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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/09/c_662.php 29.05.2015 00:31:58 Uhr 18.09.2024 10:16:16 Uhr

Ehemalige Dresdner Bürger besuchen ihre Heimatstadt

Bereits zum zwölften Mal besuchen ehemalige jüdischen Bürger Dresdens vom 5. bis 10. September 2004 ihre alte Heimatstadt. Sie folgen einer Einladung von Oberbürgermeister Ingolf Roßberg und kommen aus Israel, Großbritannien, Zypern und den USA. Auf ihrer Reise nach Dresden werden sie von ihren Ehepartnern oder auch von ihren Kindern bzw. Enkeln begleitet. Es wird wieder ein Familientreffen von Geschwistern aus Israel, Zypern und den USA geben. Alle freuen sich darauf, die Spuren ihrer Kindheit in Dresden wieder zu entdecken. Eine Israelin schreibt: „Ich möchte nur gern all die Plätze sehen, an denen ich aufgewachsen bin und meinen Töchtern zeigen, wo ich und meine Familie gelebt haben.“

Das Programm der 26 Gäste wird vom Referat für europäische und internationale Angelegenheiten der Landeshauptstadt organisiert und betreut. Es sieht am zweiten Besuchstag eine Stadtrundfahrt vor, die das Dresden von heute vermitteln soll. Für ein persönliches Gespräch mit den Gästen hat sich Oberbürgermeister Roßberg den Nachmittag des 7. September 2004 reserviert. Vorgesehen ist außerdem eine Dampferfahrt in die Sächsische Schweiz, ein Abend in der Semperoper und eine Fahrt zur Porzellanmanufaktur Meißen. Ein Gedankenaustausch wird die Gäste mit Vertretern der Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit und der Jüdischen Gemeinde Dresden zusammenführen. In der neuen Dresdner Synagoge erhalten sie aktuelle Informationen über das Gemeindeleben, den Religionsunterricht und die Gottesdienste. Sie besuchen den jüdischen Friedhof an der Fiedlerstraße, auf dem Angehörige der Gäste ihre letzte Ruhe fanden.

Jeder dieser ehemaligen Dresdner hat während der Naziherrschaft Schreckliches erfahren müssen. Mit dem jährlich stattfindenden Besuchsprogramm möchte die Landeshauptstadt Dresden dazu beitragen, dass ihre ehemaligen jüdischen Mitbürger ihre Heimatstadt als weltoffen und tolerant wieder finden und gute Erinnerungen aus Kindheit und Jugend lebendig werden. Dass dies für die ehemaligen Mitbürger mit zwiespältigen Gefühlen verbunden ist, beweist ein Brief aus Israel: „Meiner Tochter konnte ich die Romain-Rolland-Schule zeigen, in der ich bis 1937 eine schöne Zeit verbrachte, bis ich auch von dort als Jüdin raus musste.“

Briefe von Teilnehmern vergangener Besuche belegen, dass Dresden die Erwartungen, die an jede dieser Wiederbegegnungen geknüpft sind, erfüllen hilft. Ein Gast vom letzten Jahr schrieb: „Die Einladung der Stadt war für mich eine Möglichkeit, mit den schönen Seiten der Stadt erneut vertraut zu werden, ohne den Menschen zu begegnen, die natürlicherweise schon ihren Platz an eine neue Generation enträumt haben“.

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