Finanzierung ist vorgesehen, noch in diesem Jahr die Planungsleistungen abzuschließen sowie die Sanierungsarbeiten auszuschreiben und zu vergeben. Die Restaurierung erfolgt im Jahr 2005. Zum Stadtfest 2006 soll der Goldene Rathausmann wieder vom Rathausturm glänzen.

Die Oberfläche des Rathausmannes wurde zuletzt 1963 mit einer Öl-Blattvergoldung versehen. Der Untergrund erhielt mehrfache Farbschichten. Das ergab die Untersuchung im Querschliffverfahren durch das Landesamt für Denkmalpflege. Die Vergoldung ist durch Abwitterung sehr schadhaft und nur auf dem Füllhorn noch relativ gut erhalten. Die Reste der Ölvergoldung und die Beschichtungen werden entfernt. Anschließend wird das Kupferblech mit einem Mikrofeinstrahlgerät für die neue Beschichtung vorbereitet. Erst nach diesen Arbeitschritten wird man einen genauen Überblick der Fehlstellen und Risse in der Kupferhaut erhalten. Diese werden dann fachgerecht repariert. Nach der Montage der Kupferbleche erhält der Goldene Rathausmann neben der neuen Beschichtung mit traditioneller Öl-Bleimennige eine Einfachvergoldung mit einem 4-fach starken Gold 24 Karat.

Die Kupferhaut des Goldenen Rathausmannes ist an einigen Nietverbindungsstellen gerissen. Sie besteht aus zwölf zusammengenieteten Segmenten: Kopf, rechte Hand und rechter Arm, linker Arm, gesamter Oberkörper, unterer Teil des Füllhorns, rechter Oberschenkel bis zum Knie, rechter Unterschenkel, linker Oberschenkel bis zum Knie, linker Unterschenkel, Fruchtkranz und Weltkugel. Für die verbindenden Kupfernieten muss eine Materialprobe erstellt werden, damit bei Ersatz wieder die gleiche Legierung verwendet wird. Sind Kupferbleche und Stahlgerüst saniert, werden die Verbindungen zwischen Kupferhaut und Stahlgerüst in original historischer Technik mit Blei wieder hergestellt.

Zuerst werden die äußeren Schäden der Turmplastik untersucht und erfasst. Anschließend muss überlegt werden, mit welchem Verfahren die Figur vom Stahlgerüst getrennt werden kann.
Das Gerüst, welches die Figur von innen stützt muss statisch neu berechnet werden. Es weist starke Korrosionsschäden auf. Die korrodierten Teile werden durch Edelstahlteile ersetzt, wobei aber so viel Originalsubstanz wie möglich erhalten bleiben soll. Die erhalten bleibenden Stahlteile werden gereinigt und mit entsprechendem Anstrich vor Korrosion geschützt.
Sämtliche Kupferteile der Figur werden vom Stahlgerüst entfernt. Das geschieht durch ausbohren der Nieten in der Kupferhaut. Möglicherweise sind auch Trennschnitte notwendig.

Ende August wurde der Goldene Rathausmann vom Turm des Dresdner Rathauses gehoben. Seit 96 Jahre stand er in einer Höhe von fast 100 Metern bei jedem Wind und Wetter. Auch die Bombenangriffe auf Dresden hat er überstanden. Die Goldschicht ist dünn geworden und wie es innen aussieht, zeigt sich den Restauratoren jetzt. Geprüft werden muss jede Verstrebung, jede Naht und jedes Blech. Begleitet werden die Restaurierungsarbeiten vom Landesamt für Denkmalpflege. Jetzt liegt das Konzept für die Restaurierung von Restaurator Michael Gräf vor. Fazit: Die kupfergetriebene Turmplastik ist stark umweltgeschädigt und muss konserviert und restauriert werden.

Landeshauptstadt Dresden

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

---

Telefon +49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail E-Mail

---

Postanschrift

PF 12 00 20
01001 Dresden