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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/08/c_621.php 29.05.2015 00:31:21 Uhr 18.09.2024 10:39:25 Uhr

Goldener Rathausmann liegt Dresdnern zu Füßen

„Der Rathausmann lässt bitten“, so das Motto des diesjährigen Stadtfestangebotes der Landeshauptstadt Dresden. Am 20. August 2004 kommt er den Dresdnern erstmals richtig entgegen. Abgehoben vom Rathausturm, wird er sich den Dresdnern und Stadtfestbesuchern für knapp drei Tage vor der Goldene Pforte auf dem Rathausplatz zu Füßen legen. Hier können Sie den Rathausmann in seiner vollen Größe ganz aus der Nähe betrachten. Zu sehen ist er ja sonst auch, aber in einer Höhe von 100 Metern sind die Details ja doch nicht ganz genau zu erkennen.

Die Figur wird am Vormittag von der Firma Baureparaturen mit Alpintechnik Steimann aus Radebeul demontiert und am noch vorhandenen Traggerüst von 1910 befestigt. Ein 500-Tonnen-Mobilkran (Ausladung 65 Meter, Hakenhöhe 115 Meter) der Firma Kranlogistik Sachsen GmbH hebt den gesicherten und abgepolsterten Rathausmann vom Turm. Geplant ist das in der Zeit von 12:00 bis 15:00 Uhr, abhängig von Wind und Wetter. Der entscheidende Hub dauert ca. 15 Minuten.
Anschließend wird unser Rathausmann (mit seinem Gegengewicht ca. 8 Meter lang) auf ein extra für ihn gebauten, umzäunten Holzunterbau (ca. zehn mal sechs Meter) auf einer Freifläche vor der Goldenen Pforte am Rathausplatz gebettet. Hier kann er bis Montagmorgen (23.08.) besichtigt werden. Nachts wird die Figur beleuchtet sein. Nach dem Abheben der Figur wird die Kuppel des Rathausturmes mit einer Bleiplatte verschlossen, die der Kran nach oben hebt.
Die Straße vor der Goldenen Pforte ist den gesamten Freitag bis zum Abbau des Kranes am Abend gesperrt. Am Montagvormittag ( 23.08.) erfolgt gegen 9:30 Uhr der Transport des Turmplastik in das Lapidarium der Zionskirche.

Warum muss der Rathausmann vom Turm?
Seit 1910 steht er in luftiger Höhe. Jetzt soll die Innenkonstruktion und die vergoldete Kupferhaut gründlich restauriert werden. Nach der Bergung sind Kosten und notwendige Arbeiten zu schätzen. Die Stadt möchte Fördermittel zur Sanierung des Rathausmannes beantragen und hofft, dass er bis zum Stadtjubiläum 2006 in neuem Glanz erstrahlt. Das Landesamt für Denkmalpflege wird die restauratorischen Arbeiten betreuen.

Vorarbeiten
Bereits am 13. August wurde im Inneren der Rathausturmkuppel ein Zugang zur Figur aufgebaut. Anschließend konnte die Befestigung der Tragkonstruktion der Figur untersucht und die Anschlagpunkte und Trennstellen zur Demontage festgelegt werden. Eine provisorische Dachkonstruktion (Bleiplatte) wurde entworfen, welche die Rathauskuppel nach Herunterheben der Figur wieder schließt.
Am 19. August wird ein Zugang zum Goldenen Rathausmann an der Außenseite der Kuppel gebaut. Die Blechverkleidung des Daches wird an der Trennstelle Weltkugel/Dachdeckung geöffnet. Die Schraubverbindungen, mit denen der Goldene Rathausmann befestigt ist, werden geöffnet und zum Trennen am nächsten Tag provisorisch verschlossen. Anschließend montieren die Fachleute die Anschlagshilfsmittel (Stahlteile) an der Tragkonstruktion. Am 20. August muss der Goldene Rathausmann dann „nur“ noch an den Haken.

Goldene Rathausmannzahlen und Geschichte
Gewicht: 1.750 Kilogramm, Material: 1,5 Millimeter dickes Kupferblech, blattvergoldet mit ca. 100 Gramm Blattgold, Höhe der Figur: 4,90 Meter, Höhe Rathausturm mit Figur: 100,20 Meter, Details: Zeigefinger 30 Zentimeter, Fuß 80 Zentimeter, ausgestreckter Arm 2,10 Meter lang, Brustumfang 3,40 Meter
Figur: Bildhauer Richard Guhr (1873 bis 1934), Modell stand der damals 20-jährige Ringer und Artist Ewald Redam (1884-1947). Richard Guhr ließ das Modell (1908/10) zuerst aus 2.300 Kilogramm Gipsmasse formen. Später wurden die Einzelteile aus Kupferblech von kunstfertigen Klempnern aneinandergelötet und zweimal feuervergoldet. Eine Legende besagt, der Rathausmann verkörpere Herkules, der als Schutzpatron der Stadt mit der einen Hand sein Füllhorn über Dresden ausschüttet und mit der anderen auf die Schönheit zu seinen Füßen hinweist.

Geschichte: 35 Jahre nach seiner Aufstellung wurde er hilfloser Zeuge der Zerstörung der Stadt. Die Bombennacht vom 13./14. Februar 1945 überstand er schwer beschädigt, von Splittern zerbohrt. 1949 begann die Restaurierung des Rathausturmes mit dem Goldenen Rathausmann. Eine neue Vergoldung erhielt die Figur 1963 hoch über Dresdens Dächern. Seit seiner „Erschaffung“ war er also noch nicht wieder auf Dresdner Boden. Am 20. August 2004 wird er erstmalig heruntergehoben.

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