START-Stipendien für Zuwandererkinder erstmals in Dresden

START, das Stipendienprogramm für begabte und engagierte Zuwandererkinder, das schon in Hessen und Leipzig sehr erfolgreich läuft, wird nun auch in Dresden zu einer festen Größe. Ab Dezember 2004 kommen in Dresden zunächst zwei Stipendiaten in den Genuss des Stipendienprogramms, das als gemeinsame Bildungsinitiative der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Landeshauptstadt Dresden aufgelegt wurde.

Für zunächst ein Jahr erhalten die Stipendiaten ein Bildungsgeld von 100 Euro monatlich sowie einen Computer mit Internetanschluss. Außerdem werden sie ideell gefördert, dazu gehören unter anderem Beratungsangebote im Bereich der Ausbildungs- und Studienplanung, Bildungsseminare sowie verschiedene Exkursionen. Einmal im Jahr sind alle START-Stipendiaten aus ganz Deutschland zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen. Der Aufbau von Kontakten zur Wirtschaft, die Vermittlung von Praktika sowie der Aufbau eines Netzwerkes ehemaliger Stipendiaten ergänzen das Angebot. Wenn die Jugendlichen erfolgreich sind, kann das Bildungsgeld bis zum Erreichen eines höheren Bildungsabschlusses gewährt werden. Dadurch werden die Entwicklungschancen begabter Zuwandererkinder verbessert. Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine mögliche akademische Laufbahn zu schaffen oder Wege in berufliche Leitungsfunktionen zu eröffnen.

Ab der nächsten Woche können sich gesellschaftlich engagierte Schülerinnen und Schüler mit guten bis sehr guten schulischen Leistungen und Migrationshintergrund um ein START-Stipendium bewerben. Die Bewerbungsunterlagen werden ab 06.09.2004 direkt an die Schulen verteilt.

Der Bewerbung sind ein Antrag, ein handgeschriebener tabellarischer Lebenslauf mit Lichtbild, ein Anschreiben mit ausführlicher Begründung der Bewerbung, eine ausführliche Beschreibung des bisherigen Lebensweges sowie die Einschätzung mindestens eines Lehrers und eine Kopie des aktuellen Zeugnisses beizulegen.

Die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank mit Sitz in Frankfurt am Main übernimmt die Finanzierung von zwei, in den Folgejahren jeweils drei START-Stipendien. Die Stadt Dresden organisiert die Betreuung der Stipendiaten durch Fachkräfte der Stadt. Die Frankfurter Hertie-Stiftung stellt das Projektdesign zur Verfügung und sichert in einem ersten Schritt die Teilnahme der Stipendiaten an Bildungsseminaren sowie am START-Jahrestreffen. Alle drei Partner arbeiten zusammen in der Stipendiatenauswahl und Aufnahme. Sie bilden gemeinsam einen Lenkungsausschuss. START Dresden ist zunächst für vier Jahre aufgelegt. Eine Verlängerung ist möglich. Das Finanzvolumen des Projekts beträgt zunächst rund 80.000 Euro.

Die Landeshauptstadt Dresden hat es sich zum Ziel gesetzt, aktiv die Integration aller Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. "Bildung und Sprache sind die wichtigsten Schlüssel zur Integration," so Oberbürgermeister Roßberg "In Dresden sind rund 140 Nationen vertreten, 70 davon mit eigenen Kulturvereinen. Integration auf hohem Niveau, wie es das START-Programm bietet, ist dabei unser besonderes Anliegen. Schulische Qualifikation ermöglicht Migranten nicht nur den Zugang zum Beruf, sondern auch die Stärkung der Wirtschaft. Die Beteiligung am START-Stipendienprogramm ist ein großer Schritt in diese Richtung."

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