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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/08/c_613.php 29.05.2015 00:31:15 Uhr 17.07.2024 09:03:47 Uhr

Goldener Rathausmann lässt bitten und geht zu Boden

„Der Rathausmann lässt bitten“, so das Motto des diesjährigen Stadtfestangebotes der Landeshauptstadt Dresden. Und wie er bitten lässt: Am Freitag, 20. August 2004, wenn das Dresdner Stadtfest 2004 beginnt, schwebt er herab zu den Dresdnern. Gehoben von dem Kran, der bereits der Dresdner Frauenkirche im Juni die Krone aufsetzte.

Erstmals können die Dresdner ihren Rathausmann in seiner vollen Größe von genau 4,90 Metern ganz aus der Nähe betrachten. Zu sehen ist er ja sonst auch, aber in einer Höhe von 100 Metern sind die Details ja doch nicht ganz genau zu erkennen. Immerhin ist allein der Zeigefinger 30 Zentimeter lang und der Brustumfang beträgt athletische 3,40 Meter. Schuhe bräuchte unser Rathausmann in Größe 80! Das sollte man gesehen haben. Wenn Wetter und Wind mitspielen, soll der Goldene Rathausmann gegen 12:00 Uhr mit einem Kran vom Rathausturm gehoben werden.

Was einerseits Event, ist andererseits Notwendigkeit. Der Dresdner Rathausmann schwebt sozusagen in die Sanierung. Wo andere auf Beautyfarm oder Wellness schwören, hat Rathausmann es mit 1.750 Kilogramm schon schwer. Er ist aus 1,5 Millimeter dickem Kupferblech und da ist die Kosmetikauswahl rar. Hier helfen auch die ca. 100 Gramm Blattgold nicht mehr.

Die letzte „Kur“ fand 1963 statt. Der Rathausmann wurde demontiert und neu vergoldet. Jetzt soll die Innenkonstruktion und die vergoldete Kupferhaut gründlich restauriert werden. Erst nach der Bergung können Kosten und Arbeiten genau abgeschätzt werden. Die Stadt möchte Fördermittel zur Sanierung des Rathausmannes beantragen und hofft, dass er bis zum Stadtjubiläum 2006 in neuem Glanz erstrahlt. Das Landesamt für Denkmalpflege wird die restauratorischen Arbeiten betreuen.

Geschichte
Zwischen dem dritten und vierten Hof ragt der Rathausturm mit insgesamt 100,20 Metern wohlproportioniert über die hohen Ziegeldächer des Dresdner Rathauses, bekrönt mit dem 4,90 Meter hohem Rathausmann von Bildhauer Richard Guhr (1873 bis 1934). Modell für den Rathausmann stand der damals 20-jährige bekannte Ringer und Artist Ewald Redam (1884-1947).
Richard Guhr ließ das Modell (1908/10) zuerst aus 2.300 Kilogramm Gipsmasse formen. Später wurden die Einzelteile aus Kupferblech von kunstfertigen Klempnern aneinandergelötet und zweimal feuervergoldet.
Eine Legende besagt, der Rathausmann verkörpere Herkules, der als Schutzpatron der Stadt mit der einen Hand sein Füllhorn über Dresden ausschüttet und mit der anderen auf die Schönheit zu seinen Füßen hinweist.
35 Jahre nach seiner Aufstellung wurde er hilfloser Zeuge der Zerstörung der Stadt. Die Bombennacht vom 13./14. Februar 1945 überstand er schwer beschädigt, von Splittern zerbohrt. 1949 begann die Restaurierung des Rathausturmes. Der Rathausmann glänzt seit 1963 in neuer Vergoldung.

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