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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/03/c_177.php 29.05.2015 00:25:36 Uhr 16.08.2024 05:51:03 Uhr

Brüssel finanziert grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheits- und Sozialwesen

Die Europäische Kommission hat dem Projekt der Landeshauptstadt Dresden „EU-MED-East – Grenzüberschreitende Regionalnetzwerke im Gesundheits- und Sozialwesen“ zugestimmt. Die Kommission trägt 75 Prozent der Gesamtkosten des Projektes in Höhe von rund 830.000 Euro, das bedeutet eine Zuschuss von rund 620.000 Euro. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren. In dieser Zeit sollen die im Gesundheits- und Sozialwesen tätigen Einrichtungen und Behörden gemeinsame Wege erarbeiten, um den spezifischen Herausforderungen zu begegnen, die sich durch die EU-Erweiterung in den Grenzregionen an der derzeitigen EU-Außengrenze ergeben. Beispiel: Durch die aktuelle Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes wird die Mobilität der Versicherten erhöht und die Frage stellt sich, wie die Krankenkassen darauf reagieren. Werden sie Vereinbarungen mit Leistungserbringern auf der jeweils anderen Seite der Grenze abschließen oder neue Versicherungsangebote über die Grenze hinweg machen? Ein weiteres Beispiel: In Sachsen gibt es im medizinischen Bereich zu wenige Fachkräfte – ein Mangel der durch Kooperationsprojekte ausgeglichen werden soll.

Im Rahmen von „EU-MED-East“ sind fünf Arbeitsfelder vorgesehen: Gesundheitsvorsorge, Gesundheitsversorgung, Ausbildung des Personals, Situation von älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen und Erfahrungsaustausch und Entwicklung nachhaltiger Projekte für gesunde und soziale Städte.

“Mit dem positiven Bescheid aus Brüssel können wir innerhalb eines knappen Jahres den zweiten großer Erfolg unserer Europaarbeit feiern,” freute sich OB Roßberg über die Zusage der Kommission. “Bereits mit der Förderung des ENLARGE-NET-Projektes wurden unsere Bemühungen anerkannt, die Bedeutung der Stadt Dresden in der Grenzregion zu Polen und der Tschechischen Republik zu stärken,” so der OB. Die Bewilligung des Fachprojektes zur Vernetzung der Grenzregionen im Gesundheits- und Sozialwesen sei auch für den Geschäftsbereich Soziales der Landeshauptstadt, der das Projekt betreuen wird, ein wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen.

Im Rahmen des Projektes soll auch eine Marktforschungsanalyse erstellt werden, deren Ergebnisse den beteiligten Akteuren als Planungsgrundlage dienen und die Entwicklung grenzüberschreitender Aktivitäten erleichtern soll. In Arbeitsgruppen werden konkrete Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, mehr Fakten aus dem gesamten Spektrum der grenzüberschreitenden Gesundheitsvorsorge und –versorgung zur Verfügung zu haben: wie viele und welche Behörden und Nichtregierungsorganisationen sind in der grenzüberschreitenden Gesundheitsvorsorge tätig, welche Städte arbeiten im Netzwerk „gesunde und soziale Städte“ zusammen, welche Kooperationsverträge gibt es erstens zwischen Krankenhäusern, Kureinrichtungen, anderen Leistungserbringern, zweitens zwischen Versicherern und drittens zwischen den beiden erstgenannten Seiten. Regelmäßige Informationen über das Projekt werden auf einer dreisprachigen Website und per Infobrief vermittelt.

Partner des Projektes sind die Städte Dresden, Cottbus, Breslau (Wroclaw), Grünberg (Zielona Gora) und Aussig (Usti nad Labem). Das Projektgebiet umfasst je zwei benachbarte Regionen in Deutschland, Polen und Tschechien: den Regierungsbezirk Dresden, die Niederlausitz, die Wojewodschaften Niederschlesien und Lebuser Land sowie die Bezirke Aussig (Usti nad Labem) und Reichenberg (Liberec).

Für das Projekt hatte die Landeshauptstadt Dresden im November 2003 im Rahmen der Ausschreibung „Grenzübergreifende Initiativen zwischen lokalen und regionalen Behörden an die Beitrittsländer angrenzenden EU-Regionen“ den Zuschussantrag gestellt. Im Vorläufer dieser Rahmenausschreibung läuft auch das Projekt ENLARGE-NET, das die Stadt Dresden federführend leitet und für das die Kommission 80 Prozent der Projektkosten trägt. Im Rahmen des ENLARGE-NET-Projektes hatte die Arbeitsgruppe Soziales unter Federführung der Partnerstädte Dresden und Breslau den Antrag für das jetzt neu bewilligte Projekt entwickelt.

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