Hochwasserschäden am Ruderhaus Cotta beseitigt

Die verheerende Flut im Sommer 2002 hatte auch das Ruderhaus Cotta getroffen. Die Schäden sind jetzt beseitigt. Oberbürgermeister Ingolf Roßberg übergab heute gemeinsam mit Ministerpräsident Prof. Georg Milbradt den Sozial-Ersatzneubau des Ruderhauses Cotta auf der Hamburger Straße 74 a an die Sportler vom Dresdner Ruderclub 1902 e. V.Das Ruderhaus Cotta, als Bundesstützpunkt und Landesstützpunkt Sachsen im Rudern, hat wieder ordentliche Voraussetzungen für ein effektives Training. Erfolgreiche Dresdner Ruder-Sportler wie Peggy Waleska, Enrico Schnabel oder Claudia Blasberg und 50 weitere Leistungssportler aus den Dresdner Rudervereinen und aus Sachsen trainieren hier. Der Dresdner Ruder-Club 1902 hat insgesamt 191 Mitglieder, davon 67 Kinder und Jugendliche.

Hochwasserschäden am Bootshaus
Der Verputz außen und innen war vollständig durchnässt und unbrauchbar, die Estrichböden in den Hallen drei und vier geschädigt. Alle Türen im Bootshallenbereich hatten Totalschaden. Die Wände waren mit Wasser gesättigt, Vorsatz- und leichte Trennwände zerstört. Sämtliche Einrichtungsgegenstände aus Holz konnten nicht mehr verwendet werden. Nicht mehr nutzbar waren auch die Einhangdecke der Umkleiden und die Sauna. Die Kraft des Elbwasser machte Wärmedämmung um Installationen, die Installationen selbst, Einbauten und Monitore im Ruderbeckenraum unbrauchbar. Der Wasserdruck zerstörte alle Fensterscheiben im Ruderbecken- und im Kraftraum. Fußbodenbeläge lösten sich und auch die Elt-Anlage wurde schwer geschädigt. Heizgeräte und sämtliche elektronischen Teile mussten ersetzt werden.
Die Sportler verzagten nicht. Gemeinsam mit freiwilligen Helfern säuberten sie alle Räumlichkeiten vom Elbschlamm und entfernten den Putz von den Wänden. Dann folgte massive technische und natürliche Trocknung, beschädigte Bauteile wurden entfernt und entsorgt. Die Haustechnik wurde „Not-Instandgesetzt“ und verschiedene Fußbodenbeläge erneuert. Die Krafträume wurden provisorisch wieder hergestellt, alle zerstörten Fenster neu verglast. Elektronischen Anlagen, zerstörtes Mobiliar und Türen und schwer beschädigte Sportgeräte wurden ersetzt.

Durch das Erdgeschoss des unter Denkmalschutz stehenden Altbaus mit Bootshallen, Sanitär- und Sozialräumen und des Anbaus, in dem sich das Achtertrainingsbecken befindet, floss mehrere Tage das Wasser der Elbe. Umfangreiche Bauarbeiten waren notwendig, damit wieder trainiert werden konnte. Von August 2003 bis Mai 2004 wurden im Erdgeschoss die Bootshallen, die Bootswerkstatt, die Krafträume und der Achterbeckenraum hergerichtet. Zum dauerhaften Hochwasserschutz liegen nun alle Räumlichkeiten und technischen Anlagen des Ruderleistungszentrums Cotta, die zum Betrieb notwendig sind, im Obergeschoss. Dazu gehören: Heizzentrale, Lüfterzentrale, Hauptanschlussraum ELT, Umkleiden, Toiletten, Sanitär- und Sozialräume. Die neuen Sanitäreinrichtungen und die Sauna im Obergeschoss erhielten einen Zugang zum Altbau.

Finanziert wurden die insgesamt 1.264.374,00 Euro für den Bau des Ruderhauses aus Mitteln des Hochwasserprogramms von Bund und Ländern sowie aus Mitteln des Freistaates Sachsen und kommunalen Eigenmitteln der Landeshauptstadt Dresden. Dabei wurden 902.136,60 Euro Fördermittel aus dem Hochwasserprogramm verwendet sowie 235.800,00 Euro über das Sächsische Staatsministerium für Kultus für diesen Bundesstützpunkt (davon Bundesmittel 157.200,00 Euro) zur Verfügung gestellt. Die Landeshauptstadt Dresden beteiligte sich an der Gesamtfinanzierung mit 126.437,40 Euro spendenfinanzierten Eigenmitteln.

Bootstaufe
Die Einweihung des Ruderhauses war auch Anlass für eine Bootstaufe. Oberbürgermeister Ingolf Roßberg taufte einen neuen Juniorinnen-Vierer (ohne Steuerfrau) auf den Namen „one family“. Die Junioren-Sportler hoffen, 2012 zu den Olympiakämpfern zu gehören. Das neue elf Meter lange Boot soll das im Hochwasser zerstörte, zweifache Junioren-Weltmeister-Boot würdig ersetzen.

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