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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/05/c_332.php 29.05.2015 00:27:41 Uhr 17.07.2024 08:48:48 Uhr

Beachtliche Erfolge der Dresdner Abfallwirtschaft im vergangenen Jahr

Die Gesamtmenge der in der Landeshauptstadt im vergangenen Jahr angefallenen Abfälle betrug insgesamt 292.011 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von 16 Prozent gegenüber 2002. Den Hauptanteil an dieser Entwicklung stellen dabei die Bauabfälle mit einem Minus von ca. 40.000 Tonnen. Die Ursache für diesen drastischen Rückgang liegt im Wesentlichen darin, dass ein großer Teil der Bauabfälle aufgrund gesetzlich nicht mehr vorgeschriebener Andienungspflichten in Recyclinganlagen außerhalb der Stadt entsorgt wurde. Bei den Abfällen aus Haushalten ist ein Mengenrückgang von ca. 14.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Erfreulich ist, dass im vergangenen Jahr die Quote der verwerteten Abfälle weiter anstieg auf insgesamt 88,3 Prozent. Zu diesem Spitzenwert in Deutschland hat vor allem die seit drei Jahren in Betrieb befindliche Biologisch-Mechanische Abfallaufbereitungsanlage (BMA) beigetragen.

Der überwiegende Teil der Restabfälle aus Haushalten (72.627 Tonnen) wurde in der BMA aufbereitet . Nach der ca. 6-7-tägigen biologischen Trocknung der Abfälle erfolgt in mehreren Verfahrensschritten die Rückgewinnung von Fe- und NE-Metallen sowie Inertstoffen (Steine, Glas, Keramik). Hauptendprodukt der BMA ist das sogenannte Trockenstabilat mit 40.385 Tonnen. Aus 33.238 Tonnen Stabilat (82,3 Prozent) wurden im Sekundärrohstoff-Verwertungs-Zentrum Schwarze Pumpe ca. 12.260 Tonnen Methanol gewonnen, der Rest wurde thermisch verwertet.

Restabfallmenge aus Haushalten ging stark zurück
Der Trend der rückläufigen Entwicklung der Restabfallmenge setzte sich auch 2003 fort. Mit 74.711 Tonnen Restabfällen waren mehr als 8.000 Tonnen Abfälle weniger angefallen als 2002. Eine Ursache für die große Differenz der Abfallmengen der beiden Jahre liegt in den Auswirkungen der Flut auf die Restabfallmenge von 2002, ansonsten wäre die Menge da-mals bereits geringer ausgefallen.
Ein weiterer Grund liegt in den Bemühungen der Bürgerinnen und Bürger, Abfälle zu vermeiden. Einfluss darauf hatte sicherlich auch die seit Januar 2003 geltende neue Abfallwirtschaftsgebührensatzung.

Konsequente Abfalltrennung hilft Kosten sparen
Probleme gibt es nach wie vor bei der „sauberen“ Getrenntsammlung von Abfällen in privaten Haushalten. In die Gelben Tonnen wurden zahlreiche Abfälle eingeworfen, die da keinesfalls hineingehören. Es handelt sich dabei vor allem um Restabfälle, Bioabfälle und um Kunststoffgegenstände, die keine Verpackungen sind, sowie Glas, Druckschriften, Pappen und Kartonagen, für die es eigene Erfassungsbehälter gibt.
In den Sortieranlagen für Leichtverpackungen fielen insgesamt 6.663 Tonnen Sortierreste (Störstoffe und Fehlbefüllungen) an, das sind immerhin 41,1 Prozent des Inputs. Ein Teil der Abfälle (2.400 Tonnen) wurde zwar anschließend in der BMA verwertet, verursachte aber zusätzliche Kosten, die durch die Lizenzentgelte für den Grünen Punkt nicht gedeckt sind.
Nach Festlegungen der Duales System Deutschland AG gehen deren beauftragte Vertragspartner gegen Verstöße seit einigen Wochen verstärkt vor, in dem fehlbefüllte Gelbe Tonnen nicht mehr oder nur auf Antrag des Grundstückseigentümers kostenpflichtig geleert werden.
Die Menge der Verpackungsabfälle ging um ca. 1.500 Tonnen gegenüber 2002 zurück. Hierin spiegeln sich die Auswirkungen des Anfang 2003 eingeführten Einwegpfandes auf einen Teil der Getränkeverpackungen wider. Getränkedosen (insbesondere bei Bier) verschwanden nahezu aus dem Handel, während Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff von diesem in eigener Verantwortung zurückgenommen werden.
Die 2003 durchgeführte Analyse des Restabfalls erbrachte, dass er sich zum überwiegenden Teil aus Stoffen zusammensetzt, für die es in Dresden Getrennterfassungssysteme gibt. Bio- und Grünabfälle sind mit insgesamt 35,3 Prozent Hauptbestandteil des Restabfalls, gefolgt von Verpackungen, die ein weiteres Drittel ausmachen.

Gebrauchtwarenbörsen tragen zur Abfallvermeidung bei
Im Auftrag des Amtes für Abfallwirtschaft nehmen vier Einrichtungen Gebrauchsgüter der verschiedensten Art, Einrichtungsgegenstände sowie auch Kleidung entgegen, um sie Bedürftigen oder anderen Interessenten zugänglich zu machen. Zahlreiche Gorbitzer konnten sich in „ihrer“ Börse beim 2. Gebrauchtwarentag im Oktober vom Angebot überzeugen oder gaben Gegenstände ab, die sie selbst nicht mehr benötigten.
Das Thema Abfallvermeidung war auch Gegenstand einer Ausstellung im Lichthof im April 2003, die von zahlreichen Besuchern mit großem Interesse aufgenommen wurde.

Illegale Ablagerungen
Die Menge der illegal abgelagerten Abfälle ist im Vergleich 2003/2002 wieder angestiegen und beträgt 2.062 Tonnen gegenüber 1.792 Tonnen im Jahr zuvor. Neben Kühlgeräten (285 Stück) mussten vor allem Fahrzeugreifen (1.716 Stück) von öffentlichen Flächen entfernt werden. Da die Verursacher nicht ermittelt werden konnten, entstanden der Stadt für die Entsorgung dieser Abfälle zusätzliche Kosten in Höhe von 238.000 Euro.

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